Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XI. Band. Der Reichstag zu Regensburg 1541 bearbeitet von Albrecht P. Luttenberger, für den Druck vorbereitet von Christiane Neerfeld
Nürnberg StA, Briefbücher des Nürnberger Rates 125, fol. 197v–199r (Kop.).
Wiewol uns des hochwirdigen fursten, unsers genedigen herrn tzu Wurtzburg schreyben und abschlegige antwurt des zehenden halben tzu Yphofen, mit A vertzaichent, etwas spater, dann wir nach gelegenhait des werenden reichstags und vermutlichen aufpruchs gern gesehen, tzukommen, ydoch und allerley beweglichen und euch tzum tayl vorbewuster ursachen halben achten wir fur nutz, gut und nottwendig sein, bey röm. ksl. Mt., unserm allergenedigisten herrn, weil sein Mt. noch im reich, umb ein rescript und bevelch an hochgedachten fursten umb relaxirung des vormeintlich gelegten arrests zu sollicitirn. Darumb wollet samentlich und sonderlich, wie es sich tzum gelegensten fugen und schicken will, vleys furwenden, damit durch hilf und furderung des H. Obernburgers, Furnbergers oder, wer euch dartzu fur tuglich und ersprißlich ansehen wurd, solicher bevelch oder mandat an unsern g[nädigen] herrn von Wurtzburg, so es muglich, vor dem wegkraisen ksl. Mt. außpracht werd. Stellen derhalben zu eurm bedencken und wolmeynung, ob ir die gestelte suplication mit G uberantwurten oder in ander weg schriftlich oder muntlich umb außpringung des kayserlichen bevelchs arbaiten wolt. Uberschicken euch daneben copien des bapstlichen briefs und kgl. Mt. schreybens an hochgedachten fursten, unsers genedigen herrn von Wurtzburg, vor der tzeytt außgangen, deßgleichen seiner fstl. Gn. selbst erpieten, auch das vermeint instrumentum annotationis, darin er sich uff der oberhand bevelch mit lauttern worten zeucht. Das alles mugt ir tzur notturft geprauchen und furlegen und euch ad partem wol vernemen lassen, das wir uns diesem lauttern und hellen fall verhoffen wollen, dieweil wir uns bißher gegen röm. ksl. Mt. und kgl. Mt. unsers vermugens ydertzeit gantz undertheniglichen ertzaigt und bewisen, das wir uns demnach underthenigst getrosten, ir ksl. Mt. werden uns solichs unser zymlich begern nit abschlagen, in sonderlichem ansehen, das sich nymandt hoheher [sic!] dann die babpistischen der spolirn [sic!] halben gegen den glaubensverwandten beclagen, ist es nun inen recht und in diesem fall unstraflich, so achten wir darfur, das es den andern im gegenfall auch nit geunpillicht und fur strafpor geacht werden mag.
Und wiewol des papstlichen legaten furschrift und promotorial auch ein ansuchen bey unserm g[nedigen] herrn zu Wurtzburg haben mochten, so besorgen wir doch, soliche furdernus und bevelch mocht nit on ainen nachteyligen anhang, dardurch die sach erst in ein disputation wachsen wurd, außgepracht werden. Darumb wir solichs gentzlichen umbgeen wollen. Dergleichen so wollet den H. Granfele derhalben nichts anreden, sonder auch umbgeen, allerley sorgfeligkait, so uns seiner Gn. halben beywonen, tzu verhutten, wie wir auch erachten, sein g[nediger] herr werd diser als ein teutschen sachen nichts zu thun haben, und, sovil ymmer muglich, so wolt dahin arbaitten und vleys furwenden, das der kayserlich bevelch on disputirlich clausel und sonst in volkumener form gestelt werd.
Und wie es vonnoten sein wurd, ist uns nit zugegen, das ir euch tzu einer satißfation erpeut auf den fal, so durch ein cristlich gemain concili oder durch ein gemeine reichsversamlung kunftiglich in diesem fall ychts anderß solt geordnet werden, das wir demselben volg thon sollen und wollen etc. Soliche satisfation wurd in beden rechten darfur gehalten, das die allein genugsam ain ydes verpot, durch waserley gestalt es geschehen, zu relaxirn. [...]. Datum under unsers eltern Bgm. Paul Grunthern petschir, Donderstags, den 21. Julij [...].
Zettel der Älteren: Ihr heute während der Ratssitzung eingegangenes Schreiben und dasjenige des Syndikus Pankraz Wagner. Sind mit ihrem Handeln einverstanden. Zweifeln nicht, dass sie es auch künftig an nichts fehlen lassen, 20. Julij 1541.