Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth
Gründe für sein Fernbleiben vom Augsburger Reichstag.
Heidelberg, 2. November 1511
Wien, HHStA, RK, Maximiliana 26 (alt 19b) 1511 Nov., fol. 14, Orig. Pap. m. S.
Gruß. Allergnst. H., als euer ksl. Mt. mir und andern Kff. und Ff. des hl. Reichs ytzt us gn., geneigten willen, so sie zu uns tragen, auch us trefflichen, beweglichen ursachen irer Mt. glücklich zustend kriegsubung gegen den Venedigern entdeckt, mit beger, mich daruf furderlich uf den usgeschrieben reichstage gein Augspurg zu erheben [Nr. 775], hab ich alles fernern inhalts nach lengs verlesen und mit aller undertenigkeit, das glücklich euer ksl. Mt. zusten, gern mit begirlichen freuden vernomen, ungezwifelt, der almechtig Gott euer ksl. Mt. mit fernerm sig und nach allem euer ksl. Mt. gefallen die sachen gegen irn widerwertigen schicken werd, welichs zu vernemen ich allzeit mit erfreutem gemüt gern ferner und weyter sehen wolt. Were auch uf solich erforderung des undertenigen, geneigten willens, mich also furderlich gein Augspurg zu erheben. So bin ich ungezwifelt, uwer ksl. Mt. konne wol ermessen und hab in unentsunkener, frischer gedechtnis, welicher mas ich und mein bruder, Hg. Fridrich, euer ksl. Mt. hievor unser armut und anligend not entdeckt, wes wir bed dannocht unangesehen desselbigen, auch uf euer ksl. Mt. begern uns weyter in beschwerd ufnemens begeben, geton, wie wir gemugt. Damit mein bruder, Hg. Fridrich, und ich mit merklichem unserm darlegen und schaden uns euer ksl. Mt. auch underteniglich erzeigt und mein bruder von unser beder wegen, mer dan wole unsers vermogens gewest, mit einer rüstung zu euer ksl. Mt. in iren ubenden kriegshandlungen wider die Venediger gehorsamlich erschienen. Darzu bin ich ytzt zu zeit mit merklichen hohen meins und meins bruders Ft. obligenden notsachen beladen. Solichs mir also, eylings gein Augspurg zu erheben, nit wenig, sondern hoch verhinderung bringt. Will aber nichtdesteminder euer ksl. Mt. zu undertenigem gefallen meine ret furderlich zu anhebung der sachen gein Augspurg verorden, auch mein kuntschaft machen und haben, so ander Kff. und Ff. des Reinstrams iren weg uf anzeigten dag gein Augspurg nemen werden, mich alsdan auch gehorsamlichen halten und meins vermogens ratslagen und helfen will alles, das euer ksl. Mt. und dem hl. Reich zu ere, nutz und ufnemen dienen ist. Wolt ich euer ksl. Mt. uf ir schreyben widerumb underteniger meynung nit verhalten, mit underteniger bitt, euer ksl. Mt. wolle mein schreyben und verzug gein Augspurg dismals eigner person nit ungnediger oder anderer dan angemelter ursach halb vermerken. Das will ich in aller undertenigkeit meins vermogens zu verdienen geneigt sein und tu mich damit euer ksl. Mt. underteniglich bevelhen. Datum Heidelberg uf allerselentag Ao. etc. 11.