Vormittag: Bericht des Kf. von Mainz über seine Unterredung mit dem Ks. Beschluss der Kff., die Schreiben nach Aachen und Nürnberg betreffend die Krönung in Regensburg und die Anforderung der Reichskleinodien nach dem Vorbild des Wahltags von 1562 zu formulieren. Nachmittag: Beginn der Beratungen der kfl. Räte über die Wahlkapitulation. Verlesung der Kapitulation Maximilians II. als Beratungsgrundlage. Beratung über die Veränderungs- und Ergänzungsvorschläge von Trier und Pfalz.
(Vormittag, zwischen 8 und 9 Uhra) Rathaus. Kff. und Pfgf. Ludwig. Haben ire sessiones wie gestern gehalten.
Mainzer Kanzler proponiert: Hette nicht underlassen, auf gestrige keiserliche resolution und weil die churfursten allerseits ires theilß zur wal zugreiffen geschlossen1, bei irer ksl.Mt. weiter underthenigst zusuchen, das werck der election ferner gnedigst zubefordern etc. Darauf ire Mt. zur antwort geben und sich allergnedigst darzu erbotten, mit anzeige, weil es anno 62 zu Franckfurt am Meyen in derselben waal also gehalten worden, das man zu der behuef umb die königliche cron, schwerdt, cepter und andere zugehörige kleinodien gen Ach und Nurmbergk geschrieben und geschickt2, das man es izo also auch wurde thun mussen etc. Derwegen ime befolen, die instruction, credenz und andere schreiben zuvorfassen. Deme zufolge hette er in seiner canzlei an bemelte stedte solche instruction, credenz und schreiben lassen begreiffen, die solten izo abgelesen werden etc.
Verlesung der Schreiben nach Aachen und Nürnberg durch den Mainzer Kanzlerb,3.
Mainzer Kanzler proponiert, obs inen also gefelligk, und wen sie ires theilß von den iren neben den keiserlichen gesantten4 ordnen und abschicken wollen etc.
Trier: Weil er befindet, dz es anno 62 auch also gehalten und die abgelesene concept also recht und den vorigen gemeß, so lest er sich die abschickung und anders also gefallen. Hielt aber dafur, dz bei der ksl.Mt. zusuchen, dz die sachen desto schleuniger fortgesezt und befordert und die abgeschickten zu Ach und sonsten nicht lange aufgehalten wurden etc.c
Köln: Weil es zu Franckfurt auch dergestalt ergangen, so lest er sichs izo auch gefallen, und dz die verordnung der gesantten und briefe etc. von Meinz und sonsten wie domaln geschehe, erfolge und abgeferttigt werden.
Pfalz: Wuste auß bericht seiner zugeordenten gleichergestalt, wie es zu Franckfurt gehalten, und weil sonderlich die abgelesene concept den vorigen nicht ungemeß, so ist er desfalß auch einig etc.d
Sachsen: Hette auch gehöret, was die ksl.Mt. Meinzen zu beforderung der krönung in rath zu bringen befolen. Weiß auch, wie es zu Franckfurt gehalten und, wie von den andern gemeldet, so weren die concept den vorigen nicht ungemeß. Lests demnach auch dabei bewenden. Stellet gleichsfalß in bedencken, wen man neben den keiserlichen gen Ach ordnen und schicken wil. Also stellet er auch in der andern bedencken, weil Nörnbergk vast nahe, ob nicht dahin eine sonderliche schickunge zuthune, mit erinnerung, das zu beforderung der sachen die verordenten auf der post möchten abgeschickt werden. Item das man sich eines gewissen tages vergleiche, wenn die krone und anders solte ankommen unnd alhier zur stet gebracht werden etc.
Brandenburg: Sein kfl.Gn. lassen sich die verordnung und die concept auch gefallen, weil sie berichtet und vernommen, dz es dem vorigen, wie es zu Franckfurt ergangen, gemeß. Das aber, wie von Sachssen angedeut, eine sonderliche schickung gen Nörnbergk solte gethan werden, achten sein kfl.Gn. von unnöten, weil es durch ein schreiben wol kan verrichtet werden. Was vor personen auch zu der schickung gen Ach solten verordnet werden, deßen wolten sich sein kfl.Gn. mit den andern auch freundlich gern vergleichen etc.
