Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XI. Band. Der Reichstag zu Regensburg 1541 bearbeitet von Albrecht P. Luttenberger, für den Druck vorbereitet von Christiane Neerfeld

Weimar HStA, EGA, Reg. E 136, fol. 348r–355r (Ausf.); AV v. a. Hd. fol. 354v: Thun viler sachen bericht und wollen sich irer kfl. Gn. befehls freundtlich und underteniglich halten etc. Item, von einem uberschickten exemplar durch den Kf. zu Brandenburgk etc. und wie der landgraf der mortbrenner halben mit dem Kard. zu Maintz zu rede kommen, item, mit ksl. Mt. von den vergarderten knechten im Niederland, auch weß er sich gegen ihr zu trennung derselben hab erboten etc.

Von eurn L., kfl. und fstl. Gn. seint uns zwei schreiben, daß eine am datum Freitags nach dem hailigen Ostertag [1541 April 22] [Nr. 592] und daß ander Sontags Quasimodogenitj [1541 April 24] [Nr. 597] alhie Mitwoch [1541 April 27] und Freitag nach Quasimodogenitij [1541 April 29] zukommen, darinnen eur L., kfl. und fstl. Gn. gemueth und bevelch auf etzliche artickel wir underschiedlich, freuntlich und undertheniglich vernohmen. Und sovil erstlich belangendt, das sich eur L., kfl. und fstl. Gn. nit vorsehen, daß sich der landgrave und die andern ainungsverwanten stende so leichtlich von der antwort, so man einhelliglich der ksl. Mt. auf irer Mt. erste proposition underthenigst zugestelt, solte begeben, haben eueren L., kfl. und fstl. Gn. wir hievor geschrieben und angetzeigt, wiewol wir zum heftigsten neben den wirttennbergischenn rethen auf berurten wege gedrungen, dieweil aber die andern hernacher einhelliglich dohin geschlossen, daß der ksl. Mt. vorgeschlagen weg zu versuchen etc., haben wir es auch geschehen lassen mussen, sonderlich dieweilh euerer L., kfl. und fstl. Gn. instruction dasselbige auf ein solchen falh nicht entgegen. Wir seint aber der ungetzweivelten hoffnung und zuversicht, es soll auf diesem tailh in der hauptsachen mitnichten gewichen oder ichtes begeben werden. So wollen wir auch ane euerer L., kfl. und fstl. Gn. vorwissen und willen in keine verenderung der confession nicht willigen, deß sich euere L., kfl. und fstl. Gn. zu uns gentzlich versehen sollen. So haben euer L., kfl. und fstl. Gn. fernerm schreiben nach wir dem landgraven die bevolhene antzaigung, doch mit bestem glimpf inhalts deselben euerer L., kfl. und fstl. Gn. bevelch gethann. Was nun seine L. undt fstl. Gn. darauf sich vernehmen lassen, das haben eur L., kfl. und fstl. Gn. auß beiligendem schriftlichem verzaichnus zu vernemen.

Die uberschickten ratschleg und sonderlich die mortbrenner belangend haben wir entpfangen und den stenden der aynung davon bericht gethan, die sich eines ausschus, solchen notturftiglich zu bewegen, verglichen, wie dann derselb ausschuß den handel albereit furgenohmen. Und unsers versehens wirdet es dahin gereichen, das ksl. Mt. ein notturftige antzeige geschehen solcher unerhorten, bosen thatten halben, dann man alhie noch vil mer urgichten erlanget, die diesen handel fast stercken. So hat der marggrave churfurst sich vernemen lassen, das seine L. und kfl. Gn., wann sie vermercken wurden, was die stende diß tails der ksl. Mt. antzuzeigen entschlossen, daß sie nach gelegenheit solcher antzaige, dieser sachen halben neben diesen stenden bei der ksl. Mt. anregung zu thun und sich wider Hg. Heinrichen zu beclagen, verursacht.

