Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XI. Band. Der Reichstag zu Regensburg 1541 bearbeitet von Albrecht P. Luttenberger, für den Druck vorbereitet von Christiane Neerfeld

A  Wien HHStA, MEA Allgemeine Urkundenreihe, 1541 VII 29 (Ausf.).

B  koll. Wien HHStA, MEA RTA 7 Konv. II, fol. 477r–504r (Druck), Titelblatt: Abschiedt deß reichstags zu Regenspurg gehalten anno 1541, cum gratia et privilegio imperiali; fol. 504r Vermerk: Getruckt in der churfurstlichen statt Meyntz im jar, als man zalt nach Christi unsers lieben herrn geburt 1541, auf den vierten tag Septembris vollendet.

C  koll. Weimar HStA, EGA, Reg. E 138, fol. 19r–50v (Kop.).

Druck: Schmauß/Senckenberg, Neue und vollständigere Sammlung, T. II, S. 428–444.

Wir, Karl der funft, von Gottes gnaden röm. kayser, zu allen zeitten merer des reichs [große Titulatur Karls V.] bekennen und thun kundt allermenigklich: Nachdem wir in unserm keyserlichen gemuth zu mehermaln mit ernstlichem vleiß und notwendiger sorgfeltigkeit ermessen und bedacht den beschwerlichen zwispalt und mißverstandt, so verschiner jar in dem hl. röm. reich teutscher nation unser heiligen, christenlichen religion halben furgefallen ist, a wellicher sich von tag zu tage ye lenger ye beschwerlicher gemert und dermassen außgebreit hat, das darauß under gemainen stenden des hl. reichs allerhandt mißtrauen und anderer unwillen ervolgt sein mag–a, daneben auch den untreglichen last und hochst obligendt, damit gemeine christenheit und sonderlich das hl. röm. reich teutscher nation von wegen unsers gemeinen vheindts christenlichen glaubens und namens, des Turcken, beladen ist, b dergestalt, wo dem mit dapferm, zeitlichem rath nit ernstlicher und ansehenlicher widderstandt geschee, das nit allein des hl. röm. reichs teutscher nation, sonder auch gemeiner christenheit unwidderbringlich verderben, zerruttung und zerstorung hochlich zu besorgen–b, wie dann auß dem beschwerlichen indringen gemelts unsers gemeinen vheindts christenlichs glaubens und namens, des Turcken, so er gegen der christenheit an meher orten mit unersetlicher begirdt, unmenschlicher tyranney und erbermlichem wutten in das christenlich bluth zu entlicher außreuttung christenlichs glaubens und namens onufhorlich ubt und furnimbt, leichtlich und klerlich abzunemen, so haben wir uns bedächtlich erindert, das uns als romischem keyser auß ufgelegtem ampt geburen und zusteen woll, mit zeittigem rath und zuthun unser und des reichs Kff., Ff. und gemeiner stendt als unser ingeleibten glider sollichen hochsten, obligenden beschwerungen zu begegnen, dieselben durch fugliche mittel und wege zu erledigen und von dem hl. röm. reich teutscher nation gnediglich abzuwenden, damit under allen stenden desselben frid, ruhe und einigkeit desto statlicher erhalten werden moge, c wie wir uns dann des alles auß sonderm gnedigem, getreuem und vetterlichem gemuth, so wir von anfang unser regierung zu der teutschen nation, unserm vatterlandt, getragen haben und noch, jederzeit mit hochstem ernst beflissen und, sovil immer moglich, an uns kein mangel erscheinen lassen haben–c.

[§ 1] Dieweil wir nun bei uns alwegen ermessen und bedacht, wo der zwispalt und mißverstandt, so in unser heiligen religion, wie gemelt, entstanden ist, zu christenlicher einigkeit und vergleichung gelangen wurde, das dardurch das mißtrauen und anderer unwill, so under gemeinen stenden furgefallen sein moge, ufgehebt und im hl. reich frid, ruhe und einigkeit desto statlicher erhalten werden mocht, haben wir uns den puncten der streittigen religion als di hochsten und furnembsten beschwerung teutscher nation vor andern gnediglich anligen lassen und die erledigung desselben mit embsigem vleiß gesucht, der hofnung, es mocht alsdann unserm vheindt christenlichs glaubens und namens, dem Turcken, durch uns und gemeine stende des hl. reichs mit einhelligem, einmuttigem rath und zuthun nit allein fruchtbarer widderstandt gescheen, sonder auch das christenlich blut erret und erhalten und zulest sein grausam, unmenschlich tyranney und wutten von gemeiner christenheit mit gotlicher hilf abgewendt werden.

[§ 2] Und wiewoll wir uf vil hievor gehalten reichstegen, welliche wir zum theil nit on mercklich beschwerung unser selbst, auch unser erbkonigreich und landt eygner person ersucht, zum theil aber durch unsere treffenliche comissarien und oratores besuchen lassen, mit Kff., Ff. und stenden des hl. reichs beradtschlagt und allerhandt mittel und wege bedacht und furgenommen haben, wie der zwispalt unser heiligen religion zu christenlicher, ainhelliger vergleichung gericht werden mocht, so ist doch sollichs alles unverfengklich und unfruchtbar gewest, derwegen wir uns mit Kff., Ff. und stenden entschlossen, sollichen zwispalt durch ein generalconcilium zu erledigen und zu erortern, wie etliche reichsabschide davon eigentliche meldung thun.

[§ 3] Daneben haben wir auch nit underlassen, vilgemelten zwispalt unser heiligen religion durch sondere particularhandlungen zu gleichmessigem, christenlichem verstandt oder ufs wenigst zu einem fridlichen anstandt zu bringen, damit dem vheindt christenlichs glaubens und namens, dem Turcken, in fursteender noth desto statlicher und fruchtbarer widderstandt bescheen mocht, wellicher in nechst verschinem 32. jar der mindern zall in treffenlicher kriegsrustung und des furnemens waß, die teutsch nation anzugreiffen und under seinen tyrannischen gewalt zu bringen, wie er dann auch unser niederosterreichische landt mit grosser macht und kriegsrustung eigner person erreicht und dieselben mit seiner grausamen tyranney und vergiessung vil unschuldigs christenlichs bluts erbermlich angriffen und beschedigt hat, aber durch unser, auch unsers lieben bruders, des romischen konigs, und gemeiner reichsstendt kriegsvolck, damals zu einer eylenden hilf undertheniglich bewilligt und verordent, damit wir ime eigner person under augen zu ziehen bedacht und entschlossen gewesen, widderumb zuruck- und abzuziehen, verursacht und getrungen worden, wie sollichs gemeinen stenden unverborgen ist.

[§ 4] Als wir nun nach dem allem unsern zug in Italien furgenomen, uns zu babstlicher Hlt., nemlich bapst Clementen dem letsten diß namens seliger gefueget und unser vertrostung nach, so wir Kff., Ff. und gemeinen stenden in etlichen reichsabschieden gnediglich gethan, mit seiner Hlt. so vil gehandelt und die sachen dahin gefurdert, das sein Hlt. bewilligt, ein generalconcilium innerhalb jarsfrist außzuschreiben und zu verkunden, wie wir dann damals Kff., Ff. und stenden des hl. reichs sollichs angezeigt, haben wir nit underlassen, gantz Italien, sovil uns muglich gewest, in ruhe und friden zu setzen, uns auch furgenommen, mitlerzeit des außgeschriben conciliums unsere hispanische konigreich zu besuchen, denselben in iren obligen notturftige hilf und fursehung zu thun und alle sachen dahin zu richten, damit wir uns uf vorgemelt concilium eigner person verfugen und demselben vorsein mochten. Warumb aber sollich concilium seinen furgang nit erreicht hat, zweifeln wir nit, gemeine stendt und menigklich truge des gut wissen.

[§ 5] Nachdem aber volgendts der Barbarossa seinen fueß in Affricam gesetzt, daselbst das konigreich Thuniß angegriffen und erobert, haben wir zu hertzen und gemuth gefurt, wo der vheindt unsers christenlichen glaubens und namens, der Turck, der end einwurtzlen solt, zu was beschwerlicher sorg und geferlicheit, auch unuberwindtlichemd schaden nit allein unsern nechst gelegen konigreichen und landen, sonder auch gemeiner christenheit sollichs reichen und gelangen wurde, wie dann gemelter Barbarossa unser konigreich Sicilien in seinem hin- und widderziehen zu meher malen angegriffen und sein furhaben dahin gestelt hat, dasselb und andere unsere konigreich und landt zu uberfallen, zu beschedigen und zu verderben, derwegen wir auß unvermeidlicher notturft verursacht und bewegt, zu errettung unser konigreich, landt und leuth und sonderlich gemeiner christenheit zu trost, wolfart und guttem uns mit treffenlichem costen in gegenrustung zu schicken und eigner person mit einer ansehenlichen armada von galleen und andern kriegsschiffen in Affricam zu ziehen, deß endts wir auch dem Barbarossa auß verleihung gotlicher gnaden obgesigt, das bemelte konigreich Thuniß erobert und dem konig daselbst widderumb zugestelt. Haben auch volgendts unser reyß in Sicilien und Neapols genomen und uns von dannen zu der yetzigen bepstlicher Hlt. gen Rom verfugt, der meynung, abermals anzuregen und zu furdern, damit das vilbemelt concilium außgeschriben und gehalten werden mocht, darzu wir dann die bepstlich Hlt. geneigt und gutwillig befunden.

[§ 6] Nachdem aber in dem unserm schwager und des hl. reichs fursten und lehenmann, dem Hg. von Saphoy, eyn gut theyl seins furstenthumbs mit kriegsgewalt abgetrungen und ingenomen ist, sein wir in betrachtung unsers keiserlichen ampts verursacht, uns zu errettung und erhaltung deß hl. reichs eygenthumbs in gegenrustung inzulassen, welliches in nechstverschinem 36. jar der mindern zal beschehen, und hat sich die kriegshandlung biß zu der winterlichen zeit erstreckt. Dieweil wir aber damals allerhandt streittigkeit, verhinderung und beschwerung, so des vilbegerten concilii halben furgefallen, vermerckt, sein wir, widderumb zuruck in unsere hispanische konigreich zu reisen, verursacht, der end uns etliche mittel zum friden dienlich furgeschlagen und daruf gevolgt, das die bepstlich Hlt. und der Kg. von Franckreich sich zu Nissa versamlet, daselbst dann ein anstandt getroffen und uffgericht worden ist.

