Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 12. Die Reichstage zu Worms 1513 und Mainz 1517 bearbeitet von Reinhard Seyboth

Berlin, GStAPrK, BPH, Repos. 41 II E Nr. 4, fol. 16, Orig. Pap. m. S. (p.r.p.; a.m.d.i.p.; Gegenzeichnung: [Johann] Renner).

Beabsichtigt, sich zu seinem Enkel (Kg.) Karl von Spanien in die Niederlande zu begeben und sich vor dessen Abreise nach Spanien von ihm zu verabschieden. Da dies ain erliche rais sein wird, fordert er Mgf. Kasimir auf, er solle ihm auf ain gesellenritt [= auf einem gemeinsamen Ritt] dienen, unverzüglich aufbrechen und mit ca. fünfzig Berittenen zu ihm nach Luxemburg kommen. Die Reise wird nicht lange dauern, sodass der Mgf. bald wieder heimziehen kann und keine Kosten mehr haben wird. Erwartet, dass der Mgf. das Ersuchen nicht abschlägt.1

Anmerkungen

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 In einem weiteren Schreiben aus Trier vom 6. Januar 1517 dankte der Ks. dem Mgf. für die (nicht vorliegende) Mitteilung, dass dieser zu ihm kommen wolle. Da er sich selbst demnächst zu seinem Enkel (Kg. Karl von Spanien) begeben werde, ersuche er Mgf. Kasimir, baldmöglichst in Brüssel zu erscheinen. Dieser solle über Kurmainzer Gebiet und rechtsseitig des Rheins durch Hessen reisen und sich anschließend durch Hg. (Johann III.) von Jülich-Kleve geleiten lassen, um sicher ans Ziel zu gelangen. Nürnberg, StA, Ft. Ansbach, Kriegsakten Nr.3, fol. 3, Orig. Pap. m. S. (p.r.p.; a.m.d.i.p.; Gegenzeichnung: [Johann] Renner). – In einem weiteren Schreiben aus Düren vom 18. Januar 1517 teilte der Ks. dem Mgf. mit, er akzeptiere dessen (nicht vorliegende) Entschuldigung, dass er mit seiner Abreise auf Hg. Wilhelm von Bayern warten möchte. Ersucht ihn, nunmehr zusammen mit dem Hg. aufzubrechen und über Miltenberg, Aschaffenburg, Frankfurt a. M. und Idstein nach Koblenz zu reisen. Von dort aus gebe es zwei sichere Wege, entweder über Düren, Aachen und Maastricht oder, was wohl kürzer wäre, über Luxemburg und Namur nach Brabant. Hat auch die EBB (Albrecht) von Mainz und (Hermann) von Köln um ihr Erscheinen ersucht. Ob sie kommen werden, wird Mgf. Kasimir in Aschaffenburg bzw. Köln erfahren. Sie könnten dann aus Sicherheitsgründen gemeinsam reisen. Berlin, GStAPrK, BPH, Repos. 41 II S Nr.4, fol. 17, Orig. Pap. m. S. (p.r.p.; a.m.d.i.p.; Gegenzeichnung: N. Ziegler). – Am 10. Februar 1517 (dinxtag nach Apollonie) schrieb Hg. Wilhelm von Bayern aus Aschaffenburg an Hg. Johann III. von Jülich-Kleve, seine Reise zum Ks. nach Brüssel werde über Köln führen. Er bittet Hg. Johann, seine Reiter zum 17. Februar (dinstag nach St. Valentinstag schirst) dorthin zu schicken, um ihn sicher durch die hgl. Lande zu geleiten. Beiliegender Zettel mit der Unterschrift Mgf. Kasimirs: Bittet um Entschuldigung, dass er dieses Mal Hg. Johann nicht besuchen kann, da er eilig weiterreiten muss. Duisburg, LandesA, Jülich-Berg II Nr. 2455. fol. 45a, Kop.