Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 12. Die Reichstage zu Worms 1513 und Mainz 1517 bearbeitet von Reinhard Seyboth
Ankunft Kf. Ludwigs von der Pfalz und Bf. Georgs von Speyer; Warten auf das Eintreffen weiterer Reichsstände; bevorstehende Anhörung Franz von Sickingens; Empfehlung für ihren Verbleib in Mainz.
Frankfurt a. M., IfStG, RTA Bd. 32, fol. 28, Orig. Pap. m. S.
Teildruck: Janssen, Frankfurts Reichscorrespondenz, Nr. 1158, S. 905f.
Gruß. Wir haben gestert [25.6.17] uf unser erste getan schrieft von euwer weysheyt antwurt [Nr. 973] entphangen. Darin euwer weysheyt, dwyl nichts des reychsdags halb noch zur zeyt gehandelt wirt, mich, Clasen von Ruckingen, erfordern. Dem ich auch nachzukommen willens gewest, aber gestert, dornstags, sein unser gnst. und gn. Hh. Pfalzgf. Ludwig, Kf. etc., und H. Jorg, Bf. zu Speyer, hie zu Meinz ingeritten. Derglychen wirt auch anderer Kff., Ff. und des Reychs stende aller stunde erwardet. Es wirt auch eygentlich gesagt, Franciscus von Sickingen wert disen dag vor unsern gnst. Hh. [EB Albrecht von] Meinz und [Joachim von] Brandenburg, Kff., sampt anderen von ksl. Mt. darzu verordeneten, nachdem im heud [26.6.17] zu rechter tagzeyt zu verhore tag angesetz[t] sey, erschynen. Aus dem wir uns versehen, daß wir alle stunde verboten mochten werden. Solt dan unser einer und sonderlich der, der furmals bey solchen hendeln nit gewest und darzu nit bekannt ist, blyben, wie ongeschiecklich das wer, habt ir wol zu ermessen. Darumb wir bey uns erwegen und darfur achten, dwyl solchs, wie gemelt, vorhanden, daß euwer weysheyt will nit sey, uns noch zur zeyt zu scheyden. Sein daruf guter meynung, ein tag oder zwen uf weytern beriecht zu verharren, geursacht, den wir auch von euwer weysheyt begeren, uns darnach haben zu riechten. Datum frytags nacht noch nativitatis Joannis baptiste Ao. etc. 1517.