[§ 7] Und dieweil wir in allen oberzelten handlungen ye und alwegen des hl. röm. reichs und gemeiner christenheit eher, nutz und wollfart betracht und gesucht, sonderlich, wie im hl. röm. reich teutscher nation frid, ruhe und einigkeit gepflantzt, aller zwispalt und mißverstandt zu einhelliger, christenlicher vergleichung gelangen und dem vheindt christenlichs glaubens und namens, dem Turcken, statlicher widderstandt und abbruch bescheen mocht, so haben wir jetz erzelter sachen halben bei berurter bepstlichen Hlt. und gemeltem Kg. von Franckreich gehandelt, wie wir sollichs nach gelegenheit derselben fur nutz und nottwendig bedacht und angesehen, und uns daruf entschlossen, uns widderumb herauß in das hl. reich teutscher nation zu verfuegen, wie wir dann nit on mercklich beschwerung unser selbs person, auch unser erbkonigreich, landt und leuth gethan haben, des gemuths und willens, dieweil des vilberurten concili halben auß allerhandt ursachen beschwerung und strittigkeit furgefallen, gnedige mittel und wege zu suchen, wellichergestalt die streittig religionsachen zu christenlicher eynung und vergleichung zu bringen und das sorglich mißtrauen, so sich ein zeit here zwischen den stenden des hl. reichs ingerissen, abzustellen und zu verhutten, wie auch andere hohe obligen und beschwerungen teutscher nation durch geburlich insehen mochten erledigt und abgewendt werden.

[§ 8] Als wir aber in unsern nider erblanden ankommen und auß allerhandt furgefallen eehaften und verhinderungen verursacht worden sein, in denselben ein zeit lang zu verharren, haben wir uns nichtsdestoweniger mit unserm freundtlichen, lieben bruder, dem romischen konig, der sich zu uns personlich in gemelte unsere nider erblandt verfuegt hat, obbemelter strittigen religion halben nach aller notturft freundtlich und bruderlich underret und uns daruf entschlossen, einen versamlungstag etlicher chur- und fursten des hl. reichs gen Hagnaw furzunemen, uff wellichen tag wir die protestierenden auch erfordert und beschriben. Und in ansehung, das wir sollichen versamlungstag auß furfallenden, eehaftene verhinderungen eigner person nit besuchen mogen, wie wir doch gantz geneigt gewest, haben wir gemelten unsern freundtlichen, lieben bruder, den romischen konig, bewegt, uf sollichem tag von unserntwegen personlich zu erscheinen und muglichen vleiß furzuwenden, solliche streittige religionsachen zu einigkeit und christenlicher vergleichung zu bringen, wie dann sein L. neben den chur- und fursten, so daselbs erschinen sein, auch der abwesenden bottschaften allen muglichen vleiß furgewendt hat.

[§ 9] Dieweil aber solliche einigkeit und vergleichung auß furgefallen verhinderungen kein volg erlangen mogen, ist uff gemeltem tag verabschidet (doch uf unser gnedig zulassen und bewilligung), das ein ander tag, nemlich auf den 28. des monats Octobris nechstverschinen in unser und des hl. reichs stat Wormbs zu gutlichem, unverbindtlichem tractat und gesprech furgenomen werden, daruf beide theil etliche gelerte, verstendige und schidliche personen verordnen solten in gleicher zall, welliche in gegenwurtigkeit der verordenten chur- und fursten oder irer räthe als presidenten oder underhandler (darzu die bepstlich Hlt. und wir unsere rethe und gelerten auch verordnen mochten) die augspurgischen confession und apologiam der protestierenden fur die handt nemen, sich uff alle puncten und jeden in sonderheit freundtlich und christenlich, aber unverbindtlich underreden und allen muglichen vleiß furwenden sollten, alle irrige puncten zu christenlicher einigkeit, vergleichung und rechtem verstandt zu bringen [§ 10] und darnach auf khunftigem reichstag uns, der bepstlichen Hlt. legaten und allen stenden des hl. reichs irer gepflegen handlung relation zu thun, damit durch wege eins rechtmessigen concili oder sonst christenliche vergleichung die sach der strittigen religion zu geburlicher erorterung gebracht, desgleichen in andern des hl. reichs teutscher nation hochbeschwerlichen obligen die notturft bedacht und furgenomen werden mocht, wie dann der hagenawisch abschiedt solliches und anders nach lengs außweiset und vermag. Daruf wir auch solchen tag zu dem angezeigten christenlichem tractat und gesprech gnediglich bewilligt, den verordenten presidenten, desgleichen den benanten chur- und fursten, wellichen, die iren zu sollichem gesprech zu schicken, uffgelegt ist, denselben verkhundt, auch unsere ansehenlichef commissarien und rethe daruf verordent und gesandt.

[§ 11] Darzu haben wir uf der churfursten und fursten und der abwesenden botschaften, so zu Hagenaw versamelt gewest sein, underthenigist bitt, an uns in schriften gelangt, auch mit zeittigem rath unser und des hl. reichs churfursten, geistlicher und weltlicher, einen gemeinen reichstag uf der heiligen dreier konig tag nechstverschinen alher in unser und des hl. reichs stat Regenspurg außgeschriebeng, auch auß redlichen und ansehenlichen ursachen, uns darzu bewegendt, unsern commissarien und rethen, zu gedachtem tractat und gesprech verordent, bevolhen und ufgelegt, in demselben nit ferrer furzuschreitten, sonder sollichs uff gemelten reichstag zu remittiern und zu weisen, des gnedigen gemueths, neben und mit Kff., Ff. und stenden des hl. reichs alles das zu handlen, zu rathschlagen und zu schliessen, daß zu erledigung der streittigen religion, auch zu widderstandt unsers gemeinen erbvheindts unsers christenlichen glaubens und namens, des Turcken, immer dienlich und erschießlich sein mocht, darzu wie im hl. [reich] frid, recht und desselben execution, auch ein gleichmessige, redliche muntz und gute pollicei uffzurichten, zu erhalten und zu handthaben sey, neben andern meher puncten und obligen des hl. reichs, davon in gemeltem unserm außschreiben diß reichstags anzeig und meldung geschicht.

[§ 12] Zu wellichem reichstag wir uns, unangesehen unserer leibsschwacheit und anderer zugestanden verhinderung, sovil uns muglich gewest, gefurdert und geeylt, auch die bepstlichen Hlt. ersucht und bei ir erhalten haben, das ir Hlt. vermog des hagenawischen abschiedts iren legaten in sonderheit hieher verordent hat, nemlich den hochwurdigen cardinal Contarenum, als ein liebhaber des fridens und sondern berumbten, verstendigen prelaten im hl. reich teutscher nation frid und einigkeit helfen zu furdern. [§ 13] Und sein uf sollichem reichstag Kff., Ff. und stende in zimblicher anzall aigner person und etliche durch ire botschaften und rethe mit vollkomnem gewalt bei uns gehorsamlich ankomen und erschinen. [§ 14] h Und dieweil wir auß sonderm gnedigem, vetterlichem und getreuem gemuth, so wir zu dem hl. reich teutscher nation, unserm vatterlandt, allzeit getragen haben und noch–h, nichts hochers begert und gesucht, dann den zwispalt unser heiligen religion zu christenlicher einigkeit und gleichmessigem verstandt zu bringen und dardurch ruhe, friden und einigkeit under den stenden des hl. reichs gnediglich zu furdern, wie wir dann an unserm embsigen vleiß, auch vilgehabter muhe, arbeit und costen nichts mangeln noch erwinden lassen, [§ 15] so haben wir abermals den puncten der streittigen religion als den furnembsten und hochwichtigsten, daruf gemeiner teutscher nation wolfarth beruhet, fur die handt genomen und, damit demselben desto vleissiger außgewart und darin on alle verhinderung furgefaren werden moge, alle andere obligende sachen des hl. reichs mitlerweil uf ein ort gestelt und anfengklich gemeinen stenden erofnet, wie gnediglich und mit waß getreuem vleiß wir disen sachen nachgedacht und zu furderung christenlicher einigkeit und vergleichung deß vilgemelten zwispalts fur guth angesehen, sofer gemeine stendt kein fruchtbarer noch furtreglicher mittel wissen, i das wir mit wolbedachtem, zeittigem rath (doch dem augspurgischen abschidt on nachtheil) etlich gutter gewissen, eher- und fridliebenden personen, die auch, des hl. reichs teutscher nation eer, nutz und wolfart zu furdern, geneigt–i, in geringer zall auß gemeinen stenden und teutscher nation erwelen und verordnen, die streittigen articul der religion notturftiglich zu examinieren und zu erwegen, die auch allen muglichen vleiß furwenden solten, dieselben irrigen articul zu vergleichen und alsdann, wie dieselben zu vergleichung und einigkeit gebracht werden mochten, uns, auch Kff., Ff. und stenden des anzeig und bericht zu thun, uns daruf desto baß haben zu entschliessen, auch mit bepstlicher Hlt. legaten vermug des obgemelten hagenawischen abschidts zu communicieren, sein auch zu sollichem wege desto meher bewegt, dieweil derselb etlichmal zu Augspurg und jungst zu Wurmbs, vorbeheltlich, wie obsteht, als zu diser sachen der bequemest, fruchtbarlichst und furderlichst geacht worden ist, und haben darumb an Kff., Ff. und gemeyne stendt mit gnedigem vleiß begert, sollichen hochwichtigen handel statlichen und nach notturft auch zu beradtschlagen und uns daruf ir getreue wolmeynung zu eroffnen.

