Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth

Köln, 1. August 1512

Innsbruck, TLA, Urkunden I Nr. 4371/1, Orig. Pap. m. S. ( p.r.p.s.; c.d.i.p.; Gegenzeichnung: Serntein).

Hat befohlen, in der (nicht vorliegenden) Instruktion für die ksl. Räte und Kommissare zum Straßburger Tag in Sachen Niedere Vereinigung (am 24. August, vgl. Nr. 1483) zu vermerken, daß diese sich auch um einen gütlichen Ausgleich im Konflikt zwischen Bf. Wilhelm von Straßburg und den beiden Landvögten im Elsaß (Wilhelm von Rappoltstein, Fh. Hans Jakob von Mörsberg) bemühen sollen. In ihrem jetzt übersandten (nicht vorliegenden) Schreiben vertreten die Mitglieder des Innsbrucker Regiments jedoch die Auffassung, sie hielten es nicht für gut, das wir dermassen verpfendt in ain anlaß verwilligen, auch uns ichts an unser oberkait entziehen lassen sollen. Ist zwar keineswegs gewillt, seine Obrigkeit beschneiden zu lassen, aber damit der gemelt Bf. zu Straspurg sich nit zu beclagen hab, das er unpillichen und wider recht, als er dann ime beschehen zu sein vermaint, beschwert were, sein wir der maynung, auch dieweil uns nit gepurt, jemands das recht zu versagen, daß die Räte auf der kommenden Straßburger Versammlung nochmals einen Ausgleichsversuch unternehmen sollen. Befiehlt deshalb, eine entsprechende Weisung in besagte Instruktion einzufügen, und wo die guetlicheit nit verfangen werden möchte, das alsdann von ainem entlichen austrag geredt, dardurch die gedachten irrungen hingelegt und vertragen und sich der genannt unser F. von Strasburg nit beclagen muge, das er wider pillicheit beswert werde.