Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 10. Der Reichstag zu Worms 1509 bearbeitet von Dietmar Heil

Worms, StdA, 1 B, Nr. 518/1, unfol. (Konz., frytags St. Appolonien tag).

Er, Mörsberg, wurde vor einiger Zeit mit der Vermittlung in den Auseinandersetzungen zwischen Gf. Ludwig von Löwenstein und der Stadt1betraut. Seit längerer Zeit ist in dieser Angelegenheit nichts mehr geschehen. Voraussichtlich werden er wie auch der Gf. zum bevorstehenden Reichstag nach Worms kommen. Sie schlagen deshalb vor, dass er den beiden Parteien einen Termin für eine Anhörung und anschließende Schiedsverhandlungen anberaumt.2

Anmerkungen

1
 Kg. Maximilian hatte Gf. Ludwig am 21.1.1502 den Besitz von Gütern bestätigt, die dieser zuvor Bürgern der geächteten Stadt Worms weggenommen hatte (begl. Kop.; StA Wertheim, R-US 1502 Jan. 21. Entsprechende kgl. Mandate an Worms vom 10. und 12.7.1502; Wiesflecker, Regesten IV/1, Nrr. 16683, 16689, S. 151, 153). In einer undatierten Supplikation an Kg. Maximilian machte die Stadt geltend, dass die Achterklärung durch einen Aufschub und den dann bewiesenen Gehorsam nicht in Kraft getreten war. Die Pfändung von Einkünften der Wormser Bürger Hans Brun, Jörg Hemsbach und Hans Marckart durch Gf. Ludwig war demnach unrechtmäßig (Konz.; StdA Worms, 1 B, Nr. 518/1, unfol.). Ein Verzeichnis führte Nikolaus Wolf, Jörg Brun und Katrin Groß als weitere Geschädigte auf. Die Verluste und Schäden beliefen sich demnach ohne die Einbußen Marckarts auf ca. 900 fl. (undat. Kop.; StdA Worms, 1 B, Nr. 518/4, unfol.).
2
 Über das Schreiben setzte Worms in Beantwortung einer nicht vorliegenden Anfrage auch den ksl. Fiskalprokurator Dr. Christoph Moeller in Kenntnis (undat. Konz.; StdA Worms, 1 B, Nr. 518/2, unfol.).