Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth

[1.] Übersendung verschiedener Briefe mit Nachrichten über den Reichstag, Bitte um Vorschläge für das weitere Vorgehen; [2.] Ersuchen um Stellungnahme zum Antrag des EB von Magdeburg auf ksl. Konfirmation eines angeblichen Vertrages mit seinen sächsischen Brüdern; [3.] Bitte um Meinungsäußerung zu den Informationen über die Jülicher und die Erfurter Angelegenheit.

Jena, 18. Juli 1512 (sontag St. Arnolfstag)

Dresden, HStA, GR, Loc. 9847/8, fol. 52, Orig. Pap. m. S. (Präs.vermerk: Diser brive ist meinem gn. H. von seinen vettern zukomen zu Dresden am mittwoch nach Arnolfi Ao. etc. 12 [21.7.12]).

[1.] Übersenden ein (nicht vorliegendes) Schreiben ihres Kämmerers Degenhard Pfeffinger mit der beigefügten Kopie eines Briefes des Ks. an Zyprian von Serntein (Nr. 1614 Anm. 1), die Pfeffinger am 14. Juli (negstvergangnem mitwoch) von Georg von Wiedebach, Rentmeister zu Leipzig, erhalten hat. Daraus werden euer lieb vernemen, was unser allerseits rete ufm reichstag von den sterblichen leuften doselbs, auch von unsers bruders, des EB zu Maydburg, suchung, so sein lieb bey ksl. Mt. getan, und anderm anzaigung tun etc. [vgl. Nr. 1614]. Weyl dan dieselben euer lieb und unser rete vermelden, das diser zeit nymants von Ff. zu Köln sein dan dy zwen Bff. Menz und Bamberg, sich auch vermuten, das wenig Ff. mer persondlich dahin gein Koln komen und der reichstag daselbs auch verrückt sol werden, bitten wir fruntlich, euer lieb wolle uns zu erkennen geben, ob den reten desselben stucks halben ichtes und was sie vermeint zu antwurten, anzuzeigen oder besser zu underlassen sein solle.

[2.] Der suchung, so gedachter unser bruder, der EB, der confirmation halb bey ksl. Mt. getan, ist uns befrömbdlich zu hören, dan wir kainen vertrag mit seiner lieb wissen, darüber ainicherlay confirmacion bey ksl. Mt. zu suchen von nöten sey. Dieweyl dan alle Hgg. zu Sachsen daryn benennt und wir achten, das euer lieb auch domit gemeint werden, so ist unser fruntlich bit, euer lieb wolle uns verstendigen, wie sie bedacht, was den reten daruf zu vermelden sein sol, weyl sie derselben handlung underricht bitten, domit sie sich darnach zu richten hetten.

[3.] Was auch obgemelte rete der gülchischen sach halbn schreiben, desgleichen was suchung und anregung der EB zu Menz und dy von Erfurt irer sachen halb bey dem Serntein furgewandt, werden euer lieb auch allenthalben vernemen. Erbitten dazu seine Stellungnahme.