Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 10. Der Reichstag zu Worms 1509 bearbeitet von Dietmar Heil

Verweigerung der angeforderten Mandate zur Aushändigung der Jubelablassgelder an die Fugger.

Weimar, HStA, EGA, Reg. E, Nr. 56, fol. 92’–93 (Kop., Überschr.: Der stende [Einfügung Hd. J. J. Müller: abschlägige] antwurt auf herrn Ernsten von Welde werbung, von ksl. Mt. wegen getan, auf dinstag nach trinitatis anno XVC nono ubergeben.) = Textvorlage A. Würzburg, StA, WRTA 5, fol. 171–171’ (Kop., Überschr. entsprechend A) = B. Frankfurt, ISG, RTA 24, fol. 134–134’ (dem reichsstädtischen RT-Protokoll [Nr. 260] inserierte Kop., Überschr. wie A) = C. Bamberg, StA, Hst. Bamberg, Geheime Kanzlei, Nr. 6, fol. 163–163’ (wie A). Dresden, HStA, Geheimer Rat, Loc. 10180/23, fol. 52–52’ (wie A). Karlsruhe, GLA, Abt. 50, Nr. 7, unfol. (dem mgfl. badischen RT-Protokoll [Nr. 261] inserierte Kop.). Karlsruhe, GLA, Abt. 98 a, Nr. 930, unfol. (wie A). Lübeck, StdA, RTA, Vol. II, Fasz. 4, fol. 48’–49 (wie C). Marburg, StA, Best. 2, Nr. 119, unfol. (wie A). Mühlhausen, StdA, 10 B 1–8, Nr. 1, fol. 333–333’ (wie C). München, HStA, KÄA 3136, fol. 421 (wie A). München, HStA, K.blau 103/4b, fol. 41–41’ (wie A). Nordhausen, StdA, R, Ac 1, fol. 51’–52 (wie C). Stuttgart, HStA, A 262, Bd. 4, fol. 86’–86 (Abschrift von 1564, in falscher Reihenfolge abgelegt). Wolfenbüttel, StA, 1 Alt 1 A Fb. 1 Nr. 2, fol. 27’–28 (wie C).

Curfursten, fursten und ander stend des Reichs haben dy werbung, durch herrn Ernstn von Welden von ksl. Mt. wegen gestern [4.6.] getan, das jubilgelt betreffend, nach laut verlesner instruction [Nr. 269] gehort. Und geben herrn Ernstn darauf zu erkennen, das hivor in ainer andern ksl. instruction [Nr. 268, Pkt. 12]1, von irer Mr. reten alhie angelangt, an dy stend auch begert ist, dergleichn mandata in dem besten form an ende, so das jubilgelt noch hinder inen ligend haben, ausgen zu lassen, solch jubilgelt der ksl. Mt. zu raichen etc.

Daruf haben di stend desmals ermessen, das inen nit fugen woll, solch mandata laut ksl. Mt. beger außgehn zu lassen, mit dem anhang, das sy nit zweifelten, ksl. Mt. wuste sich darin selbs wol zu halten. Das sy auch ksl. reten desmals in antwurt [Nr. 275, Pkt. 9] geben. Dasselb wissen di stend bey inen nach gstalt diser sachen noch nit anders zu betrachten. Das haben dy stend herrn Ernstn fur antwurt unangezaigt nit wellen lassen, gutlich begern und bitten, solchs der ksl. Mt. ima besten von der stende wegen anzubringen.2

Anmerkungen

1
 Vgl. auch die ksl. Weisung vom 14.5. [Nr. 394].
a
 im] In B/C: zum.
2
 Bereits vor der ablehnenden Erklärung der Reichsstände hatte Ks. Maximilian eine eigene Initiative gestartet. So forderte er mit Mandat vom 24.5. Bf. Erich von Osnabrück sowie Domkapitel und Stadtgemeinde auf, das bei ihnen verwahrte Jubelgeld an Thoman Fuchs als Bevollmächtigten Jakob Fuggers auszuhändigen. Andernfalls drohte er ihnen den Vollzug der in der päpstlichen Bulle vorgesehenen Strafen an (Konz. mit ex.-Verm., Fragenstein; HHStA Wien, Maximiliana 20, Konv. 3, fol. 152–152’. Jansen, Fugger, S. 209f.; Wenko, Kaiser, S. 187). Die päpstliche Kammer nahm am 31.7. 1500 fl. Ablassgelder aus Osnabrück ein (Schulte, Fugger I, S. 44f.; Pölnitz, Fugger II, S. 120). Nach dem Reichstag setzte der Ks. seine Bemühungen, einzelne Stände zur Herausgabe des Jubelgelds zu veranlassen, offenbar fort, so bspw. bei der Stadt Esslingen (Esslingen an Hans Ungelter, Kop., dinstag nach Udalrici[10.7.]1509; StdA Esslingen, F 12 Missivenbücher, Nr. 15, fol. 102).