Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 12. Die Reichstage zu Worms 1513 und Mainz 1517 bearbeitet von Reinhard Seyboth
Aufbruch der Reichsstände (von Mainz) nach Rothenburg ob der Tauber; seine Entschlossenheit zur Heimkehr; Unzufriedenheit der Truppenkontingente aus Köln und Worms.
Straßburg, AM, AA 370, fol. 44, Orig. Pap. m. S.
Druck: Virck, Politische Correspondenz, S. 20, Nr. 50.
Hat in seinem letzten Schreiben (Nr. 715) über den Abzug (der reichsständischen Truppenkontingente) berichtet. Nun hat ihm der Reichskammerrichter (Gf. Sigmund zum Haag) spätnachts mitgeteilt, dass die stend des Richs uf mentag nechstkumpt [24.8.17] sich [in Mainz] erheben werdent uf Rotenburg zu, befrembd in auch, daß ksl. Mt. uns kein bevelch geb, weß wir uns halten sollen.1 Er hat mir ouch glouplich gesagt, daß der anstand mit Franzen [von Sickingen, vgl. Nr. 806–809] angang uf sontag nechstkumpt [23.8.17]. Harumb ich mich morgens [22.8.17] frieg gon Menz fiegen wyl, in hoffnung, bescheyt zu erlangen heymzuzyeen. Die von Köllen lygent noch zu Wesel [= Oberwesel] zu roß und fuoß mit grossem unwillen, als man mir seyt, und ob mir kein bescheit wurd uf den heimzug, will ich doch myn kuntschaft han. Sobald einichy stadt sich erhebt heimzuzyeen, will ich mit rot anderer ouch abzyeen, dan es alles, so wir verzeren, verloren gelt ist. Die von Wurms sint nit wol zufriden, wiewol sy noch kein glouplich geschrift von hof hant. Sy schicken ein boten noch dem anderen, kumpt keiner wider.