Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XIV. Band. Der Reichstag zu Nürnberg 1543 bearbeitet von Silvia Schweinzer-Burian, mit Vorarbeiten von Friedrich Edelmayer

Ludwigsburg StA, B 189 II, Bü. 54, unfol. (Berichtsprotok. v.d.Hd. Ehingers mit zahlreichen nachtr. Erg.).

Die Aufzeichnungen des Heilbronner Gesandten zu den Sitzungen des Städterates, der Reichsstände und der Schmalkaldener sind dem Nürnberger Städteratsprotokoll (Nr. 89a) und den Protokollen des Frankfurter Gesandten Dr. Hieronymus zum Lamb (Nr. 86a–c) in mehreren Passagen inhaltlich ähnlich. Zur Vermeidung unnötiger Wiederholungen werden in solchen Fällen die Verhandlungen nur kurz umrissen mit einem Verweis auf die Darstellung der Vorgänge in den anderen städtischen Protokollen. Die Berichte Ehingers über die Beratungen der schwäbischen Kreisstände werden im Volltext wiedergegeben, da sie die Aufgaben der Kreise in Zusammenhang mit der Abrechnung über die Türkenhilfe dokumentieren.

5. Febr. 1543: Die Gesandten des Hg. von Württemberg bringen in der Versammlung der Schmalkaldener ihren Vorschlag zur Rückgabe des Herzogtums Braunschweig-Wolfenbüttel an die Söhne Hg. Heinrichs vor. Der Vorschlag wird dem Ausschuss zur Begutachtung übertragen1.

Am Dienstag, den faßnachttag [6. Febr.], ist nichts in rath gehandlet. Haben die sächsischen räth alle gsanten, der augspurgischen confession zugewant, zu gast gehabt, denen Regenspurg und Schweinfurt sich auch in dieser versamlung hie anhengig gmacht.

Uff Mithwoch [7. Febr.] feriae.

Uff Donderstag [8. Febr.] vormittag ist verlesen worden die anthwurt, denen von Metz zu geben, das inen in irem zwispalt, und dieweil der mertheil noch papistisch, uff ir beger2 nit mög wilfaren diser zeit werden, dieweil auch sie als die privaten seien bisher in diese verstentnus einzunemen nit preuchlich. Aber mit furschrift und schickung wöllen dise stend inen gern erschießlich sein etc., wie dan ein nottel daruber verlesen worden. Ansuchen des Schöffenmeisters von Metz um Schutz des Schmalkaldischen Bundes für seine Person und seine Güter3.

Die Gesandten der Hgg. von Pommern sind mit dem Beschluss der Schmalkaldener vom 4. Febr. (Nr. 287) nicht zufrieden gestellt und ersuchen um deren Entscheid zum Konflikt zwischen den Hgg. von Pommern und dem Kg. von Dänemark noch während des Reichstags4. Dan wo ire gnedige fursten lenger uffgezogen und die erclerung nit ergen solt, so wisten sie sich von wegen irer gnedigen hern mit disen stenden in rathsession nit einzulassen und erholten irer gnedigen hern zu Speir beschene protestation5, das sie in dem fall, da sie in vermag der verfassung kein erclerung erlangen und haben mochten, sich in gegenpflicht herwider vir frei hielten, auch wiewol ungern sich nit ferrerß einlassen, sonder in ander weg ir noturft nach fursehung irn sachen thon miesten. Dem ausschuß bevolhen.

Die gsanten von Ulm haben anzeigt, das ire hern mit dem Anthoni Fuckher nachparlich irrung hetten deß wasserpauß halb an der Iler [...]6.

Ansuchen Esslingens um Rat und Hilfe der Schmalkaldener wegen des Vorgehens des Reichskammergerichts gegen die Stadt in zwei Angelegenheiten (Unterhaltung des Reichskammergerichts, Causa Esslingen gegen Wilhelm Rauschers Tochter)7.

Uff Freitag [9. Febr.] ist alein der ausschuß beysamen gewest.

Uff Sampstag [10. Febr.] vor[mittag] ist des ausschuß bedencken vorlesen worden, welchermaß den pomerischen gsanten weiter anthwurt zu geben sei [Nr. 289]. Ist durchauß bassiert. Auch ist der erlegung des drippel duppelmonats ir bedencken verlesen worden inhalt beyligender nottel. Daruf ich in der umbfrag gsagt, in fall der ausstand rests ervolg und also auch diser erlegung halb gleichait von allen stenden gehalten, so werden on mein zweifel meine hern, weß inen gepur, auch sich halten, doch der nottel abschrift begert, an sie gelangen zu lassen [...].

Uff obgemelten Sampstag [10. Febr.] seind die gsanten der erbarn stet in weniger zall das erst mal zu rat gangen. Und dieweil irer stim und session halb ratschleg vorhanden, als nemlich der gelerten von Straspurg, Augspurg, Nurmberg, Franckfurt und Ulm, so ist vir gut angesehen, das durch ein ausschuß mitsampt den gelerten, so bey handen, ein außzug uff gleich meynung auß den ratschlegen gezogen und ein form nach der erbarn stet notturft gestelt werd, wes sie uff ferner der anderer beschwerung furzupringen. Item, ob nit derenhalb zum furderlichsten kgl. Mt. anpringung zu thon wer. Zum 3., dieweil aller stett noch gegenwertige gsanten, alß Straspurg, Regenspurg, Augspurg, Nurnperg, Franckfurt, Ulm, Eßlingen, Hailpron, Memmingen – außgenommen Speir und Rottenpurg8 – in der supplication, so der kgl. Mt. und den stenden von wegen bestendigs fridens und gleichmessigen rechtens [Nr. 152] ubergeben worden, anhengig und noch khein anthwurt empfangen haben, so ist von onnotten geacht worden, von den puncten der kgl. proposition deß turckenzugs und winderlegers halb etc. itzmal zu handlen.

An obgemeltem Sampstag nachmittag ist den gsanten, in den schwabischen kraiß gehorig, zusamen angsagt und von Wirthemperg furgetragen worden, daß auß ursachen gut sein mag, daß die kraißeinnemer von der stend dises kraiß zuvor rechnung thetten. Biß man vermerck, ob ander kraiß vor den stenden deß Reichs rechnung thon wollten, damit zu hinderhalten, damit dises kraiß und anderer nitvermoglichait oder unvermoglichait nita erofnet, dan es wurd deß der rheinisch und undersachsisch kraiß, dieweil nit alle stend ir gelt in die truchen geschut, sonder ir volck selber erhalten hetten, nit wol rechnung zu vergleichung thon mogen. Daß ist nun bei allen approbiert.

Am Montag nach Invocavit [12. Febr.] ist im [!] diser religion stend rath proponiert worden, abermal von der einnemung Gf. Wilhalms von Fursthenberg zu reden, dann ein edelman sei von seiner Gn. hie, der anhalt etc. Hab ich meinem bevelch nach mich horen lassen, sover er andern stenden annemlich, so sei eß meinen hern auch nit zugegen, ine der beschwerden halb, so im von wegen des braunschweigischen zugs begegnend, einzunemen, doch mit massen, daß durch dienst, so er von frembden potentaten mocht haben, disen stenden kain anfal etc. Auch ist anzeigt worden, daß der Bf. von Munster durch sein marchschalck9, so zugegen, auch umb einnemung ansuchen laß etc. Hab ich mich erpotten, an meine hern gelangen zu lassen und bevelchs zu erwarten wie ander merßthails auch.

Im reichsrath hat der obersten einer in Hungern, H. Dietherich von Pfirdt, begert, sein und anderer obersten ausstand inen zu entrichten. Ist seiner in suplication [Nr. 127] begrifener beger abschrift genommen und von den stenden die anthwurt zu bedacht gezogen.

Am Dinstag [13. Febr.] nihil.

