Augsburg StA, Reichsstadt Nördlingen, Münchner Bestand, Lit. 49, unfol. (Ausf.); DV:Gesanten vom reichstag, 1541.

In grosser eyl wissen wir euerer Ft. nit zu verhalten, als wir heutigen morgens frue den stattbotten mit brief an euere Ft. abgevertigt und umb ferrern bevelch und bericht geschriben, hat sich zugetragen, das alle stend und wir uff ksl. Mt. pallatium ervordert worden und, nachdem unsers thails schrift, so wir euerer Ft. heut mit D [Nr. 165] uberschickt, der ksl. Mt. uberantwort, deßgleichen auch der andern stend antwurt [Nr. 163] in schrift uberraicht worden, hat die ksl. Mt. dieselben außzug alle gegenainander conferirt und verglichen. Und alß die stend alle uff dem pallatio versamelt gewest, hat man uns, a –die protestierenden–a, abwerts in ain gemach beschaiden, daselbst sein ksl. und kgl. Mtt. sampt Pfgf. Friderichen und Dr. Nauis vor uns erschinen und die declaration und erleuterung, so ir ksl. Mt. unserer außnemung oder beschwerdarticul halb gethon, durch Pfgf. Friderichen eroffen lassen. Weil aber sein fstl. Gn. etwas unverstentlich redet, haben nachmals dise stend durch etliche der reth ferrer leuterung begert. Also sein Pfgf. Friderich und Dr. Nauis wider zu disen stenden verordent und uff all furgehalten articul solliche declaration gethon, das dise stend unsers erachtens billich sollten gesettigt gewest sein. Aber die aynungsverwanten haben cammergerichts, auch der gaistlichen guter und anderer mehrthails unnotturftiger articul halb so vil unnotturftiger difficultet eingefurt, das die ksl. Mt. nach gehörter relation auch den Granfelld, canzler, sampt Pfgf. Friderichen und Dr. Nauis wider herab zu disen stenden geschickt und weiter leuterung thun lassen, also das der articul deß augspurgischen abschids, nemlich das derselb in andern articuln sollt bey wirden pleiben, durch die ksl. Mt. ist also vertheutscht und erclert worden, das der augspurgisch reichßtagsabschid in allen articuln, doch ausserhalben der articul, die religion belangend, sollt creftig pleiben, aber sovil die religion belangte, möchten dise stend bey irer confession, so zu Augspurg übergeben und derselben apologia pleiben. Wiewol nun die andern stend cammergerichts, auch gaistlicher guter etc. halb und dann von wegen, das sy nymand frembds b in ir opinion bewegen sollten etc., allerlay beschwerden furgewent, so haben doch Nurmberg und etlich andere stett, c –auch wir von euerer Ft. wegen–c dasselb fur kain sonder beschwerd erwegen kunden und sein doruff entschlossen, den abschyd im namen Gottes von euerer Ft. wegen habendem unserm bevelch nach zu bewilligen, d –sover’s anderst bey dem pleibt, wie gemelt. Sollt es aber ain anders werden, so sein die von Nurmberg und etlich andere stett gleich uns gesint und abgevertigt. Bey demselben gedencken wir auch zu pleiben–d. Das schreiben euerer Ft. wir dorum, damit euere Ft. uff heutig unser schreiben die eylende post an uns nit vertigen durfen, sonder sich der ksl. Mt. gnedigsten, christlichen willens befreuen mugen.

Ainkhurnischer sachen halb haben wir heutigen morgens frue beim pfalzischen cantzler erfaren, das Ainkhurn, unangesehen unser begerten dilation und nachmaln eingeprachten, e –aber unerhörten–e antwort, ain ferrer mandat uff die aucht erlangt haben soll, das er auch uff Fernbergs promotion dem pfälzischen canzler frey abgeschlagen habe, die sach umb all sein vordrung nit erst an den Bf. zu Augspurg zu stellen, sonder woll sich seiner erlangten recht geprauchen. Wollten sich aber die von Nördling nach billichen dingen mit im vertragen, so wöllt er sich darunder halten, das man sehen sollt und alle erberkait spuren. Sonst gedenck er, mit der aucht zu procedirn. Daruff wollen wir, weil je nichts zu erhalten und alles rechtmessig erbieten nit statthaben mag, im namen Gottes uff euerer Ft. letst zugeschribne instruction handlung furnemen. [...]. Datum, 28. Julij anno 41.