Aber die andere schrift betreffend, darinnen euere L., kfl. und fstl. Gn. der keyserlichen weitern resolution halben und, daß wir daran, dieweil dardurch euerer L., kfl. und fstl. Gn. beschwerung und sonderlich des Bf. von Meissenn halben nicht gar erledigt, nicht underschreiben lassen, meldung gethann, solches haben wir auch freuntlich und undertheniglich entpfangen. Und wollen eueren L., kfl. und fstl. Gn. nicht bergen, wie auch dieselb sonder zweivelh auß unser uberschickten copeien der erinnerung bei Pfgf. Fridrichen, darauf solche resolution erfolgt, vernehmen werden, daß des Bf. von Meissenn sach namhaftig nit, sonder allein das burggraffthumb und ander sachen, darinnen das chammergericht recusirt ist, benent. Dann dieweil sich ksl. Mt. in irer ersten resolution, sovil den Bf. von Meissenn betrifft, gegen euere L., kfl. und fstl. Gn. gnedigst erbotten, daß der stilstandt am chammergericht verfugt und gehalten werden solte, und dann die letzere resolution sich auf die erste referirt, haben wir freuntlich und undertheniglich bedacht, ane not sein, deshalben ferner erinnerung zu thun, und achten es gewißlich dafur, daß daran nicht mangel, sonder der stilstandt inhalts der ersten resolution verfugt sein werde, und wollen dieselbe schrift euerer L., kfl. und fstl. Gn. begern nach in der keyserlichen cantzlei underschreiben lassen.

Es ist auch bei der ksl. Mt. der vergarderten knecht halben underthenigst ansuchen beschehen, wie euere L., kfl. und fstl. Gn. auß vorigem unserm schreiben vernohmen, und, wie wir glaublich bericht, so soll ire Mt. auf solche vergarderung gantz unwillig sein und sich vernehmen lassen, ire Mt. wolt kuntschaft darauf legen, wer der furschieber oder schiefter solcher garden sey, und sich alßdann dargegen dermassen ertzeigen, das irer Mt. misfallen gespurt und vermerckt soll werden. Es ist auch der Bf. von Brehmen von hier a solcher knecht halben sonder zweivel mit der ksl. Mt. erlaubnus abgeraiset. Und wie man sagt, sollen die knecht berurten bischoff daß hauß Vöhrdenn, do er sein gewonlich hoflager hat, eingenohmen und noch innenhaben–a.

Kg. Ferdinandus ist noch nicht alhie ankomen. Schirst aber seine kgl. Mt. ankommen werden, wollen eueren L., kfl. und fstl. Gn. wir solchs zu erkennen geben. Auf ansuchen Hg. Wilhelms von Braunschwig und Adam Trottenn wollen wir uns euerer L., kfl. und fstl. Gn. schreibens und bevelchs freuntlich und undertheniglich halten und auch auf Hg. Heinrichs abraisen aufmercken und kuntschaft haben, eueren L., kfl. und fstl. Gn. solchs zum forderlichsten zu berichten1.

Mgf. Joachim Kf. hat Curten von der Schullenburg durch einen seiner L. und kfl. Gn. knaben ein exemplar euerer L. und kfl. Gn., des churfursten, ausschreiben wider Hg. Heinrichenn von Braunschwig zugeschickt und dem knaben bevolhen, solchs berurtem von der Schulennburg selbst zu antworten. Wy nun der knab den von der Schulennburg gesucht, ist er bei dem von Braunschwig uber tisch gesessen, da der knab ins gemach gangen und dem von der Schullennburg in beywesen des von Braunschwigs das exemplar geantwort. Und aber Hg. Heinrich solchs gesehen, ist er fast unmuetig worden und gesagt, daß der knabe seinem herrn antzeigen wolte, das Curt von der Schulenburg in kurtz ime, dem Kf. zu Branndenburg, wider ein buch zuschicken solte etc. So vermercken wir auch noch nicht anders, dan das gemelter churfurst bei seiner L. und kfl. Gn. angenohmenen religion gedenck zu verharren etc. Datum Regennspurg, Montag nach Phillipi und Jacobj, den 2. May anno domini 1541.

