Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth

Nürnberg, 3. April 1512 (sambstags nach judica)

Nürnberg, StA, Rst. Nürnberg, Briefbücher Nr. 68, fol. 115a-116b, Kop.

Hofft, daß Pfinzing das an ihn gerichtete Schreiben (Nr. 1317) erhalten hat und der darin geäußerten Bitte um Unterstützung entsprechen wird.

Zettel: Hat gehört, daß die beiden Mgff. von Ansbach-Kulmbach in Kürze nach Trier ziehen wollen, auch etwovil brief und anders, unser beder teyl irrung betreffent, wie wir bericht, zu der hand gesucht, in mainung, di mitzunemen und bey ksl. Mt. und den reichsstenden ain groß fest und pompa wider uns zu machen. Nun wissen wir diser zeit ausserhalb teglicher nachberlicher gezenkt nit sonder irrungen, derwegen not sey, mit inen verhore und taglaistung furzunemen, allein, was die ungnad unsers gn. H. Mgf. Cazimirus als des principalstück belangt. Zweiveln auch nit, wa sie die begird unsers geltz, das inen lieber ist dann der nachpaurlich will, nit verursachet, sie würden gemach tun, des orts mit uns zu taglaisten. Darumb wir sorgfeltig seind, sie werden bey ksl. Mt. anhalten, uns zu ervordern. Das uns furwar beschwerlich were, dann wir wissen, sind auch glauplich gewarent, das allerley statlicher gewerb an vil orten vor augen, die teglich anschleg wider uns machen. So wurden vor acht Tagen einigen Nürnberger Bürgern unweit von Hof ca. 1000 fl. und Fuhrleuten Hg. Wilhelms von Bayern auf dem Weg nach Nürnberg 300 fl. abgenommen. Eigentlich hatte man es auf Nürnberger abgesehen, die kurz vorher durchgezogen waren. Und ist ir anschlag teglich, unser potschaften aine niderzuwerfen. Daraus ist zu ersehen, wie schwer es Nürnberg fällt, eine Gesandtschaft auf einen so weiten Weg zu schicken. Falls daher der Ks. auf Betreiben der Mgff. weiter darauf besteht, Nürnberg vorzuladen, so soll Pfinzing sich zusammen mit Dr. Toppler dafür einsetzen, damit die sachen in ksl. Mt. namen und von irer Mt. wegen comittirt und bevolhen werde, allein in der güte mit wissen zu handeln, unsern gnst. und gn. Hh. Hg. Friderich von Sachsen, des Gn. vor von ksl. Mt. wegen auch dorin gehandelt, den Bf. von Würzburg oder Hg. Karln von Münsterberg, samptlich oder sonderlich. Das were uns zu beden teyln gelegen und nit so uberferlich. Soll all dies geheimhalten.