Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 10. Der Reichstag zu Worms 1509 bearbeitet von Dietmar Heil
Ablösung Bf. Wiguläus’ durch einen neuen Kammerrichter.
Augsburg, StdA, Lit. 1508, Fasz. Stadt, unfol. (undat. Kop.).
Nachdem seine Gesandtschaft wegen der Mängel und Anliegen des ksl. Kammergerichts bei ihm vorstellig geworden war, hat er einen ksl. Befehl erhalten, wonach er sein Amt als Kammerrichter noch bis zum 23. April (Georgii)wahrnehmen solle. Bis dahin werde er, der Ks., einen anderen Kammerrichter ernennen.1 Welichen bevelh (wiewol mit mins armen und betrubten stifts, auch meiner selbs person nachteil und unvermugen) e. ksl. Mt. zu undertäniger gehorsam und wilfarung ich also angenomen und mich des bemeltn camerrichterampts understanden, in willen, solichm bis auf ernante zeit Georii und nit lenger wie bisher mit möglichm vleiss vorzusein, undertäniglich bittend, e. Mt. wolle mich soliches ampts nach ernanter zeit entladen haben und damit nit besweren, dann ich des furter zu verwaltn weder an leib noch gut vermochte. Dieweil auch, allergnedigister herr, die zeit Georgii nahent und damit alsdan stilstand oder zeruttung berurts camergerichts verhuet pleibe, ist unser aller gutbedunkn und undertänig bit, das sich euer ksl. Mt., dieweil die priesterschaft und stat zu Worms, als wir aus euer ksl. Mt. schreiben vereinigt sein vernemen, ob sy ir camergericht laut des abschids zu Costenz2 daselbs oder wohin das legn, auch wen sy zu camerrichter verordnen, entliche entsynnen und uns das auch zeitlich entdeckn wolte, damit wir und all ander camergerichtspersonen und -verwanten uns darnach wisten zu richten. Dann wo vor Georgii mit dem camerrichter kain wissen eins andern camerrichters zukomen oder verkundt, wem ich e. Mt. sigel ubergeben solte, wurde ich euer maiestat dasselbes furderlich zu schicken geursacht.[Klage der Hh. von der Leiter gegen Venedig; Nr. 73].