Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth

Bitte, sich für eine vorläufige Aussetzung der ksl. Vermittlungsbemühungen zwischen Nürnberg und den Mgff. von Ansbach-Kulmbach einzusetzen.

Nürnberg, 9. März 1512

Nürnberg, StA, Rst. Nürnberg, Briefbücher Nr. 68, fol. 80b-81b, Kop.

Erwirdiger, hochgelerter, lb. H., unsere verordente [Hieronymus Ebner, Kaspar Nützel], die wir hievor zu ksl. Mt. uf derselben schriftlich ervordrung [Nr. 1313] von wegen der gebrechen, zwischen unserm gn. H. Mgf. Cazimiro und unser swebende, gein Wurzburg gefertigt, haben uns zu irer haymkunft entdeckt, das sy uf verrern ksl. Mt. beschid bis gein Gaylnhausen nachgevolgt, auch furter nach gestalt angezaigter handlung und wie sich die leufd allenthalben angelassen, irn weg widerumb anhaims genommen, des auch bey euer erwird laut ires schreybens, denselben unsern verordenten gein Gaylnhausen zugeschickt, in rate befunden haben [Nr. 1737 [1.]]. Des tragen wir von euer erwird und inen gut gevallen. Dweyl wir aber von tag zu tagen ye mer und grosser beswerd bewegen, diese sachen am ksl. hof zu ortern, zusampt dem, das wir auch dafur achten, wogleich ksl. Mt. ain neue tagsatzung furneme, das Mgf. Cazimir als der principal wie vor beswerlich erscheinen wird, des uns gleichwol allerlay ursachen angezeigt sind, auch darumb, das Mgf. Friderich der alt mit trefflicher krankheit seins leibs beladen, den wir etliche unsere doctores der arzney uf seiner Gn. begere verschiner tag zugeschickt haben, deshalb es an seiner bewilligung als den hauptartikel mangeln wurd, ist darauf an euer erwird unser dienstlich bit, die wollen mit hilf derjenen, so euch fur gut ansehen, zum hochsten furdern und vleis furkeren, zu furkomen, damit dieselb sach an den ksl. hof nit gezogen, ainich tagsatzung weiter nit ausge oder zum wenigsten noch der zeyt, bis sich besser wedel [= Zeitpunkt] der sachen unsernhalben ereugt, angestellt werde. Dann wogleich ksl. Mt. ainich tagsatzung bishere het ausgen lassen oder noch tun wurd, sind wir entschlossen, irer Mt. ursachen, darumb wir unser potschaft nit schicken mogen, anzuzaigen, verhofflich, das mittler zeyt die sachen durch underhandlung anderer personen villeicht eher und fruchtparlicher mocht gefunden werden. Das wollen wir umb euer erwird mit willen dinstlichs vleis verdienen. Datum eritag nach reminiscere Ao. 1512.