Deutsche Reichstagsakten, Reichsversammlungen 1556 – 1662 Der Reichstag zu Regensburg 1556/57 bearbeitet von Josef Leeb

Beschlagnahmung einer Schmähschrift Grumbachs. An den Kg.

Supplikation an den Kg. (kopiert am 23. 12. 1556, unterzeichnet von den Gesandten der Einungsstände)1 : Die dem Kg. sicher bekannte Schmähschrift Grumbachs gegen die Einung wird in Regensburg gedruckt, um sie unter dem Schutz des RT ungestraft vervielfältigen und verbreiten zu können. Die Veröffentlichung bedeutet einen schwerwiegenden Bruch des Geleits, sie verstößt gegen den Augsburger Abschied im Markgrafenkrieg, hintertreibt die laufenden Vergleichsverhandlungen und bedingt neuerliche Auseinandersetzungen. Bitten um den Einzug (Arrest) des Drucks bis zum Austrag des Konflikts.

Die Supplikation wurde wohl nur im Rahmen des Vergleichstags im Markgrafenkrieg behandelt und nicht im RR präsentiert2.

Anmerkungen

1
  HHStA Wien, MEA RTA 26 Fasz. 2, fol. 236–238’. HStA München, KÄA 4539, fol. 227–228’. Kopp. als eigenständige Supplikation. Vgl. die Eingabe auch als Beilage zur Supplikation Grumbachs [Nr. 534]. Vgl. Bericht der Würzburger Gesandten Seinsheim und Zobel an Bf. Melchior vom 24. 12. 1556: Die Gesandten der Einung haben dem Kg. 2 Supplikationen übergeben wegen der Hintertreibung mgfl. Praktiken [Geleitfrage] und gegen die Schmähschrift G.s (StA Würzburg, WRTA 39, fol. 427–428’, hier 426a. Konz.).
2
 Die Protokolle verzeichnen keine Beratung der Supplikation; die wenigen überlieferten Abschriften entstanden im Rahmen des Vergleichstags und sind bei dessen Akten abgelegt.