Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth
[1.] Übersendung der ständischen Antwort auf die ksl. Proposition; [2.] Bevorstehende Audienz der Gesandten beim Ks., Verlesung etlicher Supplikationen vor der Reichsversammlung; [3.] Wahl von vier Städtevertretern zur Behandlung städtischer Beschwerden; [4.] Ankündigung eines Berichts über die Audienz der Gesandten beim Ks.; [5.] Auftrag des Ks. an Kff. und Ff. zur Beilegung von Sessionsstreitigkeiten; [6.] Skepsis der Gesandten bzgl. eines Erfolgs ihrer Bemühungen beim Ks..
München, HStA, Gemeiners Nachlaß 48, o. Fol., Orig. Pap. m. S.
[1.] Fursichtigen, ersamen, weysen, gunstigen, lb. Hh., wir schicken eur weyshait hiemit die antwort, so die versamblung ksl. Mt. an sambstag [9.3.10] zu antwort geben haben [Nr. 96]. Darin ir vindet, das umb gelt zu tun ist.
[2.] Wir sind an heut, dato [10.3.10], fur die ksl. Mt. zu verhor beschiden. Got geb uns gelück. Habens dannoch in ain schrift gestellt [Nr. 293], als wir durch den von Serentein bericht, das der geprauch sey, wo man gleichwol ain handl müntlich furtregt, nichtsdestmynder schriftlich einlegen muesen. Es haben auch etlich Ff., Bff., prelaten und von steten suplicationen irer beschwerd, auch unvermogen vor allen stenden ganzer versamblung des hl. Reichs furgetragen und gebeten, die ksl. Mt. solicher beschwerd zu berichten und zu biten, solicher gn. wendung zu tun. Des sich die stend angenomen und verrer mit ksl. Mt. handeln wollen.
[3.] Item so sind vorher von steten erwelt und furgenomen Straßpurg, Augspurg, Frankfurt, Nürmberg. Wo ain stat im Reich gedrengt oder merklich beschwerd würd, so mag dieselb stat derselbigen vier stet ainer ansagen und ir beschwerd zu erkennen geben. Alsdann mag dieselb stat die andern drey zu ir beruefen und die beschwerd furtragen, und sover die handlung fur geferlich und so gros beschwerlich von inen geacht wurd, so mogen dieselbigen vier stet die andern Frey- [und] Rstt. auf ain ernennten tag all erfordern, den beschwerten darzu verkunden und ratschlagen, wie man den nachtail furkomen, in guet weg gestellt würd. Des sy schuldig sind, hilf und beystand ze tun, dann die vier angezaigten stet allweg verordent sind.
[4.] Was uns auf die verhör verner begegent, wollen wir eur erberkait furderlich berichten.
[5.] Es sind etlich Ff. umb die session strittig. Hat ksl. Mt. Kff. [und] Ff. bevolhen, darin guetlich zu handeln, zu vertragen, wo nit, sy darumb entschaiden, wies yetzo und furen gehalten soll werden.
[6.] Wir besorgen, ee wir von der ksl. Mt. unser obligend und beschwerung abgefertigt werden, der reichstag mocht sich enden und der anschlag schwerlich auf gemaine stat gelegt mocht werden. Ob wir verner handeln sollen, uns zu berichten. Das haben wir uch gueter maynung nit wellen verhalten. Datum sonntags letare Ao. etc. decimo.