Am Mithwoch [14. Febr.] im stettrath haben die gsanten der stet Speir und Rottenpurg anzeigt, wie gestern sie bei der chur- und fursten und anderer stend versamlung gewest, die hetten inen iren beschluß furgehalten, weß sie uff der protestanten supplication vir anthwurt [Nr. 152] bedacht. Daß auch zu der rechnung der einnemer zu verordnen und der oberst, uf ein monat hie einzukhomen, zu beschreiben wer etc. Daruf die gesanten: Sie hetten nit bevelch on versamlung der andern, und besonder der erbarn stet botschaften, sich einzulassen etc. Und het der mentzisch cantzler herauß gsagt, wie der Socrates, alß er khainen zuhorer mer gehabt dan alain Platonem, het er gesagt: „Sufficit mihi unicus Plato pro omnibus aliis“. Wes sie sich further halten sollen, ist dem ausschuß bevolhen.

Am Donderstag [15. Febr.] ist im stettrath ein ausschuß10 erwelt, der der herprachten der stett stimgerechtikhait halb ein nottel auß den ratschlegen zusamenziehen soll, uff waß meynung bei der kgl. Mt. derhalb anpringung zu thon etc.

Die von Einbeck haben abermal angesucht umb ein brandsteur und umb anlehenschaft etlicher tausent fl., die sie vergilten wollten11. Hab ich anzeigt, ich woll eß an euer fursichtig W. gelangen lassen, beger heruber beschaids.

Am Freitag [16. Febr.] vormittag ist uff deß Bf. von Münsters gsanten anpringen davon gereth, ob er in die verstentnuß seinem beger nach einzunemen12. Die sachsisch und hessisch räth furderen es vast [= sehr]. Er laß in zweien stetten das evangelium predigen und werd der stift Osnapruck und Minda auch mitkhomen, so werd diese religion seiner ritterschaft und lantschaft nit zugegen, sonder annemlich sein, auch mit der zeit das capittel zu weisen sein etc. Und wiewol er des Franzoßen halb gegen der Kgn. Maria in verdacht, so hab er sich entschuldigt zu seinem guten geniegen etc. Ich hab mangel bevelchs halb bedacht begert, an euer fursichtig W. gelangen zu lassen, die wollen mir hierin auch den furderlich zufertigen.

Es ist davon heut gereth, dieweil das ksl. cha[mergericht] umb nitunderhaltung willen so heftig procediert, wie dan Straspurg uf die acht uber die geltpen schon citiert ist, daß in sachen, so disen stenden der recusation halb beschwerlich zu sten, vir ein man zu sten sei. Dieweil dan euer fursichtig W. in gleicher gfar, so acht ich, eß wird euer W. zu willigen auch gelegen sein. Beger auch beschaids.

Deren von Straspurg ratification der recusation, wie sie die insinuieren haben lassen am chamergericht, ist verworfen worden; also wirt eß andern auch ler abgeen.

Es ist auch proponiert worden, dieweil die sachen so weitlauf[ig] sich zutragen und einreissen wollen, daß ein jeder gsanter an seine hern gelangen wolt, ob nit gut, daß die verstentnus uff prophansachen gemacht und erstreckt wurd. Dieweil an solhem hoch und vil gelegen, wollen mir euer fursichtig W. auch ir gemuet und bevelch zukomen lassen. Actum biß uf Freitag, den 16. Februarij.

Uff Montag nach Reminiscere, den 19. Februarij, hat Johan Hilchen ein supplication in reichsrath ubergeben [fehlt], seins und seiner underbevelchhaber ausstands halb.

In der einigungsverwanten stend ratt seind gefundne brief in Wolfenbittel13 zum thail, sovil zeit gewest, verlesen worden.

Item Gf. Wilhalms von Furstenperg gsanter hat sich der mittel halb, wie sein gnediger herr in die verstentnus einzulassen beger, uff das erpieten gestelt, daß er uff zimlich besoldung den stenden zur not uffpringen well. Dieweil etlich gsanten noch nit bevelch erlangt, ist nichtz entlichs geschlossen. Und hat uns sein gsanter, so bei uns in der herweig [= Herberge], anzeigt, das er vor 7 monat hab dem Franzosen sein dienstwart ufgeschriben [= gekündigt], davon röm. kgl. Mt. auch wol wissens hab14.

Nachmittag hat des Kf. von Brandenpurg [Gesandter] seinen gnedigen hern seins bnit personlichen niterscheinensvor den stenden entschuldigt auß zwaien ursachen, nemlich seins leibs schwacheit halb und daß noch andere chur- und fursten eigner person nit hie weren. Dannach ist ein lange schrift [Nr. 128] verlesen worden, darein er zu seinem glimpf all kriegshandlung erzelt und begert, im seinen austand an besoldung, nemlich vier monat und 1 monat vir abzug. Und 3000 fl. hab er entlehnet und der stend uf ir kriegsvolck furgestreckt etc.

Es haben der niderosterreichischen land gsanten, auch jener von wegen der kron Hungern, auch irer und anderer erbland verderblich obligen und letste not in einer schrift [Nr. 98–99] erzelt nach leng, mit bit, zum furderlichsten mit bewilligter statlicher hulf uf etlich jar sie zu retten etc.

Am Dinstag [20. Febr.] vormittag seind die brabandischen gsanten im reichsrath gehort mit langer schrift [Nr. 302a], darin die beschwerden erzelt, so denen von Mastrich gegen den Frentzen iren burgern, so wider ire freyhait appeliert und sie inen nit deferiert, durch auspracht proceß am chamergericht etc. begegnen, mit beger, solchs vir nichtig zu erkennen und Mastrich bei ieren freihaiten hanthaben etc.

Nachmittag ist der ausschuß gesessen.

Uff Mitwoch [21. Febr.] vormittag seind unsers kraiß stend gsanten beysamen gewest und haben die einnemer in ir relation und rechnung gehort. Ist bei etlichen mit der erlegung und inhaltung geltz groß ungleichait befunden; etlich haben 6, etlich 4 monet [!] inbehalten. Und ist uff einmal 117 500 fl. gefunden und verrechnet, daß im rest 5000 und etlich fl. bleiben, deß in gehaim und rathweiß zu halten euer fursichtig W. wissen werden. Ethwo vil hern und stet haben nichz nit alain im rest gehabt, sonder seind also uberlegt, daß man inen heraußzugeben uf die 3 monet, alß nemlich denen von Rothweil 3400 fl., denen von Reutlingen biß in 300, Thonawerd 800, item Ala [= Aalen], Lewkirch [= Leutkirch] und andern. In suma 9500 fl. seind hinaußgeben worden. Uff solhe anzeigung werden sich die gsanten nach gelegenheit und noturft zu underreden haben.

Nachmittag ist Bastian Besserer, der zalmeister, und sein gegenschreiber in ir rechnung irß einnemens halb gehort worden, deß sich biß zu nachtessens zeit verzogen hat.

Am Donderstag [22. Febr.] vormittag seind der zalmeister und gegenschreiber in ir rechnung ferer gehort worden der außgaben halb und nachmittag auch gehort worden.

23. Febr.: Die hessischen Gesandten berichteten über vazierende Landsknechte im Stift Bremen und mutmaßliche Werbungen für Hg. Heinrich. Entführung von Hg. Heinrichs Sohn Karl Viktor aus Wolfenbüttel aus folgenden Gründen: Item das mit im on den vater khein vertrag mocht furgenommen und er darin verstrickt werden etc. Item, das er nit in unser religion mocht underwisen und bewegt werden. Daß wollten sie zu gutem nachdencken vermelt haben etc.

Item es ist ein ausschuß von disen stenden verordnet, mit den bayerischen rheten uf vertrag deß furstenthumb Braunschweig halb den jungen hern zugut zu handlen15.

Item es seind auch widermal brief zu Wolfenpittel befinden worden seltzams inhalts etc. In einem vermelt, es sei mit dem kayser gegen den lauterischen [= Lutherischen] zu baissen wie mit einem dotten happich [= Habicht].