[§ 16] Nachdem aber Kff., Ff. und gemeyne stendt nach zeitlichem gehaptem rath und statlicher erwegen des handels inen jetz bemelten unsern furgeschlagen weg als zu hinlegung der streittigen religion furderlich und dienlich wollgefallen lassen, uns auch, solliche personen zu erwelen und zu benennen, auß guttem willen undertheniglich heimgestelt, so haben wir von beiden theilen sechs solchej gelerte, geschickte und erfarne personen auß gemeinen stenden benent und verordent, uns auch mit Kff., Ff. und stenden verglichen, inen etliche presidenten und auditores zuzuorden, welliche zu benennen gemeine stendt uns abermals auß guttem willen und underthenigklich nachgegeben, darauf wir auch den hochgebornen Friderichen Pfgf. bei Rhein und Hg. in Beyern, unsern lieben oheimen, schwagern und fursten, und andere ansehenlich, dapfere personen auß unsern rethen und gemeinen stenden zu presidenten und auditorn benent und furgenomen. Und damit die verordenten colloquenten ein form und weg hetten, in sollichem irem gesprech zu procedieren, so haben wir innen ein schriftlichen begrif, durch etliche gelerten personen, wie wir bericht sein, zusamengetragen und uns behendigt, zustellen lassen, darink weg und mittel angezeigt sein sollen, dadurch die streittigen articul unser heiligen religion mochten vereinigt werden, mit gnedigem bevelh, sollichen begrif in beisein unser zugeordenten presidenten und anhorer fur die handt zu nemen, von einem articul auf den andern zu verlesen und, weß sie darin zu vergleichung dienlich und annemlich befinden und ansehen wurden, dasselb uffzumercken, was aber nit anzunemen, dasselb zu endern und zu bessern, doch unverbindtlich und, so solchs also volnzogen were, alsdann uns aller irer handlung schriftlichen und eigentlichen bericht zu thun, den an gemeine stendt zu gelangen und uns mit denselben daruff zu vergleichen, [§ 17] welchem unserm gnedigen bevelh die verordenten colloquenten undertheniglich gelebt und, nachdem sie etliche wochenl irem habenden bevelh und dem furgelegten wege nach in beisein der verordenten presidenten und auditorn von den streittigen puncten unser heilgen religion gehandelt und moglichen vleiß furgewendt, die zu christenlicher eynigkeit und vergleichung zu bringen, haben sie uns undertheniglich bericht, weß siem zu vergleichung etlicher streittigen articul, doch unverbindtlich und uf unser und gemeiner stendt wolgefallen, gehandelt, mit anzeige, der uberigen streittigen articul halben hetten die protestierenden colloquenten ir bedencken und meynung in sonderheit gestelt, wie uns sollichs alles in schriften behendigt und ubergeben ist.

[§ 18] Und nachdem unser begird ye und alwegen dahin gestanden und noch, dem almechtigen Gott zu lob und eher und gemeiner christenheit und bevorab dem hl. reich teutscher nation zu gutter ruhe, frid und einigkeit dise streittige religionsachen zu christenlicher vergleichung zu bringen und allen unrath, so darauß en[t]steen mocht, zu verhuetten, so haben wir Kff., Ff. und stenden sollich der verordenten colloquenten gestelte schriften der verglichen und unverglichen puncten, doch unverbindtlich, wie obgemelt, behendigt und gnediglich begert, dieselben zu ersehen, zu berathschlagen und zu erwegen und uns ir gutbeduncken nit allein auf die puncten, der sich die colloquenten miteinander unverbindtlich verglichen, sonder auch der andern halben, so noch nit verglichen sein, mitzutheilen, uns auch daneben ir wolmeynung anzuzeigen, wie die beschwerlichen mißbreuch, so allenthalben in geistlichem und weltlichem standt ingerissen, abgestelt und in ein christenlich reformation und besserung gebracht werden mochten, mit gnediger erbiettung, sollichs alles zu furdern und an unser muhe, arbeit und vleiß nichts erwinden zu lassen, ungezweifelt der bepstlich legat werde darzu auch geneigt sein.

[§ 19] Aber Kff., Ff. und gemeine stende haben auß beweglichen, treffenlichen ursachen, so sie in beradtschlagung diß hochwichtigen handels befunden haben und sonderlich zu furderung der sachen und, alle weitleuffigkeit zu verhuetten, uns der vilbemelten colloquenten schriften widderumb gehorsamlich uberantwurt und uns als advocaten und beschirmer der christenlichen kirchen undertheniglich ersucht und gebeten, neben und mit dem bepstlichen legaten diselben nach laut des hagenawischen abschidts gnediglich zu besichtigen, zu communiciern und furnemlich die puncten, wellicher sich die verordenten colloquenten, doch unverbindtlich, verglichen, eygentlich und mit allem vleiß zu examinieren, ob darin in sententzen oder worten ichts were, das den heiligen lerern und dem loblichen gebrauch gemeiner, christenlichen kirchen zuentgegen sein mocht, sollichs und, weß sonst villeicht fur mißbreuch in der kirchen erfunden werden mochten, zu endern, zu bessern und abzuschaffen, wo auch eyniche erleutterung etlicher zu dunckel gestelten puncten oder meynungen halben vonnoten, dieselben hinzuzusetzen und uns darin zu resolviren und zu entschliessen und, wie wir uns sambt gedachtem bepstlicher Hlt. legaten daruf resolviren werden, sollichs further an gemeine stend zu gelangen, sich mit uns daruf unser ersten proposition nach, auch vermug des obgemelten hagenawischen abschidts undertheniglich haben zu vergleichen, das wir auch daneben uf gnedige wege bedacht sein wolten, die protestierenden zu vermugen, sich in den uberigen, streittigen puncten uf christenlich, billich maß auch weisen zu lassen oder, so sollichs nit stathaben wolt, alsdann die durch mittel eins generalconcili oder, wo das ye nit erlangt werden mocht, durch ein nationalversamlung, ordenlicher weise zu beruffen, zu billicher ero[r]tterung zu bringen, damit zulest die teutsch nation zu christenlicher einigkeit kommen und frid und ruhe im hl. reich erhalten werden mocht.

[§ 20] Uff sollich gemeiner stendt underthenig bit, an uns gelangt, haben wir gnediglich gewilligt, die obgemelten der colloquenten schriften, die strittigen religion betreffendt, an bepstlicher Hlt. legaten gelangen zu lassen und ime dieselben zu communicieren, wie wir dann alsbaldt gethan, sein gemuth und beduncken daruf vernomen und further Kff., Ff. und gemeynen stenden eroffnet. [§ 21] Und haben uns volgendts mit zeittigem rath und auß n beweglichen, redlichen ursachen mit gemeinen stenden verglichen, sollich der colloquenten handlung, wie die alhie ergangen ist, uf ein gemein, christenlich concilium, in teutscher nation zu halten, zu remittiern und zu weisen–n, wie wir dann dieselben uf sollich concilium remittiern und weisen, wellichs concilium in kurz, wie wir des durch den bebstlichen legaten vergwist sein, außgeschriben werden, wo aber das nit furgangk haben, das doch ein nationalconcili, ordenlicher weiß zu beruffen, furgenommen und im fall, das der keins sein furgang erreicht, das alsdann ein gemein reichsversamlung, wie hernach gemelt, gehalten werden soll.

[§ 22] Und damit dann gemeine reichsstendt spuren und vernemen mogen, das wir, des hl. reichs wolfart und ufnemen gnediglich zu furdern, allzeit geneigt und sonderlich, das diser streit der religion zu furderlicher endtschaft und erorterung gebracht, so haben wir uns gegen gemeinen stenden erbotten und bewilligt, in unserm jetzigen durchzug in Italien bei bepstlicher Hlt. mit allem embsigen vleiß und ernst zu handlen und zu furdern, das sollich generalconcilium zum furderlichisten an gelegen malstat teutscher nation außgeschribeno und gehalten werde, und im fall, das sollichs keinen furgang erlangen mocht, als wir uns doch keinswegs versehen, alsdann ein nacionalversamlung, ordenlicher weiß zu beruffen, zum schiersten außzuschreiben und furzunemen, wo aber sollichs auch nit erhebt werden mocht, alsdann sollen und wollen wir in 18 monaten den nechsten nach dato diß unsers abschidts einen gemeinen reichstag an gelegen malstatt ausschreiben und denselben mit der hilf Gottes eygner person besuchen, der hofnung, berurte streittig religionsachen zu endtlicher, christenlicher vergleichung und einigkeit zu bringen und alles anders zu handlen und zu schliessen, das dem hl. reich und desselben stenden zu wolfart, nutz und guttem reichen mag.

[§ 23] Wir wollen auch mit bepstlicher Hlt. handlen und furdern, das dieselb einen legaten mit gnugsamen gewalt uf gedacht nationalconcili oder, so das keinen furgang erlangt, uf gemelten reichstag verordnen und schicke, damit in der streittigen religionsachen desto statlicher und fruchtbarer gehandelt und geschlossen werden moge.

[§ 24] p Es soll auch biß zu obbestimpter, endtlicher vergleichung durch die protestierenden uber und wider die articul, deren sich ire verordente theologi alhie uf disem reichstag verglichen, nit geschritten werden–p.

[§ 25] Darzu haben wir neben bepstlicher Hlt. legaten allen geistlichen prelaten ufgelegt und bevolhen, wie wir inen auch hiemit ernstlich uflegen und bevelhen, under inen und den iren, so inen underworfen sein, ein christenliche ordnung und reformation furzunemen und uffzurichten, die zu gutter, geburlicher und heilsamer administration der kirchen furderlich und dienlich seyq, auch uber sollicher ordnung und reformation ernstlich und strenglich zu halten und sich daran nichts irren noch verhindern lassen, das sich auch gemelte prelaten also gehorsamlich zu thun gegen uns und vorgedachtem legaten undertheniglich erbotten haben, und sein der zuversicht, solliche ordnung und reformation soll zu entlicher, christenlicher vergleichung der strittigen religion ein vorbereittung und derselben sonder zweifel hoch dinstlich sein.

[§ 26] Und damit im hl. reich teutscher nation mitlerweil ruhe, friden und einigkeit gepflantzt und erhalten werden moge, so meinen und wollen wir hiemit ernstlich bevelhendt, das der nurmbergisch fridstandt, r wellicher hievor auß hochwichtigen, notthgedrengten ursachen, die dazumal vor augen gewest und deren jetzo vil meher vorhanden sein, dem hl. reich teutscher nation zu wolfart uffgericht ist, biß zu endt eins generalconcili oder einer nationalversamlung oder, so der keins sein furgang erreicht, uf nechstkhunftigen reichstag, wie obgemelt, in allen seinen puncten und articuln von allen theilen vestiglich und unverbruchlich gehalten und vollzogen werden soll–r und nun hinfuran in der religion und glaubenssachen, auch sonst keiner andern ursachen halben, wie di namen haben mochten, niemandts hochs oder nidern standts den andern biß zu endung obgemelts gemeinen oder nationalconcilii oder khunftigen reichstags bevheden, bekriegen, berauben, fahen, uberziehen, belegern, auch darzu durch sich selbs oder jemandts s andern von seinetwegen nit dienen noch einich schloß, stet, merckth, bevestigung, dorfer, hove oder weiler, absteigen oder one des andern willen mit gewaltiger that frevenlich einnemen oder geferlich mit brandt oder in ander wege beschedigen noch jemandts sollichen–s thettern rath, hilf und in kein ander weiß beistandt oder furschub thun, auch sie wissentlichen und geferlichen nit herbrigen, behausen, atzen, drencken, enthalten oder gedulden, sonder ein jeder den andern mit rechter freundtschaft und christenlicher lieb meynen, auch die closter und kirchen unzerbrochen und unabgethan bleibent, u dergleichen den geistlichen, so sich der religion halben entsetzung beklagen, ir renth, zinß und inkommen, sovil sie deren noch in possession sein, hinfuro unufgehalten verfolgen und zusteen lassen, alles bei vermeidung unser schweren ungnad und straff–u, darzu der peen, in unserm keyserlichen außgekhundten landtfriden außgedruckt und begriffen.