[1. Zettel:] Es ist auch der Lgf. zu Hessenn, wie seine L. und fstl. Gn. gegen allen stenden dieser cristlichen verainung haben berichten lassen, mit dem Kard. und Ebf. zu Maintz in gegenwart des Kf. zu Branndenburgs der mortbrenner halb zu rede komen und der landgraff under anderm angetzeigt, das dannast Hg. Heinrich von Braunschwig und deßselbigen leut hart und hoch angegeben wurden. Darauf soll der bischoff gesagt haben, waß thut daß, wir haben deren urgichten auch wolh. Alß hab der landgraff angetzeigt, daß horen wir gern und euere L. sei der reden eindenck. Hab den Kf. zu Branndennburg auch zu zeugen angeruffen, der rede eindenck zu sein. Do hab der cardinalh sich etwaß hart dafur entsetzt und gesagt, daß weren ungeverliche reden. Und wirdet derhalben die ansuchung bei der ksl. Mt. darauf gerichtet werden, daß seine ksl. Mt. zu meren erkundung der mortbrenner anschiftung und ursprung solchs grausammen ubels bei berurtem cardinalh und andern, der man sonst mer wissen wirdet, zu verfugen, dieselbigen urgichten zu exhibirn. So soll auch ksl. Mt. mit dem landgraven, wie sein L. und fstl. Gn. berichten, der vergarderten knecht halben geredt haben. Und dieweil irer Mt. soll anbracht sein, daß euere L. und kfl. Gn., dergleichen auch der Lgf. zu Hessenn von denen knechten gut wissens haben solt, daß hab der landgrave dermaß verantwort, daß ksl. Mt. euere L., und kfl. Gn., auch den landgraven darin gnedigst entschuldigt halten. Haben sich hinwider auch entschuldigt, daß solcher vergarderung halb seiner Mt. regiment in Burgundien, dergleichen auch sein ksl. Mt. selbst nicht ursach sein noch wissens haben etc. Es hat auch der landgrave noch gestern angetzeigt, daß seine L. und fstl. Gn. sich gegen ksl. Mt. erbotten, zu trennung solcher knecht 200 pferd und 1.000 man zu fueß und do es zu wenig 400 pferd und 2.000 zu fueß zu schicken und zu verordenen, welchs ksl. Mt. gnediglich vermerckt hetten etc. Datum ut supra.

[2. Zettel:] Die ksl. Mt. ist am vergangen Dinstag [1541 April 26] alhie abgeraist, etzliche tag aussen gewesen und allererst heut zu der frue maltzeit widerumb ankommen und, wie wir bericht, so habe ire Mt. derselben gemaheln im closter der carthaus nahent bei der stat alhie jharbegengknus halten lassen. Und wiewol Hg. Heinrich von Braunschwig heftig umb ein abschied und erlaubnus von diesem reichstag bei ksl. Mt. soll angehalten, wirdet er doch dasselb nit erlangt haben, auß ursachen, wiewolh er die zeit der ksl. Mt. abwesens auch nicht alhie gewest, so ist er doch gestern etwa mit 21 pferden wider hereinkomen. Was wir aber seins abreisens erkunden und erfharn, wollen eueren L., kfl. und fstl. Gn. wir forderlich vermelden. Datum ut supra.

[3. Zettel:] Nachdeme auch euere L., der churfurst, uns, F. Wolffen, geschrieben, weren wir woll geneigt gewesen, euerer L. bei dieser post widerzuschreiben. So wollen wir doch euerer L. nicht bergen, das wir gestern neben etzlichen andern fursten bei Pfgf. Fridrichenn zu gast gewesen, aldo unser dermassen gepflogen worden, das uns heut die hende etwas getzittert und zu schreiben unvermugendt gewest. Aber bei der nechsten post, wils Got, wollen wir euere L. nach notturft beantworten und bitten gantz freuntlich, euere L. wolle uns entschuldigt halten und es nit unfreuntlich vermercken, dan, euerer L. freuntlich zu diennen, seint wir willig. Datum ut supra.

[Beilage:] Erklärung Lgf. Philipps von Hessen zur Religionsfrage, o. Datum

Weimar HStA, EGA, Reg. E 140, fol. 277r–278v (Kop.).

Des landtgraven antwort auf die abermals geschehene antzaig von wegen entweichung in der religion, auch der kirchenguter halben.