Am Sampstag [24. Febr.] morgens haben die gsanten von Eßlingen im stettrath ir anpringen irer beschwerden halb gegen Hg. Ulrichen etc. gethon [Nr. 85, Anm. 2], mit beger, sie mit rath und beystand sie nit zu verlassen und, wes sie sich zu getrosten haben zu den stetten im fal der nott, zu ercleren. Ist zu bedencken gezogen und sol der außschuß uf weg und mittel nachdencken und die der gmeinen versamlung dan furhalten. Darauf ich mich laut meins habenden bevelchs zu vernemen lassen wird.

Nachmittag ist die replick [Nr. 157] verlesen worden, diec der kgl. Mt. und den ksl. Mt. commissarien uff ir anthwurt [Nr. 155] soll gegeben werden, die sich furnemlich uf der supplication vorig puncten mit merer ausfierung derselben vergleicht.

Am Sontag Oculi [25. Febr.] nachmittag seind wir im kraißrath gewest. Ist gereth worden von dem rest deß an gelt in dieser kraißtruchen, an 5000 fl., das er also zu Ulm sol ligen bleiben uff verer fursehung. Item ist von ir quittierung und vererung gereth worden, item von dem geschutz dises kraiß, so noch zu Regenspurg mit etlichem pulver und kugeln ist. Das eß gegen reverß, von einem rath zu nemen, biß uff weiter verordnung bleiben soll.

Am Montag [26. Febr.] ist vormittag mit den kraißeinnemern uf ein abschid gehandlet worden; haben begert, sie zu quittieren etc. Dieweil aber die gsanten hern khainen außgetruckten bevelch von iren hern und obern gehabt, haben sie sie von wegen derselben, noch weniger von wegen der abwesenden nit gnugsamlich wissen zu quittieren. Ist also uf den kraißtag, so furderlich auß den und andern ursachen furgenommen werden soll, verschoben. Alßdan sol ein jeder stand sein gsanten hierin auch bevelch geben. Und ist inen ein bekantnuß zugestelt worden, das dise anwesenden räth und botschaften ab irer verwaltung und rechnung kain mangel hetten, aber auß mangel bevelchs khonden sies dißmal nit quittieren etc.

Nachmittag bin ich neben des Bf. von Costentz gsanten und Dr. Philips Ehrer zu verfassung obgemelter bekantnus in ausschus verordnet worden.

Am Dinstag [27. Febr.] vormittag ist den einnemern ir abfertigung geben worden. Nachmittag nichtz angsagt.

Am Mithwoch [28. Febr.] vormitag ist von einer botschaft, zu Hg. Moritzen von Sachsen zu ordnen, gereth, ine seins hern vaters verschreiben halb gegen der verain, wie er auch sei angenommen, zue erynnern und dem nachzukhomen ersuchen etc.

Item Gf. Wilhalm von Newenar zu denen von Metz zu verordnen.

Notum: Zu der klainen anlag ist ein ausschuß verordnet.

Denen von Eßlingen ist ein bschaid worden der urthel halb, so am chamergericht wider sie ergangen.

Nachmittag ist im reichßrath ein schreiben an die reichsstend von Kg. von Franckreich [Nr. 198] verlesen worden, darin er sich deß Turckhen halb entschuldigt etc.

Am Donderstag [1. März] vormittag ist davon geratschlagt, ab man sich uf deß churfursten und lantgraven rath heftig anhalten in verhor der rechnung des kriegscostens16 halb, dieweil nit alle stend beyeinander seind, einlassen wöll. Und dahin bedacht, wo sie je daruff tringen und beharren wollen, daß man die rechnung horen mag, doch mit protestation, damit sich vir die andern stend gar nichts zu begeben noch vir sie zu verpinden etc.

Nachmittag der auschuß.

Freitag [2. März] vormittag ist uf anhalten der chur- und fursten räth beratschlagt worden von der rechnung des kriegscostens halb, und das die anthwurt vom ausschuß in schrift verfast werd. Die ist angehort und soll den chur- und fstl. rethen uberanthwurt werden nachmittag, ehe man in kraißrat gangen.

Nachmittag hat man im kraißrath ein außschuß gemacht, von H. Wolf Dietherich und andern rechnung anzuhoren etc. Der Zahlmeister und der Gegenschreiben erhielten auf Grund einer „Verehrung“ einen Schuldennachlass. Und auf den ausstand hath der konig fordert 30 000 fl. furgelihen gelts dem obersten. Der oberst sol auch 30 000 fl. im wechsel ufgenommen und dargelihen haben; so sey im noch ausstendig 19 000 fl. uff den stands erhaltung etc. Wirt also zusamenlauffen ein grosse suma.

Sampstag [3. März] vormittag ist den chur- und fstl. räthen Sachsen und Hessen unserer der stend botschaften anthwurt der rechnung halb, davon oben gemelt, in der versamlung gegeben worden [Nr. 418, Art. 14]. Darein alain der lunenburgisch17, aber wirthembergisch und pomerisch gsanten18 nit anhengig etc.

Nachmittag haben die sachsischen räth relation gethan, weß der ausschuß mit den bayerischen retten des Hg. Heinrichen halb zu guetlicher underhandlung befunden. Sol durch den ausschuß in schrift [Nr. 244] verfasset und den gsanten abschrift davon gegeben werden etc.

Uff Sontag Letare [4. März] haben der konig und die ksl. commissarii ir 2. anthwurt [Nr. 158] geben uff der protestierenden replick.

Uff Montag [5. März] darnach ist davon gereth und gehandlet, weß uf der kgl. Mt. und ksl. commissarien ander anthwurt [Nr. 158] zu handlen, thon und lassen sein wöll. Ist uff den ausschuß komen, der eß bedencken und alßdan solhs der gemeinen versamlung furhalten soll. Wo man nun vir ein man sten, hierin willigen wolt oder nit, wird ich mich von den stenden und besonder den stetten unser christenlichen verain meinem empfangnen bevelch nach nit sonderen etc.

6. März: Im Reichsrat wurde die Widerlegung der Rechtfertigungsschrift des franz. Königs durch Granvelle und die ksl. Kommissare mit allen Beilagen verlesen (Nr. 199, Beilagen 1–7).

Uf disen Dinstag nachmittag [6. März] ist im reichsrath ein schreiben von den Aidgenossen verlesen worden [Nr. 104a], darin sie sich beschwern, das der fiscal wider etlich ir verwanten, alß den Bf. von Chur, abt zu St. Gallen und ander, procedier umb niterlegung der turckenhilf und nitunderhaltung deß chamergerichts wegen etc. und begert, die proceß abzufapfen [= abzuschaffen], damit sie nit verursacht, wo sie in schaden kemen, zu ratschlagen, sich desselben zu erhollen etc. Und bei irem eignen potten anthwurt begert.

Dinstag nach Judica [13. März] vormittag im reichsrath hat man der oberhauptleit anzeig und rechnungen, so sie dem ausschuß gethan, angehort. Und befint sich ethwas unrichtikait, dan H. Conrat [von Bemmelberg] hat anzeigt ein suma, die im ausstehe. Waß er aber empfangen hab, kond er gruntlich nit wissen; er aber seine pferd und trabanten nit under einem fenle gehabt; er hab denen, so im zalung gethan, bekhantnuß dagegen geben; bei denselben sol man sich erfaren etc. Seind also biß uff weiter erfarung zu warten beschiden.

Nachmittag alain der ausschuß gesessen.

Mithwoch [14. März] vormittag der ausschuß.

Nachmittag ist Hg. Jergen von Braunschweigs, Hg. Heinrichs brueder, der thumdechant zu Coln, [Gesandter gehört worden]. Ist gsantem19 anthwurt [Nr. 252] geben worden, das im seiner beger [Nr. 56b–c] nach dise stend am furstenthumb Braunschweig, alß vir sein vaterlich[erbteil] nichtz wisten einzuraumen noch darauß zu verzinsen, dan sie stenden deshalb in gutlichem vertrag, da furnemlich der mittel einß, das das land sol bleiben, wie eß Hg. Heinrichen wer abgenommen. Item so hetten sie es bei Hg. Heinrichen also funden und mit seinen Gn. nichz zu schaffen. So fechte auch Hg. Heinrich dise stend alain umb das gantz furstenthumb mit chamergerichtischen processen an. Item es weren vil schulden und nit gnug einkhomens zu underhaltung dißmals des lands, und stiend disen stenden grosser kriegskost auß etc. Hat der gsant solh anthwurt [Nr. 252] an seinen gnedigen herrn zu pringen angenomen.

