Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XI. Band. Der Reichstag zu Regensburg 1541 bearbeitet von Albrecht P. Luttenberger, für den Druck vorbereitet von Christiane Neerfeld
Weimar HStA, EGA, Reg. E 138, fol. 267r–269v (Ausf. ohne Unterschr.); DV v. a. Hd. fol. 269v: Unsere gnedigst und gnedig herrn geben antwort auf di 31. post. Einkomen zu Regenspurg, Montags Vincula Petrj, den ersten tag Augustj 1541 umb zehn uhr vormittag.
Wir haben euer itzt an uns gethanes schreiben, am datum haltende, den 21. Julij zu Regensburg, heut dato entpfangen und alles inhalts vornommen. Und sovil belangt die schrift, so der Hg. von Sophoy vor wenigen tagen ksl. Mt., Kff., Ff. und stenden des reichs entsetzung halben seiner lande ubergeben und umb hulf und restitution gebeten [Nr. 298], so werdet ir uns copeien derselben schrift wol zutzeschicken wissen. Nachdeme ir aber zum tailh wisset, wie es mit berurtem hertzogthumb, do er, der von Sophoj ingehat, gelegen, also das er dem reich domit nicht hat wollen underworfen sein, er auch kein hulf oder turckensteuer dem reich nicht gethann noch gelaistet, desgleichen, welchergestalt er desselben entlich entsatzt worden, so begeren wir, ir wollet euch dannocht in der sachen wol fursehen und vorsichtig sein, domit ir von unsernwegen euch nicht zu weit bewilligt nach einlasset, dann es schwere fallen will, daßjhenige, so nach vorlirung dem reich zugehören soll, do doch demselben zuvor nichts doran gestanden, mit des reichs hulf widderzueröbern, do es dornach sonder zweivel domit eben die maynung haben wurde, als es zuvor gehapt. Zudeme sol sich, wie wir nicht anders wissen, der Kg. von Frannckreich erbieten, so er fur einen fursten des reichs wil angenommen werden, das hertzogthumb zu Sophoy in lehen zu entpfahen.
Was aber belangt, das dich, cantzler, ain feber angestossen, haben wir nicht gerne gehort. Wir wollen aber hoffen, der allemechtige Got werde es mit dir wider zur besserung schicken, das es nicht not solle haben. Solt aber dein gelegenhait und notturft jhe sein zu Regennsburg nicht lenger zu vorzihen, auf den falh und, do H. Hanns von Doltzk wider aldo ankompt, lassen wir geschenn, das du alsdann abraisest, so ist uns auch nicht entkegen, das du, Dr. Pleickhartt, nuhmer auch abraisest. Und dieweil dan nuhmer die notturft sein will, imant von unsern rethen neben H. Hannsen von Doltzk und dir, Dr. Melchiorn, gegen Regennsburg zu vorordenen, der noch anhengigen sachen doselbst abzuwarten und dieselben abzuhandeln helfen, so wollen wir furderlich ainen unser rethe dohin gegen Regennsburg abfertigen und ist unser begern, wann derselbig des orts ankommen wirdet, ir wollet ime von denen sachen, so nach [= noch] sollen gehandelt werden, allenthalben notturftigen bericht thun, domit er derselben in kunde komme und sich in den handlungen dester bas dornach muge zu richten haben1.
a –Nachdeme aber du, cantzler, waist, was wir dir unlangst, bei dem Granuelh sunderlicher sachen halben auszurichten, bevolhen, als wollen wir uns vorsehen, du wirdest sollichs bei ime nuhmer ausgericht haben. Wo es aber nicht beschenn were, so wollest es nachmals und fur deinem abraisen thun. So wirdestu uns auch, was sein antwurt dorauf sein wirdet, durch dein schreiben wol zu erkennen zu geben wissen–a. Das auch du, cantzler, zu H. Hannsenn von Doltzk widderankunft bedacht bist, die werbung an Hg. Wilhelm von Bairn, so durch dich und Hannsenn von Pack seligen hett sollen geschenn, zu thun, solchs gefellt uns also und, was euch dorauf von seiner L. wirdet zu antwort begegnen, das wollet uns auch berichten. Wann, auch auf welchen tag ksl. Mt. von Regennsburg wirdet abraisen, das wollet uns durch euer weitter schreiben unvorzuglichen vormelden und dorneben antzaigen, ob ire Mt. imant von irentwegen als commissarien, auch andere chur- und fursten etzliche ire rethe zu Regensburg hinter sich lassen, doraus zu vormercken, ob not sei, das wir imants mer hynaus vorordenen. [...]. Datum Libenwerd, Mitwoch nach Jacobj anno etc. 41.