Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 12. Die Reichstage zu Worms 1513 und Mainz 1517 bearbeitet von Reinhard Seyboth
[1.] Weisung an seine Räte zum Verkauf von Friesland an Ehg. Karl trotz ursprünglicher Bedenken; [2.] Bitte um Übersendung des Entschuldigungsschreibens Bf. Erichs von Münster; [3.] Bedauern über die negative Antwort Hg. Johanns III. von Jülich-Kleve auf den ksl. Vorschlag im Erbstreit um Jülich-Berg; [4.] Warten auf ein ksl. Schreiben bzgl. des Reichstags.
A) Spätere beglaubigte Kop.: Duisburg, LandesA, Kleve-Mark Akten Nr. 66, fol. 71a–73a.
B) Kop.: Dresden, HStA, Geheimer Rat (Geheimes Archiv), Loc. 8800/1, fol. 255a–256b (Datum: Dresden, 30. Mai 1515 (mitwoch in pfingstfeirtagen)).
[1.] /
[2.] Das auch euer ksl. Mt. meine berichtunge in sachen den Bf. [Erich] von Münster belangende genediglich angenomen und demselbigen glauben geben, bedank ich mich gegen euer ksl. Mt. underteniglich. Ich woulde auch auf die schrift bemelts Bf., wo ich dieselbige, wie euer ksl. Mt. schreiben tut melden, befunden, euer ksl. Mt. mein notturft haben zu erkennen gegeben und bit nochmals, euer ksl. Mt. wolle, mir dieselbige zu überschicken, nicht /
[3.] Als ich auch vermerke, das sich der Hg. [Johann III.] von Cleve am lande zu Gulch grosser gerechtigkeit anmaßt und meiner vettern [Kf. Friedrich und Hg. Johann], bruders [Hg. Heinrich] und meiner gerechtigkeit mit worten geringschetzig angibt, muß ichs in seinem wert beschehen lassen. Es haben aber meine vettern, bruder und ich alle wege hochlich begert, als wir auch noch heut bey tagen hochlich begeren, das diese sach zu gebührlicher orterunge komen möchte, daraus eins yeden teils gerechtigkeit ermessen würde. Und nachdem bemelter Hg. von Cleve euer ksl. Mt. vorslag nicht angenomen, b–halten wirs–b wol dafür, das in dieser sachen was weiters zu handeln vergeblich. Aber dennoch, dieweil euer ksl. Mt. begert, das [ich] mit meinen vettern und bruder daraus handeln /
[4.] Es ist auch wol zu ermessen, das euer ksl. Mt., den angesatzten reichstag durch manichfeltige grosse, schwere sachen zu besuchen, verhindert. Mir ist aber von euer ksl. Mt. derhalben noch keine schrift zukomen. Wenn mir aber dieselbige zukompt, will ich mich, soviel mir möglich, als ein gehorsamer F. des Reichs unverweislich und gehorsamlich befinden lassen, dann euer ksl. Mt. Datum Meissen dinstag nach vocem jocunditatis Ao. XVo.1