Die gsanten der stat Braunschweig haben ires außziehens halb vir Wolfenpittel anforderen gethan; stet zu bedencken uf anthwurt. Deren von Einbeck halb20 haben die gsanten der oberlendischen stet auch umbfrag jedes gsanten bevelch halb gethan. Straspurg hat in zu brandsteur geben 600 fl., Augspurg 300 thaler, Ulm will in 200 fl. geben, Esslingen, Memmingen, Kempten, Isna, Reutlingen, Biberach haben nichz bewilligt, dan alain wo under den stenden ein steuer irs erlittenen brandschadens halb wurd angelegt, so wollten sie auch noch ir gepur darlegen. Ich hab mein bevelch in solcher umbfrag und auch dem gsanten von Einpeck anzeigt, dabei es dißmal beruht.

Uff Donderstag [15. März] ist zu der kleinen ordinari anlag und dergleichen rechnung ein ausschuß verordnet worden.

Ist Gf. Ludwigen von Otingen deß jungen einnemung halb mit im zu handlen oder die maß von im anzuhoren dem ausschuß bevolhen.

Die von Augspurg haben deß Fuckers halb irer hern bericht gegen deren von Ulm anzeig21 ubergeben. Ist auch ferrer zu beratschlagen dem ausschuß bevolhen.

Des Bf. von Munsters einnemung halb ist aber gefragt und geratschlagt worden.22 Hab ich meinen empfangnen bevelch anzeigt, aber von dem meren vast dahin die einnemung bewilligt, dieweil[er] in den furnembsten stetten das evangelium predigen laß und Martinus Butzer von im beruffen, ein reformation uff christenlich weiß zu machen. Soll halten und lifern 400 pferd, doch ist versehen, dieweil er mit Gilch in verstentnus ist, daß dise stend, wa in daselbst her anfechtung begegnen solt, sich sein zu beladen, anzunemen oder im hilf zu thon nit schuldig sein sollen, sonder alain ab das capittel wurd zu abtreibung der religion sich widerlegen etc.

Nachmittag ausschuß.

Uff Freitag [16. März] vormittag handlung im ausschuß.

Nachmittag haben die von allen stenden zum ausschuß verordnet[en] im reichsrath relation thon und die erleuterung der rechnung [Nr. 131], so sie H. Wolff Diethrichen, Johan Hilchen und H. Conraten wider angehort, verlesen worden. Befinden sich vil ungenanter personen. Ist khain trabant gestorben. Werden 4 caplän gerechnet, da nit einer gewest, und seind in die oberempter und underhaltung stats neu amptleit, alß rhumormeister und dem profoßen ein leytenampt und dan steckenknecht, einkauffer, zeugmeister, prophantmeister etc., und den raissigen auch wider alt prauch ein profoß gerechnet worden. Das stet nun zu bedencken der stend, wie man sie weiter halten und abfertigen wöll. Deß man den 3 obgenanten obersten irem anzeigen nach, auch den andern iren zugethonen schuldig ist, das lauf uff 24 932 fl. on ander schulden, der gar vil etc.

Uff Sampstag [17. März] vormittag haben die von Speir ir vorig anpracht beschwerd[wiederholt], das die iren von der Pfaltz wider ir freihait und alt herkomen gesteurt wollen werden, mit bit, die erbarn stet wolten noch einmal ein botschaft inen zugut an die Pfalz verordnen etc.23 Ist inen gesagt, die gsanten der erbarn stet bedencken, das zuvor von hinnen auß sein kfl. Gn. solt geschrieben und umb vertroste anthwurt anzusuchen, darnach man sich alßdan wider zu halten wust etc.

Nachmittag erstlich in dem rath der einigungsverwanten stend hat der ausschuß relation thon von der empfangnen hessischen rechnung; die sachsischen seyen mit den iren noch nit aller ding fertig etc. Hat man sich uff anhalten den hessischen verglichen, daß man mit ir rechnung furfaren und schliessen und den sachsischen zu ir gelegenhait erwarten well.

Darnach im reichsrath haben die gilchische gsanten anzeigung thon [Nr. 208]: Wiewol mein gnedigste hern, Kff. Pfaltz, Coln, Meintz, Trier und Hessen, zwischen irem gnedigen hern und den burgundische[n] gutlich handlung furgenommen und ir gnediger her sich zu allen zimlichen wegen wilfarig gern gehalten, so haben aber die burgundisch uff so unzimlich und untreglich mittel ir sach gestelt, die irem gnedigen herrn on verweiß und hochst beschwerd mitnichten auch nit wol moglich anzunemen. Und haben in verzeichnuß solh handlung verlesen lassen:

1. Hab ir gnediger her ein fridstand begert uf 4 jar. 2. Daß alle confiscierte gueter und weß baiderseits vir schlosser, dorfer, flecken etc. genomen weren, irem hern wider restituiert werden. 3. Daß die partheien aller hauptforderungen halb vir die stend des Reichs furkomen und daselb gutlicher hinlegung oder rechtlicher erkhantnuß gwertig sein solten. 4. Daß die lehenleit und underthanen,[die] bederseits in disem krieg begriffen sein, mogen in disen fridstand auch gezogen[werden]. 5. Daß die profiant und ander gwerb und hantierung iren freyen gang sicher haben mocht. 6. Daß solhs fridenstands assecuration durch Kgn. Maria, Hg. Wilhalmen, iren gnedigen herrn, und die 4 churfursten, auch den Lgf. zu Hessen versiglet werden. Wiewol nun der puncten mer, seind doch di die furnembsten.

Dagegen der Kgn. Mariae commissarii den fridstand nit lenger dan uff 1 jar einrheumen und willigen wollen. Item, daß die konigin, was die ieren vir fleckhen und schlosser erobert haben, behalten und, was durch die gulgischen ir und den ieren abtrungen und abgewunnen, in selbigem sie zu restituieren, und sonst auch mer puncten furgeschlagen. Dieweil aber an disen 2 artickeln khain vergleichung mogen befunden werden, hab die gutlichait der andern halb auch erwunden. Doch der mangel zu aller gleichmessigen billichait hab an der gilchischen gsanten gnedigem hern nit erwunden.

Dem allem nach batten die gilchisch gsanten, die stend wolten eß behertzigen, wie unpillich irem gnedigen hern wider recht, den lantfriden etc. solh gwalt begegnet und noch zu befaren wer. Das auch zu billichait des fridstants an seiner fstl. Gn. nit gemangelt etc., und also seiner fstl. Gn. behilflich sein, daß er in dem, so im abtrungen wer, restitution bekome und bei seinem erpieten zu recht vir gmeine stend unvergwaltig bleiben mocht, und sein fstl. Gn. alß ein loblichen fursten deß Reichs bei recht und dem lantfriden hanthaben, mit mer worten und umbstend uff die maynung etc. Stet zu der stend beratschlagen.

Sontag Domine, das ist der Palmtag [18. März], nachmittag haben die gylchisch in der einigungsverwanten stend rath irß gnedigen hern beschwerd, wie vorigen Sampstag [17. März] zu abend vor den reichsstenden beschehen, furpracht und diese der anthwurt, so irß gnedigen hern gsanten zu Schweinfurt gegeben worden24, erynnert, mit bitt, die gstalt der sachen zu behertzigen und uff irß gnedigen hern rechtmessig erpieten mitsampt andern daran sein und eß befurderen helfen, damit ir gnediger her bei dem rechten bleiben, vor gwalt geschutzt werd und restitution deß, so sein fstl. Gn. enthwent, mitsambt erstatung der scheden bekomen mocht. Darzu, das auch der Reinstrom und handlung unverspert gelassen. Batten furderlicher, trostlicher anthwurt.