Es v sollen auch die protestierenden niemandts der andern seitten zu sich tringen, bewegen oder ziehen, auch des andern theils underthanen in schutz und schirm nit annemen noch widder ire oberkeitten vertheidingen in keinen weg–v. [§ 27] Wo aber yemandts, wer der oder die weren, dawidder handlen, gegen dem oder denselben soll der wege des rechten vor unserm keyserlichen cammergericht allzeit offen sein und uf der clagenden partheien oder unsers keyserlichen fiscals anruffen an demselben cammergericht nach seiner ordnung mit recht und desselben ordenlichen execution volnfaren werden w und sich kein theil widder gemelts cammergerichts proceß und handlungen ungehorsamlich erzeigen und halten–w.

[§ 28] Doch haben wir uns vorbehalten, uber vorgemelten fridstandt, so oft sollichs die notturft ervordert, x yederzeit declaration und erleuterung–x zu thun, wie wir uns sollichs hiemit außtrucklich und wissenlich vorbehalten.

[§ 29] Und was betrifft die achten und proceß, so bißhere in religion- und andern sachen an unserm keyserlichen cammergericht anhengig gemacht und ergangen seiny, derwegen bißher streit gewesen, z ob dieselben–z in dem nurmbergischen fridstandt begriffen sein sollen oder nit, dieselben achten und proceß wollen wir zu erhaltung fridens, ruhe und einigkeit im hl. reich teutscher nation und auß unser keiserlichen machtvolkomenheit so lang, biß das gemein oder nacionalconcilium oder in diser sachen ein gemein reichsversamlung, wie obsteet, gehalten wurdet, suspendirt und ingestelt haben, wie wir dann dieselben hiemit also instellen und suspendieren.

[§ 30] Wir sollen und wollen auch uf der theil oder partheien ansuchen unpartheysche commissarien verordnen, die innerhalb jarsfrist von disem reichstag an zu rechnen, zwischen den partheien zu gutlicher hinlegung und vergleichung irer irrung handlen. Wo aber die vergleichung nit stathaben oder erlangt werden mocht, aa sollen die commissarien uns bericht irer handlung mit irem gutbeduncken zuschreiben, daruber wir ferrer declaration thun wollen, welliche handlungen religion- oder prophansachen seien, dieselb declaration soll auch hiezwischen nechstkhunftigem reichstag oder uf demselben mit rath und gutbeduncken der reichsstend bescheen.

[§ 31] Und damit ausserhalb obgemelter suspendierten sachen ein jeder gegen dem andern rechts bekomen moge, so mainen und wollen wir, daß unser keyserlich cammergericht im hl. reich, wie das durch uns und gemeine stendt uf jungst gehalten zweien reichstegen ufgericht und verordent ist, in wesen bleiben, demselben von Kff., Ff. und gemeinen stenden gehorsam geleist und demselben sein freier, stracker, unverhinderter lauf gelassen werden soll.

[§ 32] ab Es ist auch unser will und meynung, das in allen andern articuln dem augspurgischen abschidt nichts benomen, sonder derselb bei wirden und kreften bleiben soll. Und ob sich aber in sollichem einicher streit oder irthumb zutragen wurde, daruber ac wollen wir uns auch, declaration zu thun, hiemit vorbehalten haben.

[§ 33] Und nachdem wir unser keiserlich camergericht etlich jar here nit mit geringem costen underhaltenad, so haben Kff., Ff. und stendt uns zu underthenigstem gefallen bewilligt, bemelt camergericht drei jar lang die nechsten gantz zu underhalten, sovil einem yeden standt daran gepuren mag vermog und nach außweisung eins anschlags, uff jungst gehaltem reichstag zu Augspurg uf die underhaltung des cammergerichts zum halben theil verfertigt, wellicher anschlag die obgemelten jar auß zwifachtig soll durch gemeine stendt erlegt und bezalt werden. Und sollen bemelte drey jar uf den ersten tag Augusti nechstkhunftig anfahen und zu yeder Franckfurter meßae die gantz underhaltung zum halben theil durch die stend erlegt werden und die erst erlegung zu nechstkhunftiger Franckfurter vastenmeß bescheen. [§ 34] Es sollen auch solliche anschleg treulich inbracht, unsern camerrichter und beisitzern davon yederzeit anzeig gethan und under sie gleichmessig außgetheilt werden vermug hievor ufgerichter ordnung und reformation. Und wo einer oder meher stendt in der bezalung af seumig weren, soll unser keiserlicher fiscal hiemit bevelh haben, widder den- oder dieselben ungehorsamen, wie sich geburt, zu procediern.

[§ 35] Es sollen auch gemeine stend mitlerweil der dreyer jar uf wege gedencken, wellichermassen das cammergericht nach außgang bemelter dreier jar one unser, auch der Kff., Ff. und stendt des reichs beschwerung ferrer erhalten werden moge, darzu wir unsers theils gnediglich verhelfen wollen.

[§ 36] Doch haben gemeine stendt hierin sonderlich außgedruckt und die underhaltung bewilligt, das cammerrichter und beysitzer sich an irer alten besoldung, wie sie die vor jungstem reichstag zu Augspurg gehapt, settigen und benugen lassen und gemeine stendt daruber nit beschweren sollen.

[§ 37] Und wiewol uf hievor gehalten reichstegen und sonderlich jungst zu Augspurg und alhie zu Regenspurg fur gueth angesehenag, auch verabschidt und beschlossen ist, das unser keyserlich camergericht jherlich visitiert und, wo vonnotten, reformiert werden soll, so hat doch solliche visitacion etlich jar her auß furgefallen ursachen und verhinderungen iren furgang nit erlangt. [§ 38] Dieweil aber wir und gemeine stendt zu furderung der gerechtigkeit fur notturftig, nutz und guth angesehen, solliche reformation in wesen zu erhalten und vermog hievor uffgerichter abschidt furzunemen, so haben wir uns mit Kff., Ff. und gemeinen stenden verglichen, das gedacht unser keyserlich camergericht jherlich visitiert werden sollah, diß jars uff den 14. tag desai aj monats Januarij schierstkhunftig anzufahen und volgendts jherlich uf prima Maij, wie sollichs die jungsten abschidt der zweier nechstgehalten reichsteg außweisen. Zu sollicher visitacion haben wir als romischer keyser zu commissarien verordent ak die hochgebornen und erwurdigen Joachimen Mgf. zu Brandenburg, zu Stetin, Pommern, der Cassuben und Wenden Hg., burggrafen zu Nurmberg und F. zu Rugen, des hl. röm. reichs ertzcamerer, Walthern von Cronberg, administratorn des hochmeisterambts in Preussen und meister teutsch ordens in teutschen und welschen landen, Philipsen Bf. zu Speir und Ernst Mgf. zu Baden, unsere liebe oheim, churfursten, fursten und andechtigen.

[§ 39] al Es sollen auch cammerrichter und beysitzer in yetz gemelter reformation geloben und schweren, das sie disen reichsabschiedt halten und dawidder nit handlen noch erkennen wollen, damit meniglich im hl. reich gleich, unpartheyisch recht ervolge und mitgetheilt werde. Und ob uber solliche reformation und visitation bei dem cammergericht irrung und mißverstandt furfallen wurde, darinam wollen wir uns, yederzeit dem rechten und der billicheit nach declaration zu thun, vorbehalten haben.

[§ 40] Ferrer haben wir befunden, das die schmachschriften, so im hl. reich hin und widder an meher orten außgebreit werden, gemeinem friden nit wenig verhinderlich und verletzlich sein, auch zu allerhandt unruhe und weitherung gelangen mochten, demnach uns mit Kff., Ff. und gemeinen stenden verglichen, das hinfuran in dem hl. reich kein schmachschriften, wie die namen haben mochten, gedruckt, veylgehabt, kauft noch verkauft, sonder, wo die dichter, trucker, kauffer oder verkauffer betretten, daruf ein jede oberkeit vleissig ufsehens zu haben verfugen, das dieselben nach gelegenheit der schmeeschriften, so bey inen erfunden, ernstlich und hertiglich gestraft werden sollen.

[§ 41] Und als wir zu keiserlichem gemuth gefurt, uns auch mit gemeinen stenden bedechtlich erindert, wellichermassen der erbfeindt christenlichs glaubens und namens, der Turck, in kurzen jaren sein macht erweittert, etliche christenliche konigreich und landt erobert und in seinen tyrannischen gewalt mit unmenschlicher tyranney genottigt und gebracht hat, dermassen, das er nunmeher, wo dem nit zeitliche fursehung geschicht, das hl. röm. reich teutscher nation leichtlich anzugreiffen und zu beschedigen, understeen mag, wie er dann sollichs zu etlichen malen mit grossem ernst furgenomen und fur und fur in embsiger arbeit gestanden ist und noch teglichs steet, das konigreich Hungern zu verderben und zu erobern und seinen fueß uf die teutsch nation zu setzen, derwegen dann die stendt des konigreichs Hungern, darzu unser gemeine landtschaften unser ober- und niderosterreichischen landt ir ansehenliche botschaften zu uns und gemeinen stenden abgefertigt haben, uns ir hochst obligen, beschwerliche betrangnus und fursteende nott zu eroffnen und umb furderlich rath und hilf bey uns und gedachten stenden undertheniglich und freundtlich anzusuchen und zu bitten.

[§ 42] Demnach haben wir und gemeine stende die gedachten hungerischen und osterreichischen botschaften in iren werbungen gnediglich, guetlich und freundtlichen angehort und nit on beschwerung unserer gemuth vernomen, mit was unmenschlicher tyranney der vheindt unsers christenlichen glaubens und namens, der Turck, sie zu mehermaln jhemerlich und erbermlich belestigt, wellichergestalt er auch zu etlichen malen vil tausent christenlichs volcks hinweggeschleift und in ewigen zwang und elendt gefuert. Darauß gevolgt, das sie durch teglich gegenweher, der sie sich nach irem vermogen gebraucht, gentzlich erschopft und erost weren, dermassen, wo inen statliche und erschießliche hilf nit begegnen mocht, das sie auß tringender, eussersten noth nichts anderst dann irs endtlichen verderbens gewertig sein musten, wie sie dann sollichs mundtlich und schriftlich nach lengs und zum kleglichsten anzeigt und umb rettung und hilf zum underthenigsten und zum heftigsten angesucht und gebetten haben.

