Deutsche Reichstagsakten, Reichsversammlungen 1556 – 1662 Der Kurfürstentag zu Regensburg 1575 bearbeitet von Christiane Neerfeld

Antwort der Kff. und des Pfgf. Ludwig auf die ksl. Proposition zur Türkenabwehr und Zustimmung zur Ausschreibung eines RT. Ort und Termin im Ermessen des Ks. Bereitschaft zur Mitarbeit.

Im KR verlesen und gebilligt am 26.10.15751.

HStA Dresden, Geheimer Rat, Loc. 10675/3, fol. 30 f. (undatierte Kop.Dorsv.: Der Kff. erklerung uff ihrer ksl.Mt. anbringen wegen des Reichß tages.) = Textvorlage. HHStA Wien, MEA, RTA 73, unfol. (undatiertes Konz.Hd. Faber. Aufschr.: Turckisch einfall in Hungern.) = B. LAV NRW R, Kurköln V, Nr. 9, fol. 15 f. (undatierte Kop.) = C. Knapp referiert bei Moritz , Wahl, 176.

/30/ Was die römische kaiserliche Mt., unser aller gnedigster herr, den anwesenden churfursten und pfaltzischen abgesandten gewaldthabern und rhäten neben anderen auch vom unsichern und zw endt ablauffenden türckischen friden2 a(so von wegen des turcken bei werendem anstande auch inn vil wege betriglich und mit gewaltiger handt gebrochen)–a inn schrifftb berichten cund doneben allergnedigst begeren–c lassen3, daß alles haben ihre kfl. und f.Gnn.dund andere pfaltzische rhate–d im rahte vorlesen unde angehoret und daruber, was des Heiligen Reichs und aller stende notturfft sein will, sich underredet.

Und tragen zuforderst mit fdem hochbedrangten christlichen ungerischen lande–f und underthanen christlchis [!] mitleiden. Wan dan diese ding hoch und wichtig, daran allen stendeng vil gelegen, alß lassen hochgedachte churfurstenh und die pfaltzische abgesandten ihnen allerunderthenigst /30'/ gefallen, das ihre ksl.Mt. einen gemeinen Reichs tag auff zeit und malstadt, so ihre Mt. fur diei bequemist achten werden, ausschreiben lassen. Daselbst hin dan die churfursten nebenj andern stenden selbst oder durch ihre gevolmechtigte nach mugligkeit gehorsamlich erscheinen und alles das jenige, was zw beforderung des Heiligen Reichs und gemeiner christenheit ruhe, sicherheit und wolfart immerk furtreglich und nötig sein mag, mit allem fleis ferners bedenckenl und voltziehen helffen wöllen. Welches die anwesenden churfursten und pfaltzische gewaldthabere und rhäte ihrer ksl.Mt. inn aller underthenigster gehorsam zw ihrer begerten erklerung nicht vorhalten wollen, sich derselben zw keiserlichen gnadn, schutz und schirm allerunderthenigst bevehlendtm.

Anmerkungen

1
Kurbrandenburg, fol. 189 (Nr. 14 mit Anm. p).
2
Zum 1568 geschlossenen Frieden von Edirne vgl. Anm.8 bei Nr. 44.
a
 (so ... gebrochen)] In B Einfügung am Rand.
b
 schrifft] In B danach gestrichen: allergnedigst.
c
 und ... begeren] In B Einfügung am Rand.
3
Vgl. Nr. 44.
d
 und ... rhate] In B Einfügung am Rand.
e
 und] Fehlt in B. C wie Textvorlage.
f
 dem ... lande] In B im Plural.
g
 stenden] In B danach gestrichen: und gemeiner christenheit.
h
 churfursten] In B danach gestrichen: und fursten.
i
 die] Korr. nach B und C. Fehlt in der Textvorlage.
j
 neben] In B korr. aus: und.
k
 immer] In B nachträgliche Einfügung.
l
 bedencken] In B danach: sich darüber vergleichen.
m
 bevehlendt] Korr. nach B und C. In der Textvorlage: bevehlen.