Montag nach Palmarum [19. März] vormittag ist im kraißrath zu Gf. Wilhelmen von Eberstein25 ein außschuß verordnet, an im zu erkundigen, weß sachen halb er von kgl. Mt. hieher beschriben, damit uff den kraiß nit uncosten auflauf.

Darnach im rath der ainigungsverwanten ist bedacht, daß man sich salva protestatione in der gulchischen sach umb fridstand mit den andern stenden wol mög einlassen, dieweil alain frid wird gesucht und on den mög khain statlich turckenhilf gelaist werden, dan wo der krieg wurd furgen, so wurd die hilf ksl. Mt., auch des burgundischen, westfalischen und sachsischen kraiß, auch des F. von Gilch etc. hilf abgen.

Item eß seind schreiben vom Kg. von Denmarck an Sachsen und Hessen gelesen worden, darin er die handlung mit ksl. Mt. und der Kgn. Maria, da er umb fridstand oft gesucht und andern sein entschuldigung anzeigt, mit beger an sie alß oberhauptleit etc., dieweil im krieg vor der thur sei, mit hulf und rath in nit zu verlassen.

Nachmittag der ausschuß gesessen.

Dinstag [20. März] vormittag ist im stettrath von der von Dinckelspuhel handlung mit irem gefangenen26 gereth worden. Sollen die von Neurmperg [= Nürnberg] die sach vir hand nemen zu vertragen. Item ist unß auch in reichsrath[zu erscheinen] angsagt worden; sie haben unß biß 11 ur sitzen lassen etc. Nachmittag ist in der religionverwanten rath vir bedacht, daß der churfursten und fursten gsanten widerum, gleichwol unangesagt, ein jeder wider in sein rath gen, damit nit ein ander mer gemacht werd. Haben wir von stetten aber vergebens gewart.

Mithwoch [21. März] vormittag im reichsrat haben die gsanten der Kgn. Maria ir replick uff der gilchischen gegenbericht mit langer muntlicher erzelung[angebracht], auch ubergebnen schriften [Nr. 210], dagegen die gilchischen ir anthwurt [Nr. 211] auch[getan] etc. Nachmittag hat Goßlar irß berckwercks, auch eins walds halb ir beschwerd [Nr. 418, Art. 21] anpracht. Item ist von dem berggfel, des Hg. Philipsen, wie im braunschweigischen abschid [1542 Sept. 12] davon gemelt, begert, anpringen geschehen, aber noch nit entschlossen etc.

Uff Donderstag [22. März] vormittag im stettrat haben die von Ulm gegen Uberlingen aber [= wieder] angesucht27. Seind verlesen worden das nechst schreiben an die von Uberlingen von hie auß28. Item vom gsanten von Rothweyl, des hern den brief gen Uberlingen zu schicken nechstmal hie ufgelegt, relation gehort, daß sie seinen hern zugeschriben, sie wollen uf itzigem tag durch ire gsanten anthwurt geben lassen. Ist daruf bedacht, daß man ier ankunft oder villeicht schriftlich anthwurt noch erwarten wolt.

Darnach im reichsrath hat Dr. Jonas, der mentzisch cantzler, nach langer erzelung in summa der stet gsanten anzeiget, daß die chur- und fursten vir gut erwegen und bedacht, daß die kgl. Mt. und ksl. commissarii, auch der H. von Granfel der kriegerregung halb zwischen der Kgn. Maria und dem Hg. von Gilch bitlich angesucht werden, nach wegen zu gedencken, daß krieg verhiet und uf der gilchischen gsant erpieten vir die stend mocht zum wenigsten ein anstand gemacht werden. Daß, wo nit frid und rhue under den stenden sein werden, vil ursach haben, der hilf sich zu entziehen und also kain gleich und statlich hulf beschehen moge etc.

Die gsanten der stet haben inen solh bedencken, deß zur erhaltung fridens gericht, gefallen lassen und uf beger der andern stend auch zwen, zu kgl. Mt., den commissarien und Granfel mit andern zu gen, verordnet.

Uff Donderstag [22. März] nachmittag seind deren von Eßlingen beschwerden in unserm rath angehort worden. Daruf ich mich laut meins bevelhs vernemen lassen etc. Ist dem ausschuß bevolhen, uf gutlich weg zu gedencken, wie sie zu erledigung khomen mocnten.

Uff Freitag [23. März] vormittag ist in reichsrath angsagt, aber man hat uns von stetten warthen und on furhaltung heimgen lassen.

Nachmittag der ausschuß alain etc.

Uff Sampstag [24. März] vormittag ist die lantgrefisch rechnung29 wider vir hand genomen, davon in gemeinem rath gereth und justificiert worden, besonder auch deß Aitinger, der den stenden nit verpflicht, halb gereth worden etc.

Nachmittag feriae.

Uff Montag [26. März] in osterfeyertagen im reichsrath hat der mentzisch cantzler nach leng erholt, was uf diser stend suppliciren bißher gehandlet [Nr. 166]. Und versehen sich die stend, eß weren dise stend mit vorigem gnug versichert. So wurd auch deß chamergericht unpartheisch besetzt werden, wo einiche partheilicheit bei inen befunden. Und sollten die sachen am chamergericht zu rhue sten, außgenommen wider die stend, so ir hulf wider den Turcken nit erlegt hetten oder hinfuro nit erlegen wurden, auch was dem regenspurgischen abschid [1541] zugegen gehandlet und zu andern neu furfallenden sachen mocht man sich etlicher commissarien vergleichen. Wer heruf ir beger, im haupthandel uf die kgl. proposition [Nr. 43] furzufaren, dan sonst wurden sie, unangesehen diser trennung und absonderung, sich mit kgl. Mt. und den ksl. commissariis entschlissen. Dem ausschuß bevolhen, ein anthwurt zu verfassen.

Uff Dinstag [27. März] ist der Besserer, der zalmeister, abgefertigt worden von disen kraißstenden und sol das geschutz, so noch zu Regenspurg stet, heruf verschaffen gen Ulm etc.

Mithwoch [28. März] vormittag haben die kgl. Mt. und H. Granfell uf der stend anpringen, den Hg. von Gilch belangend, anthwurt [Nr. 214] geben, darin begert der kaiser das furstenthumb Geldern und grafschaft Zupfhan. Dan des kriegscosten und anderer schaden halb verhoffen sie, eß dahin zu pringen, daß ir Mt. der stend handlung zur billichayt leiden etc. Item durch die stend ist inen daneben vir ein mittel furgeschlagen, das des hertzogthumb Geldern und die grafschaft solt mitlerweil uf 1 jar in der stend hend sequestriert werden etc.

Nachmittag haben die gilchischen ursachen anzeigt, ethwo vil warum irem gnedigen herrn furgeschlagne mitell nit annemlich, dan ir fstl. Gn. hetten sich gegen den lantschaften uf ir huldigung hinwider obligirt, deren zugegen sie furgeschlagne[mittel] nit konden annemen, und erpotten sie [= sich] wie vor zu gutlichem und rechtlichem außtrag vir die stend etc.

Uff Donderstag [29. März]vormittag haben die stend unser religion anthwurt [Nr. 168]geben uff der stend der alten religion uf Montag [März 26]wie obstet beschenen furtrag [Nr. 166]. Nachmittag haben die stend der alten religion sich mit kurtzer anthwurt [Nr. 169]vernemen und es vast bei vorigem beger und erpieten bleiben lassen, dan sie wollen nit mer disputiern, sonder uff morgen Freytag [30. März]umb 7 ur zusamenkomen und uff die kgl. proposition, dise stend komen dazu oder nit, furfaren etc. Daruf dise stend unser religion uf meynung wie vor geanthwurt, dieweil die artickel fridens und rechtens halb nit gnug resolviert und also von inen außgeschlossen wurden, des musten sie Got bevelhen, doch iren hern zu nachtheil ires entschliessens nichz bewilligt haben, mit mer worten zu der meinung dienlich etc.

Freitag [30. März] vormittag der ausschuß beyeinander gewest in unserem ratt.