[§ 43] Daneben hat auch unser freundtlicher, lieber bruder, der romisch konig, uns und gemeinen stenden etliche glaubliche kundtschaften furbracht, wie der vheindt christenlichs glaubens und namens, der Turck, eyn statliche anzall kriegsvolcks außgeschickt, der meynung, das christenlich konigreich Hungern abermals zu uberfallen, zu beschedigen und under seinen tyrannischen gewalt zu bringen.

[§ 44] Und wiewoll Kff., Ff. und gemeine stende woll ursach gehabt, vor erledigung der ringerung in deß hl. reichs anschlegen, wellicher sie zum oftermal vertrost sein, sich in einiche anlag nit zu begeben, so haben sie doch uns und gemeltem unserm freundtlichen, lieben bruder, dem romischen konig, zu underthenigstem gefallen und den obgemelten beschwerten landen und leuth zu trost und rettung auß getreuem, christenlichem mitleiden ain eilendt hilf bewilligt, doch in khunftigen fellen der vertrosten ringerung unbegeben, nemlich den halben anschlag des romzugs, uns uf jungstem reichstag, im 21. jar der mindern zall zu Wurmbs gehalten, undertheniglich bewilligt und volgendts uff unser gnedigst zulassen zu widderstandt des Turcken in Hungern geleist, und, denselben halben anschlag an gelt uf drey monat und im fall unvermeidlicher und augenscheinlicher notturft auch uf den vierten monat zu erlegen, also das fur einen gereisigen zwolf und fur einen fußknecht vier guldin eins yeden monats gerechent und fur yeden guldin 15 batzen oder derselben wehrt bezalt werden soll, [§ 45] dergestalt, das der oberst und die verordenten kriegsrethe, hernach bemelt, zum furderlichisten kriegsvolck zu roß und fueß in den nechst anstossenden landen, doch ausserhalb Hungern, Osterreich und andern unsers freundtlichen, lieben bruders, des romischen konigs, anstossenden erbkonigreich und landen, annemen, dasselbig an gelegen orten mustern, in Hungern furen, von gemeiner stendt gelt drey monat und, so es die notturft hochlich ervordert, den vierten monat underhalten und zu widderstandt unsers vheindts christenlichs glaubens und namens, des Turcken, fruchtbarlich und erschießlich, sovil imer moglich, gebrauchen sollen.

[§ 46] Und dieweil Kff., Ff. und gemeine stendt, auch der abwesenden botschaften wolbedechtlich erwegen, das diser furhabenden eilenden hilf der verzug in vil wege verhinderlich und nachtheilig ist, so haben sie undertheniglich gewilligt, ir anlag zum furderlichistenan und nachvolgender maß zu entrichten, nemlich sollen die stende des frenckischen, beyerischen und osterreichischen kreiß ir geburendt anlag diser eilenden hilf, sovil sich die uf zwen monat erstreckt, als die nechstgesessen, zum furderlichisten einem yeden moglich und zum lengsten in einem monat, dem nechsten, hinder burgermeister und rath zu Regenspurg oder Bassaw, der schwebiß kreiß zum lengsten in sechs wochen hinder burgermeister und rath zu Augspurg und der reinisch, desgleichen der vier churfursten bei Rhein, der niderlendisch und westphelisch, beide ober- und nidersachsische, auch der burgundisch kreiß hinder burgermeister und rath zu Franckfurt zum schiersten und zum lengsten in zweyen monaten gewißlich und entlich erlegen. Und wann ein yeder sein gelt also uf zwen monat erlegt hat, alsdann soll er sich mit dem uberigen gelt uf den dritten und im fall der notturft uf den vierten monat auch gefast machen und dasselbig in nechstem, darnach volgendem monat an bestimpte endt gewißlich und on verzug auch liebern, damit sollichs, wie obgemelt, nutzlich und erschießlich mog angelegt und gebraucht werden.

[§ 47] Wo aber daruber yemandts von gemeinen stenden, wer der oder die weren, ungehorsam sein und ir geburliche anlag in bestimbter zeit nit erlegen wurden, der oder dieselben sollen durch den verordenten pfennigmeister, wie hernach gemelt, unserm keyserlichen fiscal angezeigt werden, der soll gegen innen mit geburlichen processen, wie im hl. reich herkommen ist, volfaren und procedieren und sie zu geburlicher gehorsam und bezalung mit ernst anhalten. [§ 48] Doch sollen die, so von alther here durch andere stendt in des hl. reichs anlagen billich außgezogen sein, mit sollichen processen oder in andere wege nit beschwert, sonder bei altem herkomen gelassen, aber die, so von alters in des hl. reichs anschlegen gewest, sollen keinswegs ubersehen noch die proceß, so derwegen gegen innen furgenommen, suspendiert oder abgeschafft, sonder hierin under den stenden gleicheit gehalten werden.

[§ 49] Und zur furderung diser nottwendigen eylenden hilf hat der romisch konig, unser freundtlicher, lieber bruder, uf gemeiner stend underthenig bith bewilligt, des reichs kriegsvolck, so zu diser eilenden hilf bestellt wurdet, mit notturftigem geschutz und allem dem, das darzu gehorig und demselben anhengig ist, zu versehen und dasselbig uff irer L. selbs costen die obgemelt zeit der dreier oder vier monat zu underhalten, darzu gnediglich zu verordnen, das bemelt kriegßvolck notturftige profandt umb ein gleichen und billichen pfennig bekomen moge, und in alweg zu verhutten, das ubermessiger, unordenlicher furkauf vermitten, sonder ein freier marckth, wie kriegsgebrauch und herkomen ist, gehalten werde.

[§ 50] Und dieweil gemeiner stendt muntz, so sie zu sollicher eylenden anlag erlegen sollen, so eilendt und on nachtheil nit verwechselt werden mag, so hat sich gemelter unser freundtlicher, lieber bruder, der romisch konig, erbotten und bewilligt, im konigreich Hungern und andern irer L. erblanden dermassen fursehung zu thun, das gemeine stendt und das kriegsvolck an irer muntz kein verlust noch schaden leiden. [§ 51] Doch sollen und wollen gemeine stendt ire geburende anlag mit gutter, ganghaftiger muntz als ducaten, cronen, gold, thalern, patzen, zehnern und dergleichen erlegen, aber ein yede in irem werth, wie sie yetzo gilt, nemlich ein ducaten fur 24, ein cronen fur 23, ein goldtgulden fur 18 und ein thaler fur 17 batzen, item, 21 zehener fur 15 batzen, dergestalt, das ein yeder standt sein geburende anlag an obgemelter oder anderer dergleichen gutter, gangkhaftiger muntz erlegen soll, ein yeden gulden zu 15 batzen gerechent, wie obgemelt ist.

[§ 52] Und nachdem etliche stendt, so in den ober- und niderosterreichischen landen beguet sein, sich beclagt haben, das sie mit zwifacher hilf widder den Turcken belegt, wo sie dise eylende hilf leisten sollten, so hat gemelter unser lieber bruder bewilligt, gedachte stendt hierin gnediglich zu entheben und fursehung zu thun, damit sie mit einicher doppeln hilf nit beschwerdt werden.

[§ 53] Ferrer hat unser freundtlicher, lieber bruder, der romisch konig, bewilligt, gemeine stende mit den besoldungen des obristen, der kriegsreth, deßgleichen des pfennigmeisters und anderer bevelhhaber, darzu mit den doppel- und ubersolden nit zu beschweren, sonder dieselben zu underhalten und zu erlegen oder von der stendt erlegtem gelt underhalten oder erlegen zu lassen, doch das alsdann sollicher costen an der zall des kriegsvolck abgezogen, damit gemeine stendt in sollichem nit ferrer beschwerdt werden.

[§ 54] Dergleichen soll sein L. als der herr diz kriegs sonst allen andern kriegskosten, wie der namen hat, fur sich selbs tragen ausserhalb der besoldung des kriegsvolcks, wie davon hievor meldung geschehen ist.

[§ 55] Und dieweil uns Kff., Ff. und gemeyne stende und der abwesenden botschaften undertheniglich heimgestelt haben, zu obgemeltem kriegsvolck eynen obristen gnediglich zu verordnen, wellicher disem werck zu unser und des hl. reichs eher, nutz und wollfart vorsein mocht, doch auß dem hl. reich teutscher nation und das derselbig uns und gemeinen stenden mit eiden und pflichten verwandt sein soll, [§ 56] daruff haben wir den wolgebornen, unsern lieben, getreuen Friderichenao Gf. zu Furstenberg zu einem obristen hauptmann uber vilgedacht kriegsvolck benennt und furgenommen, welchen auch Kff., Ff. und stendt inen wollgefallen lassen. Und ist daruf mit ime seiner hauptmannschaft besoldung und anders halben uberkomen, wie das sein bestallungsbrief ferrer außweist.

[§ 57] Demselben obristen hauptman sein vier kriegsreth zugeordent, nemlich die edlen und unsern und des reichs lieben, getreuen Gangolff Frh. zu hohen Geroltzeck, Laßla Gf. zum Hag, Wolff Dietherich von Knoringen und Andreß Pflueg. Mit denselben soll der obrist alle furfallende kriegsgescheft zum treulichsten beradtschlagen, handlen und furnemen, wie sie dann alle deßhalben gewonliche eydt und pflicht gethan haben.

[§ 58] Und damit gemeiner stendt anlag, zu dieser eylenden hilf bewilligt, zum furderlichisten zusamenbracht und zu solchem notwendigen werck gebraucht werden moge, so haben gemeine stendt unsern und deß [reichs] lieben, getreuen Wolffgang Schutzper genant Milchling, landtcomenthur zu Marppurgk, teutsch ordens, zu eynem pfennigmeister furgenomen und geordent. Der soll von obgemelten, ernenten stetten zum furderlichisten die anlag uffheben, zusamenbringen, gemeiner stendt kriegsvolck damit underhalten und dieselben sonst in keinen andern gebrauch, wie der namen haben mocht, wenden oder keren, auch in seinem innemen und außgeben und allen andern sachen gemeiner stendt nutzen furdern und suchen, dorzu jetzgemelten stenden oder den, so sie darzu verordnen werden, wann und zu wellicher zeith er derwegen ersucht wurdet, alles seins innemens und außgebens erber und uffrichtig rechnung thun und sonst alles das vollziehen, das eynem getreuen, fromen pfennigmeister gepurt, wie er dann uns und gemeinen stenden derhalben eydt und pflicht gethan hat.