Sein L. und fstl. Gn. hette die antzeig vernohmen und wolte sich darauf nit lang bedencken, sonder seiner meinung kurtzlich vornemen lassen. Und erstlich were seiner L. und fstl. Gn. entlich gemuet, bei der warheit und evangelio und also bei der confession und schmalkaldischem ratschlag und beschluß zu pleiben und in keinen weg in ichtes, daß wider Got und gewissen sein mochte, zu willigen noch sich von eueren L., kfl. und fstl. Gn. und den andern der cristlichen confession und religionsverwanten fursten und stenden zu trennen. Daß auch euere L., kfl. und fstl. Gn. der meinung weren, nichtes, daß wider die warheit und also der confession ungemeß, zu begeben oder darinnen zu weichen, daß horet seine L. und fstl. Gn. gantz gerne, thette sich auch des zu eueren L., kfl. und fstl. Gn. freuntlich versehen.

Zum andern, was die geistlichen guter belangen thete, were sein L. und fstl. Gn. in alle wege der meinung, daß daßjhenige, so von diesem tailh zu milden und cristlichen sachen als underhaltung pfarrer, prediger, armen, schulen, spittalen, universiteten und dergleichen verordent, in keinen weg zerruttet wurde, dann solches were ein rechte, cristliche verordenung, die mit keinem fueg oder bestant, wann von rechtem brauch solcher geistlichen guter solte gehandelt, möcht angefochten werden. Was aber das uberig betreffen thette, stunde seiner L. und fstl. Gn. bedencken dohin, waß mit Got und gewissen geschehen möchte, daß man es daran nicht solte mangeln noch den friden, wann es so ferne gelangt, derhalben zerschlagen lassen.

b Es were auch seiner L. und fstl. Gn. gemuet in keinen weg, daß man die munich solte wider einsetzen, vill weniger, ire unchristliche mißbreuch aufzurichten, verstatten, sonder, wie gemelt, wann solche wege von verordnung der gaistlichen guter, die nicht wider Got und gewissen weren, troffen werden mochten, daß man derhalben den friden nicht hindern lassen solte–b. Ob es aber auch dohin gelangete, daß etzlichen entwichenen munchen nach gelegenheit auf ir leben lang an andere ende von denen clostern, darinnen sie gewesen, zu underhaltung etwas gereicht solte werden, doch daß es nach irem absterben widerumb in dieselbigen closter heimfiele, bedechte seine L. und fstl. Gn., daß daran so vil nicht gelegen und das es wolh geschehen möchte, dann seine L. und fstl. Gn. liese auch itzunder etzlichen munchen, die in seiner L. und fstl. Gn. clostern gewesen, an andere orter etzliche pension zu underhaltung volgen. Es hielte es auch seine L. und fstl. Gn. davor, das das gegentailh dieses artickels halben, die kirchenguter belangend, nicht wurde vilh vorteils haben mogen, c dann man hette mit inen widerumb zu handeln, damit dye grossen stiften, apteien und anders zu rechten, cristlichen gebrauchen gewendet wurden etc.–c Dan diß teilh wurde sich vilmer uber jhenes teilh dann sie gegen uns zu beclagen und zu beschwern haben.