Uff Sampstag [31. März] im stettratt haben die gsanten der 5 stet, nemlich Worms, Speir, Hagenaw, Rothweil und Ravenspurg, anzeigt, sie seien von den alter religion stenden beschickt worden, die haben inen sagen lassen, sie seien entschlossen, das sie der kgl. Mt. ir bedencken der turckenhilf halb [Nr. 92] wolten erofnen. Das wer summarie dahin gestelt, dieweil es spat nunmer im jar und das volck diser leuf gelegenhait nit zu zeit in rustung zu einem veldzug zu pringen, so sollten durch die stend die baß [= Pässe] und flecken allenthalb diser zeit biß weiter notturft wol besezt werden etc. Dieweil dan die stend inen, den gsanten, ir unverhort fur iren beschluß hetten anzeigt, so begerten sie der andern gsanten rath, sich in solhem alß gmeiner sach der stett stime etc. zu halten. Ist ein schrift gestelt, darin sie wider solhen vermeinten beschluß protestieren sollen [Nr. 102] und ander irer hern beschwerungen der uberlegung halben furzuwenden, auch zu irer gelegenhait bey kgl. Mt. auch[anzuzeigen] etc.

Uff Montag nach Quasimodo [2. April] etc. hat der konig den stenden der augspurgischen confession furhalten lassen, wie die andern hetten ir Mt. ir bedencken der turckenhilf halb [Nr. 92] ubergeben. Und dieweil under stenden also spaltung zugetragen, das horten ir Mt. und die ksl. commissarii nit gern, und wer nach ir gesinnen, dise stend wolten sie an vorgemachter stend [Zusicherungen] gniegen lassen, so solt das chamergericht visitiert furderlich werden. Wo sich dan der maß zu visitieren irrung solt zutragen, daß die declaration zu ksl. Mt. sten solt. Und wollen sich hieruf mit andern stenden einlassen [Nr. 170]. Daruf dise stend ein bedacht, sich zu underreden, haben begert und erhalten. Seind also vom konig abgangen.

In der umbfrag hab ich die meinung anzeigt, was nit so gar beschwerlich, das man sich nit waigern und ksl. und kgl. Mtt. auch vertrauen und zu underthenikait, sovil moglich, wilfaren solt etc. Ist des mer worden, das ein anthwurt durch den außschuß solt beratschlagt werden, der ist nachmittag gesessen.

Uf Dinstag [3. April] vormittag ist im rath der augspurgischen confession stend ein gestelt anthwurt [Nr. 171] verlesen worden, die besonderlich dahin raicht, das dise stend von der ksl. declaration [RTA JR Bd. XI, Nr. 949], die dan an ir selb clar ist, nit abgefiert werden, wie man wol vorhat. Die [Antwort] ist heut nachmitag der kgl. Mt. und ksl. commissarien ubergeben worden inhalt der copey.

Uff Mithwoch nach Quasimodogeniti [4. April] ist im reichsrat ein schreiben von Hg. von Saphoi verlesen [Nr. 109], darin er sich entschuldigt, das er sein turckenhilf nit gelaist hab, dan die stend, die wissten und konden selber erachten, das er, alß seinß lands durch den Frantzosen entsetzt, dazu nit komen, konden auch zukunftigen nichtz thon. Sover er aber mit hilf ksl. und kgl. Mtt., auch der stend, widerum eingesetzt, so woll er allen mangel erstatten und thon, weß im zur hilf wider den Turcken gepur, mit beger, in alß ein fursten deß Reichs zu bedencken etc. Also [= in ähnlicher Weise] der Bf. von Hildeßhaim30.

Eß hat ein pot von Solutorn ein schreiben an die reichsstend, vom Frantzosen außgangen, gepracht. Ist das bedencken daruf, das eß on wissen der kgl. Mt. und ksl. comissarien nit sol eroffnet werden, sonder an sie vor gelanget.

Item ist der anschlag der besatzung halb der konigischen flecken vorgelesen worden wie nachvolgt [Nr. 93].

Den 4. Aprilen haben die 5 stet Wormß, Rothweil, Speir, Ravenspurg und Hagenaw bei den steten angezeigt, daß mit inen der nechst ubergebnen schriften [Nr. 92] halb noch nichts gehandlet, aber inen wer durch den mentzischen cantzler anzeigt worden, daß die kgl. Mt. die bewilligung mit der besatzung von den genanten catholischen stenden zu gnedigstem gevallen angenomen. Und dieweil sie, dieselben stend, begerten, daß ir kgl. Mt. anzeigen wolt, welche ortflecken und mit wievil volcks ein jeder besetzt werden solt, so weren eß hernachvolgend flecken, nemlich: Es folgt ein Auszug aus dem Verzeichnis Kg. Ferdinands und der ksl. Kommissare über die gegen die Türken zu befestigenden Städte und Pässe (Nr. 93).

Solhs wyrt durch die gedachte stend weiter beratschlagt werden. Und dieweil die sachen also gestalt und die stend also zertrent, ist bey den stetten bedacht, das, wo etlich auß inen, den funf stetten, zum ausschuß in abhorung des abschids gefordert, das sie solhes waigeren sollen.

Uff Donderstag [5. April] ist im reichsrath durch den m[eintzischen] cantzler angezeigt, das angeregtes des Frantzosen schreiben nit zu erprechen, sonder widerum gen Solutorn dem potten uffzugeben, dieweil wider ksl. Mt. der Frantzoß, wie man wiß ader gegen dem Turcken sein sach stehe, das er ksl. Mt. feind und mit dem Turcken im buntnuß sein.

Mit den oberhauptleiten, alß deß von Pfirt und anderer bezalung halb, ist von einer anlag gereth, doch nit geschlossen, dieweil die von Neurmperg [= Nürnberg] deß gelt, so inen aussten soll, nit furstrecken haben wolln uff ansuchen der stend etc.

Item der gilgischen sachen halb ist angezeigt, daß kgl. Mt. bei dem ksl. orator und comissariis nit andere mitel erheblich finden kond dan die vorige, nemlich daß der ksl. Mt. zuvor das hertzogthumb Geldern und grafschaft Zuphaniae zugestelt wurd, darum auch ir kgl. Mt. weyter, sover die gilchisch daruf nit handlen lassen wollten, dieser zeit fruchtbarlich zu gute oder friden zu komen sein nit wol gedencken konden etc.

Uff Freitag [6. April] ist im reichsrath mit den oberhauptleiten irer bezalung und auch irer underbevelchhaber halb dahin gehandlet, daß H. Conrat das gelt soll uffpringen, dye bezalung davon thon [Nr. 132]. Deß solt im biß uf ablosung oder vergniegung der stend vergiltet werden 5 pro cento31. Und dagegen seind der churfursten räth gut worden, wo nit im rest deß gmeinen pfenings sovil erfunden, das ein anlag geschehen etc. und davon abgelost werden soll.

Item dern von Eßlingen halb ist im stetrath deß außschuß bedencken in schrift verfast [Nr. 85, Anm. 6], verlesen, approbirt und dem gsanten furgehalten worden. Nachmittag im ausschuß der vereinigung stend ist deren von Eßlingen halb auch gehandlet worden und inen, wie vom ausschuß bedacht, virgehalten worden, nemlich das dem Kf. zu Sachsen geschriben soll werden, daß er bei Hg. Ulrichen ansuchen well, das er die sachen zu seiner kfl. Gn. erkanthnuß stell[en] wel. Im fall da solhs nit erhalten, das zu neherm tag die stend hierin erkhantnus thon sollen. Item ist das mer worden, den Bf. von Münster uf gestelte notell einzunemen32.