[§ 59] Der gedacht pfennigmeister soll sich auch yederzeit bey den gedachten stetten und sonst eigentlich erkundigen, ob einiche oder meher stendt ir geburende anlag nit erlegt hetten, und, welliche er also ungehorsam befinden, dieselben soll er yederzeit unserm keyserlichen fiscal anzeigen, gegen denselben zum furderlichisten wissen zu procedieren und sie zu billicher bezallung mit ernst anzuhalten. Und soll hierin niemandts angesehen werden noch außgenomen sein, dann die, von den hioben meldung gescheen ist.

[§ 60] Und nachdem wir sampt Kff., Ff. und gemeinen stenden mit zeitigem, statlichem rath erwegen und bedacht, das unserm gemeinen vheindt christenlichs glaubens und namens, dem Turcken, one ein beharliche, dapfereap hilf furtreglicher abbruch nit beschehen noch sein tyrannisch furnemen von gemeiner christenheit abgewendt werden mag, so haben wir uns mit gemeinen stenden von wegen der beharlichen hilf, uns uf jungstem reichstag zu Augspurg widder den Turcken bewilligt, nach notturft underredt und uns nach hin und widder gepflegter handlung mit inen sollicher hilf halben und, wie dieselb dem hl. reich und gemeiner christenheit zu nutz und wolfart gebraucht werden soll, verglichen und entschlossen, wie sollichs in einer sondern schrift, neben disem abschid uffgericht, eigentlich begriffen ist.

[§ 61] Und wiewol uf etlichen hievor gehalten reichstegen fur notwendig und nutz angesehen, wie auch sollichs die augenscheinlich notturft ervordert, uns mit gemeinen stenden einer gleichmessigen und redlichen muntz im hl. reich teutscher nation zu vergleichen, damit alle beschwerungen, so sich der muntz halben nun etlich jar here zutragen haben, entlich furkomen und abgeschafft werden mocht, [§ 62] wiewoll wir auch zu erledigung diß puncten uf jungsten zu Augspurg und Regenspurg gehalten reichstegen verordent, das uf etlichen benenten tagen von einer einhelligen und gleichmessigen muntz solt gehandelt und beschlossen worden sein, so ist doch sollichem bißher auß furgefallen verhinderungen kein volziehung gescheen. [§ 63] Dieweil wir aber uf disem unserm reichstag alhie uß beweglichen, gutten ursachen einer bestendigen muntzordnung halben nit furschreitten noch uns derwegen entschliessen mogen, so haben sich Kff., Ff. und gemeine stendt mit uns und wir herwidderumb mit innen zu ferrer handlung und beschluß obgemelter sachen halben eins weithern zusamenschickens und eins tags verglichen, nemlich, das uf den 14. tag des monats Januarij nechstkhunftig wir, auch ein yeder churfurst und andere fursten, darzu die fursten und andere, so guldin und silberin bergkwerck haben, deßgleichen die sechs kreiß yeder einen dapfern rath, der muntz verstendig, mit volligem gewalt in unser und des hl. reichs stat Speier schicken und verordnen sollen, [§ 64] also das sie uf obgemeltem tag gewißlich doselbst zu Speyer seyen, di ordnung der muntz, zu Eßlingen außgangen, auch den rathschlag, so volgendts zu Speyer durch unser verordent regiment daruf gemacht, fur die handt zu nemen, das alles mit hochstem vleiß und nach aller notturft zu ermessen und darin entlich zu schliessen und ye die sachen zum wenigsten dahin zu richten understeen sollen, das doch etlich jar lang ein zimlich, leidlich, gleichmessig, bestendige und gerechte muntz im hl. röm. reich ufgericht und gemacht werde, welliche ordnung sie uns alsdann zuschicken sollen, wollen wir dieselben allenthalben im hl. reich thun verkhunden und zu halten ernstlich gebietten und verschaffen.

[§ 65] Und nachdem Kff., Ff. und stende uns undertheniglich ersucht und gebetten, unsere niderlendische erblandt mit der muntz des hl. reichs gnediglich zu vergleichen, so wollen wir die unsern uf gemelten tag auch schicken, unsern bericht und gutbeduncken unser niderlendischen muntz halben den verordenten anzeigen und zu erkennen geben lassen, wie wir dann sollichs uf jungstem alhie zu Regenspurg gehaltem reichstage auch gnediglich bewilligt haben.

[§ 66] Wir, auch churfursten, fursten und andere, wie obgemelt, sollen die unsern on ferrer beschreiben oder erfordern uf den vorgedachten tag schicken und verordnen. Wo aber yemandts ungehorsam sein und zu sollichem tag die seinen nit abfertigen wurde, so sollen nichtsdestwenniger die erscheinenden im handel furfaren und, was die notturft ervordert, bedencken, beradtschlagen und schliessen, und, [§ 67] was also beschlossen und aq durch uns in das hl. reich publiciert und verkhundt wirdet, das sollen die abwesenden gleichwoll wie andere zu halten und zu volnziehen pflichtig sein, in allermassen, als weren die iren gegenwertig und bei sollichem rathschlag und beschluß gewest.

[§ 68] Und wiewoll wir zu mehermalen ernstlich mandata und gebotsbrieve in das hl. reich teutscher nation ausgeen und verkhunden lassen habenar, das sich niemandt in kriegsdienst widder uns und das hl. reich begeben noch gebrauchen lassen soll bey vermeydung schwerer peenen und straffen, in denselben unsern mandaten und gebotsbriefen begriffen, so befinden wir doch, das denselben allenthalben nit gelebt und nachkomen, das auch gegen den ubertrettern und ungehorsamen mit peenen und straffen so ernstlich nit gehandelt worden ist, wie sollichs gemelte unsere mandaten und gebotsbrief außweisen. [§ 69] Damit nun solliches khunftiglich furkommen und allerhandt beschwerungen, so darauß volgen, verhuetas werden mogen, so haben wir uns mit Kff., Ff. und stenden und sie sich widderumb mit uns verglichen und entschlossen, das wir in unsern erblanden, desgleichen Kff., Ff. und stendt ein yeder in seinen furstenthumben, herschaften, oberkeitten und gebietten den seinen keinswegs gestatten, sonder zum hochsten verbietten soll, sich in kriegshendeln widder uns und das hl. reich keinswegs gebrauchen zu lassen. Welche aber in dem ungehorsam sein und darwidder handlen wurden, gegen denselben soll mit ernstlicher straff nach außweisung unser hievor außgangen mandata volnfaren, nemlich inen weib und kind nachgeschickt, ire gutter als confisciert eingezogen und, so sie widderumb anheims ziehen und betretten, gefengklich angenomen, an leib und leben gestraft und dero keiner begnadigt werden.

[§ 70] Und nachdem wir uf jungstem reichstag, alhie zu Regennspurg gehalten, uns mit Kff., Ff. und gemeinen stenden eins tags zu ringerung der anschlegat, wellicher sie uf vilgehalten reichstagen vertrost sein, gnediglichen verglichen, daruf wir unsere comissarien, deßgleichen etliche stendt die iren auch abgefertigt haben, und aber damals di erscheinenden commissarien und rethe in sollicher ringerung nit volnfaren mugen uß etlichen ursachen, wie sie uns die in schriften eroffnet, derwegen Kff., Ff. und gemeine stendt uns abermals zum underthenigsten ersucht und gebetten haben, solliche ringerung gnediglich zu erledigen, [§ 71] und wiewoll wir ir bit zimlich und billich geacht, inen auch zu gnediger wilfarung geneigt, so haben wir doch neben inen bedacht und erwegen, das vor erkundigung eins jeden stands uff- oder abnemen die vilgemelt ringerung nit erledigt noch di ungleicheit, der sie sich in des hl. reichs anschlegen beklagen, abgeschafft werden mog, in ansehung, wo etliche stendt ires abnemens halben zu ringern, das auch dargegen diejhennigen, so sich kundtlich an iren guttern gebessert, zu ersteigen, wo anders des hl. reichs anschleg in wesen erhalten werden sollen. [§ 72] Damit nun disem puncten zulestau muge abgeholfen werden, so haben wir uns mit Kff., Ff. und gemeinen stenden verglichen, das wir und di zehen kreis ein yeder einen treffenlichen, ansehenlichen rath uf den 14. tag des monats Januarij schirstkunftig zu Speier habenav, welliche reth neben unsern und gemeiner stendt commissarien und rethen, zu der visitacion des keiserlichen cammergerichts verordent, nach verhor und erfarung eins jeden standts gelegenheit uff ein gleichmessigen anschlag im hl. reich durch geburliche und billiche ringerung und ersteigung handlen und schliessen sollen. [§ 73] Wo auch etlich der commissarien, der kreyßverordenten oder andere reth nit erscheinen wurden, soll nichtsdestominder durch die anderen in sollichem furgefaren, gehandelt und beschlossen werden.

[§ 74] Und soll der oberst eins yeden kreiß vor khunftigem tag alle stendt seins kreiß an ein gelegene malstat beschreiben, daruf sie sich eins raths zu obbemeltem tag zu schicken vereinigen und daneben eins jeden standts ires kreiß ab- oder uffnemens undereinander eygentlich und mit gutem vleiß erkhundigen, auch vleiß furwenden sollen, sich des reichs anschleg, sovil des iren kreiß betrifft, durch zimbliche ringerung und erhohung selbst zu vergleichen, doch dergestalt, das di reichsanschleg durch solliche vergleichung an inen selbst nit geringert, sonder in irem wesen bleiben und erhalten werden.

[§ 75] Darzu sollen Kff., Ff. und stendt, so sich der anschleg beschweren mochten, die iren zu sollichem tag auch abfertigen mit bevelh, ire beschwerung der ungleicheit nit allein anzuzeigen, sonder auch khundtlich und klar darzuthun, damit die verordenten zu fruchtbarer handlung und billicher vergleichung der anschleg komen mogen. Wellicher aber die seinen zu sollichem tag nit schicken, sein beschwerung, wie gemelt, furwenden und darthun wurd, der soll hernachmals nit ferner gehort noch zu einicher ringerung gelassen werden.