Anmerkungen

a
–a Angestr.
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 Vgl. Kf. Johann Friedrich von Sachsen an Hans von Pack und Hans von Dolzig, Torgau, 1541 April 23, Weimar HStA, EGA, Reg. E 140, fol. 267r–269v (Ausf.): Bisherige vergebliche Bemühungen, Hg. Heinrich von Braunschweig bei einer heimlichen Durchreise durch Kursachsen aufzuspüren. Gerücht über dessen Abreise aus Regensburg bzw. über dessen Absicht zur Abreise. Anweisung, ihn selbst und seine zuständigen Amtleute über eine etwaige Abreise Hg. Heinrichs aus Regensburg umgehend zu informieren, domit also in den beiden kreißen[= Weimar und Gotha] uff ine achtunge gegeben werde. Datum Torgau Sonnabend in der Osterwochen anno domini 1541. Vgl. auch Hans von Pack und Hans von Dolzig an Kf. Johann Friedrich von Sachsen, Regensburg, 1541 Mai 13, Weimar HStA, EGA, Reg. E 140, fol. 270r–272v (Ausf.): Bezug: die beiden Hg. Heinrich von Braunschweig betreffenden Schreiben des Kurfürsten. Haben Informationen, dass Hg. Heinrich seine Gerätschaft bereits hat verpacken lassen. Er hält auch beim Kaiser emsig um Erlaubnis zur Abreise an. Manche glauben, er werde abreisen, gleichgültig, ob er Erlaubnis erhalte oder nicht. Darauf deuten viele Anzeichen hin. Geben zu bedenken, dass man mit ksl. Geleit hier ist und sich dementsprechend verhalten muss. Welches Verhalten sich empfiehlt, wenn keine Ursache zur Störung und Behinderung der Behandlung der jetzt hier anfallenden Sachen gegeben werden soll, vermag der Kurfürst selbst abzuwägen. Wollten dies nicht unausgesprochen lassen. Datum in eyl zu Regensburg am Freitag nach Jubilate umb zwo uhr gegen abindts, das ist der 13. tag May anno domini 1541. [Zettel:] Der Kaiser hat die protestantischen Stände heute mittag um 12 Uhr für nachmittags um drei Uhr zu sich bestellt. Man wird bei dieser Gelegenheit dem Kaiser eine Erklärung über den allgemeinen Mordbrand übergeben, um diese Angelegenheit noch vor Abreise Hg. Heinrichs zur Sprache zu bringen. Vgl. dazu Kf. Johann Friedrich von Sachsen an Hans von Dolzig und Hans von Pack, Eibenstock, 1541 Mai 20, Weimar HStA, EGA, Reg. E 141, fol. 293r–295v (Ausf.): Hat ihr Schreiben vom 13. Mai und ihr Bedenken, do gedachtem von Braunschweig, wo er seinen wegk durch unser furstenthum nemen wirde, etwas begegenen solte, warfur solchs angesehen werden mochte, ferrers inhalts vernommen. Und wiewol wir euer antzaig nit ungnediglich vormercken, wissen auch, das diejenigen, so uf ksl. Mt. erfordern reichstege besuchen, zu und abe gemainiglich sicher rayßen sollen, dannacht ist allewegen der gebrauch darneben, wie ir wisset, gehalten worden, das ein furst den, so er sein land beruren wilh, umb gleitliche annemung ansuchet. Und billicher wolte es dem von Braunschweigk geburen, mit dem wir kuntlich zweyhellig stehen, das wir uns kaines guten noch glaitlichen haltens, wie ime doch geburt, vorigen und andern seinen hendeln nach zu ime zu versehen wissen. Dann wo sein gemuet nit dohin gericht where, ane vorbrechung solcher sicherkeiten bey etlichen den unsern allerley practiken uns zuwider zu treiben, wie seine schandbucher, so er widder uns hat ausgehen lassen, wol ausweyßen und ane das nit vorborgen ist, als der bischove des haußes zu Sachsen der von Erffurd, Mulhaußen und anderer halben, so wurde er ebensowolh als andere churfurst und fursten umb paß ansuchen und den alten furstengebrauch halten. Kombt er auch den wegk herein uf Saltzungen, Arnsted, Erffurd und furtan, so konnen wir wol bedencken, was er uns widderwertigk bey etlichen guets samens strauen und wie er grosse ding mit unwarhait furbilden wirdet, dieselben wider uns dest mher storrisch zu machen. Wiewol nun auch die ksl. Mt. kainen anstand zwuschen uns gemacht, so haben wir doch kainen weitern bevhel gegen Duringen gethann. Hat die Mitteilung über die Übergabe der Supplikation gegen die Mordbrenner, deren Kopie er gestern erhalten hat, gerne vernommen. Erwartet die Antwort des Kaisers auf diese Supplikation. [...]. Datum Eybenstock, Freitags nach Cantate den 20. May anno domini 1541. Zettel: Wünscht eine Kopie der Supplikation, die der todten jungfrauen freuntschaft eingereicht haben soll.
b
–b  Marg. markiert.
c
–c Angestr., dazu marg. Notiz: Nota.