Uff Sampstag [7. April] vormittag hat der konig der protestierenden stend ausschuß vir sich erfordern lassen und[uf] ir nechst anpringen lassen anzeigen in beysein Dr. Naveß [Nr. 173], daß er bei den andern stenden nit erhalten kond, daß die declaration etc. begerter massen in abschid kom. Und sei ir Mt. erpiettig, sambt den ksl. commisariis disen stenden ein nebenassecuration zu geben, deren sie sich beniegen und in handlung der turckenhilf einlassen wollen etc. Solhs hat nachmittag der ausschuß in gemeinem unserm rath anzeigt, und ist bedacht worden, daß disen stenden durch abschlag der andern stend die declaration nunmer vernichtigt und durch die assecuration, sovil die gleichmessig recht betrift, inen nit geholfen wurd sein. Dan weil die andern stend von der ksl. declaration nichz halten, die auch in abschid nit wollen komen lassen, so wurden sie noch vil weniger von der assecuration halten. Und weren alain dise stend, so sie ein abschid mit inen on versicherung fridens und rechtens machen helfen, verpunden damit und sie der declaration und assecuration halb gar nit. Darum sol durch den ausschuß ein glimpfig anthwurt dagegen gestelt und noch uf vorig meinung angehalten werden.

Item im reichsrath ist durch den mentzischen cantzler furgehalten worden, das der kraißtruchen halb solt zu abhorung der relation und rechnung ein ausschuß von allen stenden gemacht werden, zu welchem die stett Neurnberg und Speir von gemeiner stett wegen verordnet.

Uff Montag nach Misericordia Domini [9. April]: Im reichsrat ist angezeigt worden [Nr. 222], das die kgl. Mt. bei dem ksl. oratore und burgundischen gsanten gegen Gulch zur gutlichait ferrers nit erlangen konden, dan wie hievor sie bewilligt, doch alweg daß ksl. Mt. Geldern eingeraumpt werd. Doch wo die stend noch nach rechtmessigen mitell uf solhs sich bedencken wurden, wolten sie es gern an ksl. Mt. oder die Kgn. Maria gelangen lassen etc.

Darnach im stettrat hat der gsant von Eßlingen wider anregung [Nr. 85, Anm. 8] gethon, ob nit seiner hern beschwerden halb bei dem ksl. orator anzusuchen oder von gemeiner stet wegen ein botschaft zu der ksl. Mt. zu schicken etc. Ist nach gelegenhait aller sachen und leuf zu underlassen, und daß es unfruchtpar angesehen. Auch hat er begert, seinen hern, so died not bei inen grosser wurd, inen mit anlehenschaft uff gnugsam versicherung und zimlich widerbezalung furstendig zu sein. Dieweil die gsanten daruber kain bevelch gehabt, haben sie sich, an ire hern solhs gelangen zu lassen, erpoten; die werden sich on zweifell, so sie dan ersucht, mit gepurlicher anthwurt vernemen lassen.

Nachmittag im reichsrat haben die stend den gilchischen gsanten der kgl. Mt. anthwurt [Nr. 222] furgehalten. Daruff sie nach gehaptem bedacht all ir vorig erpieten, und wie ir gnediger her vergwaltigt werd, erholt, mit bit, die stend wellen – in ansehung ir selb reputation, der Guldin Bull, deß Hl. Reichs ordnung und landfriden, der ksl. obligation und libertet der teutschen nation etc. – irn gnedigen hern bei frid und seinem rechtentpieten zu hanthaben etc. Ist von stenden ein ausschuß verordnet, noch nach miteln zu gedencken.

Dinstag [10. April] vormittag bin ich vom H. von Naveß beschickt worden von wegen kgl. Mt. Hat er begert, ein anzal pulverß gegen bezalung, wo sein Mt. der bedorftig, mit beger, sich, wo nit im vorrath wer, damit gefaßt zu machen etc. Und daß ich solhs an meine hern well gelangen lassen. Also hat er bei andern stetten mer angesucht: Hall, Dinckelspuhell Nordlingen etc.

Mithwoch [11. April] im kraißrath ist angezeigt, daß der baierisch und rheinisch kraiß haben vor dem verordneten der reichsstend ausschuß ein außzug irer raitung halb ubergeben, daran sie nit woll geniegig sein wollen. Und daneben ist unß vermelt worden, daß alain die vier kraiß, nemlich schwebisch, rheinisch, franckisch und bayerisch kraiß, gemeine truchen gehabt und der ander kraiß khainer nach vermag des abschids. Nun sollten billich der churfursten und andere kraiß vor disem [Ausschuß] relation thon. Deß werd umbgangen, auß der ursach, wie man gedencken kond, das sie alain diser kraiß vermoglicheit und unvermoglichait erfaren und, was im rest, befinden mochten etc. Dieweil nun der speierisch abschid vermag, daß von allen stenden rechnung und zusamenschuttung in ein gmeine truchen hie beschehen soll [RTA JR Bd. XII, Nr. 285, § 97], wo sich dan ander kraiß demgemeß halten, so sei auch gefasset, wiß auch guter, erbarer rechnung relation zu thon. Und werd sich befinden, das ir gemeiner pfening die gantz bezalung irß volcks nit erraichen mogen, sonder haben vil stend die knecht irß ausstands und abzugs uß irem seckel zufriden gestelt etc. Solh meinung sol durch den kraißausschuß inen, zu dem reichsausschuß verordneten, anzeigt werden.

Am Donderstag [12. April] vormittag ist in der einigungsverwanten stend rath deß pomerischen gsanten schrift [Nr. 292] verlesen worden, darin er von wegen seins gnedigen herrn gegen Denmarckt erkantnuß begert. Dieweil nun die gsanten nit all bevelch haben, so sol der ausschuß ein glimpfich anthwurt stellen, die im zu geben. Weiter ist anzeigt, das die andern stend mit verfassung des abschids [Nr. 404] furfaren. Ist bedacht, dagegen der ausschuß ein protestation [Nr. 409] stellen, die dagegen furgewent werden soll. Und dieweil man sovil vernomen, das die ungehorsamen, so irem abschid nit volge thon wurden, mit der that on ferrer declaration[in die Acht] gevallen, auch aller irer privilegien unvehig sein sollen, ist bedacht, das eß ein gemeine sach sein soll, wo dieser stend einer daruber beschwert solt werden.

Item es ist auch vir gut angesehen, das sich kain stand in einich particular hilf soll bereden lassen, sonder beyeinander bleiben, sonst wurd zerruttung volgen, das man den begerten frid und recht destweniger bekomen mocht, wie das der abschid [Nr. 418, Art. 2] mitpringen soll etc.

Nachmittags Sitzung der Schmalkaldener: Bei einem von kursächsischen Dienstleuten abgefangenen Boten wurden Briefe Hg. Heinrichs gefunden, die auf Werbungen des Herzogs zur Rückgewinnung seines Fürstentums hindeuten. Ist von den sachsischen und hessischen vir ir gnedigsten und gnedigen hern bedencken anzeigt worden, daß dise stend auch zur fursorg biß in 8000 fl. uff bevelchleit zu roß und fuß gewent hetten.

Im reichsrath ist aber von H. Conraten ein eingelegt schrift verlesen, wie er von den churfursten selb umb das gelt, biß in 20 000 fl. etc., davon er und die andern bezalt werden sollen, assecuration begert etc.

Am Freitag [13. April] in unserem rath ist ein artickel, vom ausschuß bedacht, verlesen worden, deß inhaltz, wo der abschid on wissen diser stend gestelt und erofnet solt werden, on erledigung der puncten frid und rechtens halb, das dise stend sich in kain particular hilf begeben sollten, weder heimlich noch offentlich. Item das man der recusation halb auch solt obereinander halten. Item wie ein protestation wider den abschid zu thon etc. [Nr. 275].

Am Sampstag [14. April] ist wider der punct uff die bann gepracht, wie am Donderstag, daß man etlich hauptleit ferrer bestellen und bei der hand behalten solt. Und dieweil damalß die frag an Ulm erwunden, darum das man in reichsrath erfordert worden, da ist sie an inen wider angefangen. Hab ich anzeigt, meinem gemeinem bevelch nach mog ich meiner hern halb leiden, das solhs gelt diser zeit biß zu ferrerer not erspart werd, dan eß meinen hern zu vorigen anlagen und außgaben hochst beschwerlich sein wolt etc. Ist noch nit beschlossen.