[§ 76] Ferner haben wir, auch Kff., Ff. und gemeine stendt uf jungstem reichstag, zu Augspurg gehalten, dem hl. reich und allen stenden desselben zu wolfart und guettem, auch zu furderung und merung des gemeinen nutz ein reformation und ordnung gutter policey ufgericht und dieselben uf volgendem reichstag alhie zu Regenspurg in etlichen puncten als nemlich von wegen der Juden, wucherer, monopolirer und anderer, so unbillich contract und handtierung treiben, gebessert, alles nach außweysung beder reichsabschidt, zu Augspurg und Regenspurg uffgericht. [§ 77] Dieweil aber sollicher reformation und ordnung, auch daruff gevolgter besserung allenthalben im hl. reich nit vollziehung gescheen sein mag, so haben wir, auch Kff., Ff. und gemeine stendt solliche ordnung und daruff gevolgte besserung widderumb alhie erneuert, uns auch sambtlich verglichen und wollen, das dieselben durch meniglich in allen puncten und articuln vestiglich gehalten und volnzogen werden, welliche auch ein yede obrigkeit zu handthaben und daruber ernstlich zu halten schuldig sein soll. Wo aber einich obrigkeit darin seumig were, alßdann soll unser keyserlich fiscal gegen den uberfarern zu procediern hiemit bevelh haben, wie sollichs gemelter regenspurgischer abschidt ferner außweiset. Im Fall, das auch in sollicher policei und ordnung einicher mangel erfunden wurde, sollen unser und gemeiner stendt verordenten, so uf den 14. tag Januarij, wie obgemelt, zu Speier ankomen werden, bevelh und gewalt haben, sollich ordnung und policei zu bessern und nach gelegenheit zu endern und, weß also durch sie beschlossen wurdet, uns further in schriften zu erkennen geben, sollichs further in dem hl. reich zu publicieren und zu verkunden, damit dem allenthalben gelebt und nachkomen werde.

[§ 78] Als sich auch etlich fursten und stendt im anfang diß reichstags der session halben geirret, welliches zu verlengerung der reichssachen gelangt, deßhalben Kff., Ff. und gemeine stendt uf unser gnedigs begeren ir session ungeverlich und on alle ordnung gehalten, [§ 79] demnach wollen wir, das einem yeden churfursten, fursten und standt sollich diß reichstags ungeferlich session, auch die subscription, zu endt diß abschidts bescheen, an seinem herbrachten gebrauch und gerechtigkeit in keinen wege nachtheilig, schedlich noch vergriffenlich sein soll. [§ 80] Wir sollen und wollen auch, nachdem uns ein yeder sein gerechtigkeit in schriften ubergeben hat, allen muglichen vleiß furwenden, solliche irrung der session halben zum furderlichesten zu gutlicher vergleichung oder erorterung zu bringen, wie wir sollichs gemeine stendt zu etlichen malen vertrostet haben.

[§ 81] Sollichs alles und yedes, so obgeschriben steet und uns, Ks. Karlen, anrurt, gereden und versprechen wir, steet, vest, unverbruchlich und uffrichtig zu halten und zu vollziehen, dem stracks und ungeweigert nachzukomen und zu geleben, sonder alle geverde. Des zu urkundt haben wir unser keyserlich insigel an disen abschidt thun hencken.

[§ 82] Und wir, churfursten, fursten, prelaten, graven und herren, auch der churfursten, fursten, prelaten, graven und des hl. reichs frey- und reichstet gesandte, botschaften und gewalthaber, hernach benent, bekennen auch offentlich mit disem abschied, das alle und jede obgeschribene puncten und articul mit unserm gutten wissen, willen und rath furgenomen und beschlossen seyn, willigen auch dieselbigen alle sambt und sonderlich hiemit und in kraft diß brieves, gereden und versprechen in rechten, guten, waren treuen, die, sovil einen jeden, sein herschaft oder freundt, von denen er geschickt oder gewalthabend ist, betrifft oder betreffen mag, war, steet, vest, uffrichtig und unverbruchlich zu halten, zu vollziehen und dem nach allem unserm vermugen nachzukomen und zu geleben, sonder geverde.

[§ 83] Und seindt diß hernach geschriben wir, die churfursten, fursten, prelaten, graven, herren und des hl. reichs frei- und reichsstet botschaften und gewalthaber:

Von Gots gnaden wir Albrecht, der heiligen romischen kirchen cardinal und geborner legat, zu Meintz und Magdenburg Ebf., primas, Adm. zu Halberstat etc., ertzcantzler durch Germanien; Joachim, des hl. röm. reichs ertzcamerer, beide Mgff. zu Brandenburg, zu Stetin, Pommern, der Cassuben und Wenden Hgg., burggrafen zu Nurmbergk, Ff. zu Rugen und Kff. personlich.

Von wegen des Ebf. zu Trier Jorg H. zu Eltz, Johan von Enschringen, cantzler, Otto von Lengenfeldt und Heinrich Buchel der rechten Lic.

Von wegen des Ebf. zu Collen Dietherich Gf. zu Manderschidt und Blankenheim, H. zu Sleiden, Kerpen, Cranenburg und Newenburg und Johann Gropper Dr.

Von wegen Ludwigs Pfgf. bei Rhein etc., Kf., Diether von Schonburg, marschalck, Heinrich Has, cantzler, Wolff von Dhurn Dr. und Hanns von Walborn zu Ernshouen.

Von wegen Johanns Friederichen, Hg. zu Sachsen, Kf. etc., Wolff F. von Anhalt, Christof von Taubenheim und Eberhart von der Thann.

Von wegen des hauß Osterreich Wilhelm Truchseß Frh. zu Walpurg und Jacob Franckfurter Dr.

Geistlich fursten personlich:

Von Gots gnaden Ernst confirmirter Ebf. zu Saltzburg; Christoff Ebf. zu Brem, Adm. zu Verden; Walther von Cronberg, Adm. des hochmeisterambts in Preussen, teutschmeister; Weigandt Bf. zu Bamberg; Philips Bf. zu Speier; Christoff Bf. zu Augspurg; Mauricius Bf. zu Eystet; Johannes Bf. zu Costentz; Valentinus Bf. zu Hildeßheim; Christoff Bf. zu Brixen; Wolffganng Adm. zu Bassaw; Pangratz Bf. zu Regenspurg; Christoff Bf. zu Seggaw.

Der geistlichen fursten botschaften:

Von wegen des Ebf. zu Bisantz Claudius Belin der rechten Dr.

Cunraden Bf. zu Wurtzburg Daniel Stuber, dhumbherr, Heinrich Truchseß von Wetzhausen, hoffmeister, und Georg Farner der rechten Dr., cantzler.

Von wegen des Adm. zu Wurmbs Philips Bf. zu Speier.

Wilhelms Bf. zu Straßburg Christof Welsinger Dr.

Des stifts Freisingen Georg Beheim Dr.

Philipsen Bf. zu Basel und von wegen des stifts Chur Peter Speiser von Dillingen Dr.

Von wegen des stifts Bassaw Christoff von Lamberg, coadiutor des stifts Seggaw etc., Wolffgang von Closen zu Heidenburg, dhumherr etc.

Christoffen erwelten und bestettigten zu Trient Otto Truchseß Frh. zu Walpurg etc., dhumdechant zu Trient.

Franciscen Bf. zu Munster Bernt von Hagen, Johann Gropper, bede dhumbherrn zu Collen und Drr., Albrecht Mum Lic. und Franciscus von Doy.

Philipsen erwelten zu Fuldaw Johan von Ernberg, dhumbdechant zu Meintz, Eberhardt Rud von Collenberg, meintzischer hofmeister, und Bernhart von Hartheim.

Georgen Bf. zu Ratzenburg und Libus Lucas Wiltzken.

Balthazars erwelten und bestettigten zu Lubeck Jodocus Hutfelder, der rechten Dr.

Adriani Bf. von Sedun [= Sitten] Johan Militis.

Weltlich fursten personlich:

Von Gots gnaden Friderich Pfgf. bei Rhein, Hg. in Beiern etc.; Wilhelm und Ludwig, gebruder, Pfgff. bei Rhein, Hgg. in Obern- und Nidernbeyern etc.; Ottheinrich und Philips, gebruder Pfgff. bei Rhein, Hgg. in Beiern etc.; Carolus Hg. von Saphoy; Georg Mgf. zu Brandenburg; Heinrich der junger Hg. zu Braunschweig; Philips Hg. zu Braunschweig und Grobenhagen; Philips Lgf. zu Hessen; Philips Hg. zu Pommern; Georg Lgf. zum Leuchtenberg; Hans und Joachim, gebruder, Ff. von Anhalt.

Der weltlichen fursten botschaften:

Von wegen Heinrichs Hg. zu Sachsen Hanns Heinrich der elter, Gf. zu Schwartzenburg und H. zu Liechtenberg, Hanns von Sleunitz zu Seehausen, Simon Pistoris Dr. und Andreaß Pflugk.

Hansen Pfgf. bei Rhein, Hg. in Beiern, Gf. zu Spanheim, Christoffel Landtschad von Steinach.

Ruprechts Pfgf. bei Rein, Gf. zu Veldenntz Christoffel Landtschadt von Steinach und Ludwig von Eschenaw.

Hannsen Mgf. zu Brandenburg Cunradt Metsch Dr.

Ernsten Hg. zu Braunschweig und Lunenburg etc. Niclauß Holstein der rechten Dr.

Wilhelms Hg. zu Gulch etc. Johann von Flatten probst etc., Johann von Dockhum genant Frieß, Cunradt Hereßbach, Johan Valtermeier, Sibertus Mutzenhagen, Johann Waltheimer, Albrecht Konig, der heiligen schrift und der rechten Drr. und Lic.

Von wegen Bernims Hg. zu Pommern etc. Philips Hg. zu Pommern.

Ulrichen Hg. zu Wurtemberg: Clauß von Graueneck und Philips Lang Dr.

Ernsten Mgf. zu Baden: Johan Astman, der heiligen schrift Lic., probst etc. und Johann Marquart der rechten Dr.

Wilhelmen Gf. und H. zu Hennenburg: Carol von Redwiz.

Prelaten personlich:

Wolffganng abt zu Kempten; Gerwick abt zu Wingarten; Eraßmus abt zu Sanct Heimeran zu Regenspurg; der abt des gotshauß Echternach.

Prelaten botschaften:

Von wegen des abts zu Herßfelden Gerwick abt zu Wingarten.

Der baley Coblentz Wernher Forstmeister von Geilnhausen, comenthur zu Collen.

Des landtcomenthurs der baley Elsas Walther von Cronburg, teutschmeister etc.

Rudigers probsts zu Weissenburgk an under Elsas Leopoldt Dick.

Johansen zu Salmanßweyler, Jheronimussen zu Elchingen, Andreassen zu Ochsenhausen, Paulus zu Yrsee, Cunraden zu Roth, Ulrichs der Minderaw, Johansen zu Schussenriedt, Johansen zu Marckhthall, alle ebt haben bevelh Wolffgang abt zu Kempten, Gerwigk abt zu Wingarten.

Johansen abts zu Keißheim Wolffgang Andreas Rem Dr. etc.

Beider abt zu Auersperg und Rockenburg Johann [sic!] Besserer und Martin Weigman, der stat Ulm gesandte.

Rudigers abts zu Sanct Cornelis Munster Johan Memecken von Iseerlon.

Des probsts zu Berchtersgaden Paulus Stadler, dhumher zu Regenspurg etc., Mathias Alber, saltzpurgischer cantzler, und Niclauß Ribeisen, bede der rechten Drr.

Des abts zu Verden in Westphalen Peter Billingkhausen.

Des abts der stift Murbach und Luderen Johan Minsinger von Frundeck der rechten Dr.

Des gotshauß Rotenmunster Cunradt Spreter, der stat Rotweil gesandter.

Von wegen der ebtissin:

Unser lieben frauen stift zu Lindaw Wolffgang abt zu Kempten und Otto Truchseß von Walpurg, dhumdechant zu Trient etc.

Graven und herrn personlich:

Philips Gf. zu Hanaw, H. zu Liechtenberg; Friderich Gf. zu Furstenberg; Wilhelm und Hans Jacob, gebruder, Gff. zu Eberstein; Jorg Gf. zu Erpach; Martin Gf. zu Ottingen.

Der graven bottschaften:

Von wegen der wedderawischen graven, nemlich Philipsen Gf. zu Nassaw, Catzenelenbogen, Vianden und Dietz etc.; Philipsen Gf. zu Nassaw, H. zu Wißbaden und Itzstein; Philips und Bernhart Gff. zu Solms und Hh. zu Mintzenberg; Chunen Gf. zu Leyningen, semperfrei, H. zu Westerburg und Schomburg; Wolffgangen, Ludwigs, Albrechts Georgen und Christoffs, gebruder, alle Gff. und Hh. zu Stolberg und Wernigerod; Anthonien des eltern von Eisenburg, Gf. zu Budingen; Reinharts Gf. zu Solms und H. zu Mintzenberg als vormunder weilundt Philipsen Gf. zu Hanaw, H. zu Mintzenberg verlassen kinder Johann Knebel von Catzenelenbogen und Thoman von Kolmar.

Philipsen und Hans Jorgen, gebruder, Gff. und Hh. zu Manßfeldt Hans von Pretis.

Wilhelmen Gf. zu Eberstein und Wilhelmen H. zu Limpurg etc. als vormunder Michels Gf. zu Wertheim Niclauß Haß.

Chunen Gf. und H. zu Tecklenberg und Rode Philips Lgf. zu Hessen.

Johannsen Gf. zu Seyne, H. zu Homburg, Manckler und Mintzenberg Otto von Lengenfeldt, scheffen zu Coblentz.

Johansen Gf. zu Ostfrießlandt als verwalter der grafschaft Ostfrießlandt anstat der jungen herschaft seins verstorben bruders Gf. Chunen Johan Barth.

Chunen Gf. zu Virnenburg und Newenar, H. zu Saffenburg etc. Otto von Lengenfeldt.

Heinrichen H. zu Geraw, Sleunitz und Lebenstein Hans von Watztorf.

Arnthen Gf. zu Benthen undaw Stenforden, H. zu Weuelckouen Jost Rolandt der rechten Dr., munsterischer cantzler, und Albrecht Mum der rechten Lic.

Wolffgangen Gf. zu Barbie etc. Bleickart Zederinger [sic!].

Heinrichen Reussen H. zu Plauwen des eltern Hans von Pretis.

Von der frei- und reichsstet wegen:

Von wegen der statt Collen Peter Billingkhausen, Goßwin von Lomerschem und Gotschalck Frechen Lic. mit gewalt der stat Dortmundt.

Ach Niclaus Wilderman und Joannes de Stummel.

Straßburg Jacob Sturmb und Both von Dhunsenheim.

Augspurg Wolffgang Rechlinger, Zimprecht Hoser, bede Bgm., und Cunradt Heln Dr.

Nurmberg Sebolt Haller Bgm.

Ulm Jorg Besserer Bgm. und Martin Weigman mit bevelh der vier stet Reutlingen, Bibrach, Kempten und Eysne.

Metz Johann von Niderbrucken.

Wurmbs Peter von Stein und Hans Jungler.

Speier Friderich Meurer und Adam von Berstein.

Franckfurt Johann Glauberger und Jheronymuß Agnellus Dr. mit bevelh der statt Wetzflar.

Von wegen Hagenaw Bartholome Botzheim Bgm.

Colmar Hieronymuß Bonner, stettmeister, die bede mit bevelh der andern stet, in die landtvogtei Hagenaw gehorig, nemlich Schletzstatt, Weissenburg, Landaw, Obernehenheim, Keisersperg, Munster in Sanct Gregorien thal, Roßheim und Turckheim.

Rotenburg an der Tauber Bonifacius Wernitzer genant Beheim.

Schwebischen gemundt Hans Reichwein.

Schweinfurt Niclaus Sprenger und Paulus Vhender.

Goßlar Johan Hart und Berchtoldt Achterman.

Fridberg in der Wederaw Jacob Zuckwolff.

Rotweil Cunradt Spreter.

Costentz Cunradt Zwick.

Lindaw Jheronimuß Pappus.

Eßlingen Lucas Plattenhart Bgm., Jorg Cron und Johann Machtolff Lic.

Nortlingen Wolf Graf und Hanns Borlin mit bevelh der stet Alen und Bopfingen.

Schwebischen Hall Christoff Haß und Matern Wurtzelman.

Uberlingen Caspar Kleckler.

Memmingen Christof Zwick.

Heilbrun Hanns Keller und Jacob Ehinger Dr. und sindicus.

Dinckenßbuhel Michel Bawer.

Wimpffen Bernhart Koberer.

Pfullendorf Jorg Renniger.

Weyl Thoma Renniger und Martin Zweifel.

Wanngen Andreaß Schlegel mit bevelh der stet Rauensperg und Lutkirch.

Gienngen Hanns Jeger.

Offenburg Johann Fabri mit bevelh der stett Zell und Hamerßbach.

Der stat Regenspurg Ambrosi Aman, schultheiß.

Mulhausen in Dhuringen: Johannes Godick und Sebastian Rodeman, bede Bgm.

Northausen Michel Maienburg, statschreiber.

Schwebischen Werdt Christof Schweitzer Bgm. und Jorg Totnrieder, stattschreiber.

Weissenburg am Norckaw Michel Eder.

Winßheim Andreaß Rock.

Thull Joannes Boyelane, Joannes Gwerin und Hadrianus Valerius.

Deß zu urkundt haben wir von Gots gnaden Albrecht Kard. und Ebf. zu Meintz etc. und Joachim Mgf. zu Brandenburg etc., bede Kff. obgemelt, von unser und unserer mitchurfursten wegen, wir Ernst confirmirter Ebf. zu Saltzburg und Wilhelm Pfgf. bei Rhein, Hg. in obern und nidern Beiern von unser und der geistlichen und weltlichen fursten wegen, Gerwigk abt zu Wingarten von sein selbst und der prelaten und Martin Gf. zu Ottingen von der graven und herrn wegen, auch wir, burgermeister und rath der stat Regenspurg, von unser und der frey- und reichsstet wegen unser insigel an disen abschidt thun hengken. Geben und gescheen in unser und des hl. reichs stat Regenspurg auf den 29. tag des monats Julij nach Christi geburt 1500 und im 41., unsers keiserthumbs im 21. und unserer reich im 26. jaren.

Anmerkungen

a
–a In C angestr.
b
–b In C angestr.
c
–c In C angestr.
d
 In C: unwiderbringlichem.
e
 In C danach: und.
f
 In C: christenliche.
g
 In C: ausgekunth.
h
–h In C angestr.
i
–i In C angestr., teilw. unterstr. dazu marg. Notiz v. a. Hd.: Nota. Wi im disser abschidt im herze leidt.
j
 In B: solche.
k
 In B: darzu.
l
 In C: maln.
m
 In B: sich.
n
–n In C angestr., dazu marg. Notiz v. a. Hd.: Concilium in deutscher nacion.
o
 In C: ausgekundigt.
p
–p In C angestr., dazu marg. Notiz v. a. Hd.: Nota.
q
 Dazu marg. Notiz v. a. Hd.: Reformacio der geistlichen.
r
 In C angestr., dazu marg. Notiz v. a. Hd.: Normbergische fridestandt.
s
–s In C angestr.
t
 Dazu marg. Notiz v. a. Hd.: Nota. Closter nicht zurbrechen.
u
–u In C angestr., dazu marg. Notiz v. a. Hd.: Nota. Der Nebensatz soviel sie der noch in possession sein ist auch unterstrichen.
v
–v In C angestr., dazu marg. Notiz v. a. Hd.: Nota. Nimands an sich ziehen.
w
–w In C angestr.
x
–x In C unterstr., dazu marg. Notiz v. a. Hd.: Declaratio.
y
 In C dazu marg. Notiz v. a. Hd.: Achten und processen am chamergericht.
z
–z In C unterstr.
aa
–aa In C angestr., teilw. zusätzlich unterstr., dazu marg. Notiz v. a. Hd.: Declaratio Caesaris.
ab
–ab In C angestr., dazu marg. Notiz v. a. Hd.: Augspurgischer abschidt.
ac
–ac In C angestr., dazu marg. Notiz v. a. Hd.: Declaracion.
ad
 Dazu marg. Notiz v. a. Hd.: Underhaltung des camergerichts.
ae
 In C: fastenmeß.
af
–af In C angestr.
ag
 In C dazu marg. Notiz v. a. Hd.: Visitacionn.
ah
 In C dazu marg. Notiz v. 3. Hd.: Visitation des chamergerichts.
ai
 In C: gemelts.
aj
–aj In C angestr.
ak
–ak In B und C: N. und N.
al
–al In C angestr. und zusätzlich unterstr., dazu marg. Notiz v. a. Hd.: Idem de declaratione a Caesare data.
am
 In B: darzu.
an
 In C danach: zu erlegen.
ao
 Fehlt in B und C.
ap
 Fehlt in B.
aq
–aq In C: durchauß.
ar
 In C dazu marg. Notiz v. a. Hd.: Fremb[den] zu dinen.
as
 In C: verhindert.
at
 In C dazu marg. Notiz: Ringerung der anschlege.
au
 Fehlt in C.
av
 In C dazu marg. Notiz v. 3. Hd.: Reichstag zu Speier, den 14. Januarij.
aw
 Nach B korr. aus: zu.