Item von wegen deß evangelii vertribnen burger halb von Metz ist ein supplication verlesen worden, darin erzelt der jamer, so von den frantzosischen, deß von Giss [= Guise] gsind, etlichen mannen, weiber und jung frauen begegnet, mit erstechung, schendung und hinfierung, die in einem furstenbergischen fleckhen33 di sacrament under bederlai gestalt empfangen. Ist denen von Metz irthalb von hie auß geschriben, wider den vertrag sie, die evangelischen, nit zu beschwern lassen, sonder inen gleich schirm halten. Item die hessischen und wirthenbergischen räth, auch der stat Straspurg und Franckfurt gsanten sollen eß bei iren hern und obern furdern, damit der veranlaßt spruch zwischen der stat und den austribenen burgern unverlengt ergehe etc.34

Einbecke.

Anmerkungen

1
Siehe das CA-Protokoll Lambs zum 5. Febr.: Nr. 86c, fol. 219r.
2
Es handelt sich um das am 1. Febr. in der Sitzung der Schmalkaldener vorgebrachte Ansuchen der Stadt Metz um Aufnahme in den Schmalkaldischen Bund. Siehe dazu: E. Wolgast, Die Wittenberger Theologie, S. 269–272, und das CA-Protokoll Lambs Nr. 86c, Anm. 15, 19 und 20.
3
Siehe das CA-Protokoll Lambs zum 8. Febr.: Nr. 86c, fol. 219v.
4
Siehe das CA-Protokoll Lambs zum 8. Febr.: Nr. 86c, fol. 219v–220r.
5
Zur Behandlung des Konfliktes Pommern-Dänemark im Rahmen der Beratungen der Schmalkaldener während des RT 1542 in Speyer siehe den Schmalkaldischen Abschied, Speyer, 1542 April 14, in: RTA XII, Nr. 298, S. 1239f., Art. 2.
6
Siehe das CA-Protokoll Lambs zum 8. Febr.: Nr. 86c, fol. 220v.
7
Siehe das CA-Protokoll Lambs zum 8. Febr.: Nr. 86c, fol. 221r. Dort wird von einem Prozess gegen Wilhelm Rauschers Witwe berichtet.
8
Speyer und Rothenburg waren altgläubige Städte. Die Reformation wurde in Rothenburg erst 1544 eingeführt.
a
Sinngemäß ergänzt.
9
Hofmeister Friedrich von Twiste.
10
Der Ausschuss wurde von den Gesandten der Städte Straßburg, Regensburg, Frankfurt, Speyer, Augsburg, Esslingen und Nürnberg gebildet. Siehe dazu das Nürnberger Protokoll Nr. 89a, fol. 16r
11
Supplikation des Gesandten der Stadt Einbeck, Franz von Ainem, in: Frankfurt ISG, Reichssachen II 965, fol- 98r–100v (Kop.).
12
Erstes Gutachten der Schmalkaldener zum Aufnahmegesuch des Bf. Franz von Münster in den Schmalkaldischen Bund, Nürnberg, 1543 Febr. 16, in: Weimar HStA, EGA, Reg. H pag. 421–434, Nr. 154/3, fol. 132r–137v (Kop.); DV fol. 137v: Copei des berichts und ursachen, derhalben dem Bf. von Munster die suchung von wegen einnehmung in die verstentnus nicht abgeschlagen werden sollt. 1543 Freitag nach Invocavit, den 16. Februarij.
13
Es handelt sich um das im Aug. 1542 bei der Eroberung Wolfenbüttels von den Schmalkaldenern vorgefundene Archiv Hg. Heinrichs.
14
Zum Dienstverhältnis Gf. Wilhelms von Fürstenberg bei Kg. Franz I. von Frankreich siehe ausführlich J. V. Wagner, Graf Wilhelm von Fürstenberg, S. 72–109.
b
–bDoppelte Verneinung als sprachliche Besonderheit der Vorlage. Der Kf. von Brandenburg war auf dem RT nicht anwesend.
15
Die Verhandlungen zwischen den bayerischen Räten und dem Ausschuss der evangelischen Stände über das weitere Vorgehen im Herzogtum Braunschweig-Wolfenbüttel begannen bereits am 21. Febr. 1543. Siehe dazu das Verhandlungsprotokoll (Nr. 244).
c
Danach folgt irrtümlich: man.
16
Kosten des braunschweigischen Feldzuges gegen Hg. Heinrich im Aug. 1542.
17
Dr. Nikolaus Holstein, der Gesandte Hg. Ernsts von Braunschweig-Lüneburg.
18
Württemberg und Pommern lehnten eine Beteiligung an den Kosten des braunschweigischen Feldzuges ab, da sie daran nicht teilgenommen hatten.
19
Dr. Ludwig Falkenberg.
20
Siehe oben zum 15. Febr., Anm. 11. Die Stadt Einbeck wurde 1540 durch einen Brand fast vollständig zerstört.
21
Siehe oben zum 8. Febr.
22
Siehe oben zum 12. und 16. Febr. Der Ausschuss der Schmalkaldener beriet am 15. März erneut über die Aufnahme des Bf. von Münster in den Bund und arbeitete ein Gutachten aus, in: Frankfurt ISG, RTA 54, fol. 28r–29v (Kop.); AS: Des auschus bedencken des Bf. von Munster einnemung halben in die cristliche verstendtnuss.
23
Näheres im Protokoll der Nürnberger Gesandten zum 17. März (Nr. 89a, fol. 21r–22r).
24
Auf dem Schmalkaldischen Bundestag zu Schweinfurt im Nov. 1542 brachte der jülichsche Gesandte die Beschwerden Hg. Wilhelms vor und erhielt Antwort von den Bundesständen. Siehe dazu den letzten Punkt des Schmalkaldischen Bundesabschieds, Schweinfurt, 1542 Nov. 15, in: Weimar HStA, EGA, Urkunde Nr. 1627.
25
Kriegsrat des schwäbischen Reichskreises im Türkenzug 1542.
26
Wolf Müllner bzw. sein Sohn Michel Müllner, gen. Zebinger. Siehe dazu das Nürnberger Städteratsprotokoll (Nr. 89a) zu folgenden Tagen: 10. Febr. (fol. 14r), 1. März (fol. 18r), 8. März (fol. 20v) und 20. März (fol. 22v).
27
Siehe das Nürnberger Städteratsprotokoll zum 22. März 1543: Nr. 89a, fol. 24rv.
28
Es handelt sich um die auf dem Nürnberger RT 1542 getätigte Aufforderung der Städtegesandten an Bgm. und Rat von Überlingen, der Ulmer Bürgerin Apollonia Stamler ihre Leibrente nicht länger vorzuenthalten, Nürnberg, 1542 Aug. 28, in: Nürnberg StA, Reichsstadt Nürnberg, RTA 17, fol. 168r–170r (Kop.). Siehe dazu RTA JR Bd. XIII, S. 930f., Anm. 3-4.
29
Abrechnung über den braunschweigischen Feldzug.
30
Wie auf früheren Reichstagen (Regensburg 1541, Speyer 1542) klagte Valentin von Tetleben in seiner Supplikation (Nr. 248) über die Folgen der Hildesheimer Stiftsfehde (1519–1523), in welcher das Hochstift Hildesheim im Konflikt mit den Hgg. von Braunschweig-Wolfenbüttel seines Territoriums weitgehend verlustig gegangen war.
31
5%ige Verzinsung.
32
In den Versammlungen der Schmalkaldener vom 16. Febr. und vom 15. März war bereits über das Aufnahmegesuch des Bf. von Münster in den Bund beraten worden: siehe die Einträgungen unter diesen Daten.
d
Danach folgt irrtümlich: nit.
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Gemeint ist Gorze, eine Ortschaft und Abtei in der Nähe von Metz. Siehe dazu Nr. 84b, Anm. 14.
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Zur zweiten Supplikation der evangelischen Bürger von Metz und zum schmalkaldischen Ausschussgutachten siehe das württembergische Protokoll zum 11. und 14. April: Nr. 84b, Anm. 13 und 15.
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Hier bricht der Text des Protokolls ab.