Mainzer Kanzler: Hatt gehöret, dz die andern sich die abgelesene concept, weil sie dem alten stilo gemeß, gefallen lassen. Ist seines theilß damit auch friedlich. Also ist er auch einig, dz man neben den keiserlichen imandts ordne etc. Was an langet, dz von Sachssen angezogen, einen sonderlichen tagk zu bestimmen, wenn die krone solt ankommen etc., item eine sonderliche schickunge gen Nornbergk zuthun etc., wil er sich desfalß auch gern mit den andern vergleichen. Achtet aber, dz man dieses auch zuvor muste an die ksl.Mt. gelangen [lassen] und es mit derselben vorwissen thun und schliessen etc. f–Stellet doch diß so wol wie die sachen, es sei mit abschickung uf der post oder sonsten etc. desto schleuniger zubefordern, in der andern bedencken–f . Wil sich derwegen mit inen leicht vereinigen etc. Allein was dennoch die angede[ute] schickung gen Nörnbergk belangete, hielte er die auch vor unnötig, sondern das solchs durch ein bloß schreiben zuvorrichten sei etc., wie denn hiebevor auch geschehen etc. etc.
Auf dieses alles haben sich die Kff. neben pfalzgraff Ludewigen eine zimliche weile mit einander selbst untterrehdet und seindt darnach widder von einander gezogen etc.g
(Nachmittag, 2 Uhr) Rathaus im andern gemachh.Kfl. Räte.
Alß von wegen Meinz:
Eberhardt Brendel von Hombergk, amptman zu Lonstein; Doctor Philips Wulff von Rosenbach.
Von wegen Trier:
Johann von Schönenburgk, thumbprobst zu Trier; Johann von der Layen; Michel Laub, secretarius.
Von wegen Cöln:
George von der Layen, landthoffmeister; Franciscus Burckhardt, canzler; Johann Herzigk, secretarius.
Von wegen Pfalz:
Graff Ludewig zu Wittichenstein; Dr. Christoff Oheim, canzler; Dr. Martinus Ostermuncher, vicecanzler zu Ambergk; Dr. Ludewig Culma[n], in loco secretarii.
Von wegen Sachssen:
Hanß von Bernstein; Dr. Lorenz Lindeman.
Von wegen Brandemburgk:
Dittloff von Wintterfeldt; Dr. Lampertus Distelmeyer, canzler; Peter von Lagow, secretarius.
Verlesung der Wahlkapitulation Maximilians II. von 15625 durch Dr. Philipp Wolf von Rosenbach.
Mainz (Dr. Philipp Wolf von Rosenbach) proponiert: die zubedencken, ob die genug und die izige darnach zurichten etc.; oder ob einer oder der ander bei einem oder dem andern punct davon was ab oder darzu zuthun, zuvormindern oder zuvorbessern etc. bedencket etc. etc.
Trier (Dompropst): Befindet, dz die Kff. anno 62 dieselbe capittulation statlich genug erwogen, bedacht und ufs pappir gebracht6, also dz die gar gut und izo nichts daran zuandern oder zuvorbessern. One allein etlich wenig geringe ding, so sie befehl hetten, bei etlichen puncten anzuziehen. [Art. 17, Art. 19 (Zollwesen):] Erstlich bei dem punct der czolßbewilligung halbeni etc. etc., wuste, das dawidder dz kegenspiel von etlichen vorgenommen, alß der graff von Aldenburgk hette einen newen czoll aufgerichtet ane der ksl.Mt. und der churfursten vorwissen und bewilligung etc.7 Desgleichen hette pfalzgraff Reichart etc. am Reyn zu Reinbullen auch einen czoll ane vorwissen und bewilligung aufgerichtet etc.8
Nachdeme auch hiebevorn pfalzgraff Wulffgangen zu Zweybruck etc. seliger gedechtnus eine czolßbefreihung bewilligt worden, doch dz er dagegen seinen reverß geben solte etc.; were solchs bißhero verblieben9. Erinnerts, dz man solchen reverß nachmaln von seinen söhnen fordern unnd nehmen wolle etc. [Art. 23 (Reichsacht):] Item bei dem punct belangende die achts erclerung etc.j, were wol in deme gute verordnunge geschehen, sonderlich dz niemandt one ursache und ungehöret vom cammergerichte solte in die acht erkleret werden. Doch were am ende mit angehengt, das es nach der handt vermuge der cammergerichts ordnung solte zu rechte außgeubt werden. Hiebei bedenckt er, dz das cammergericht weitleufftigk, und manchem, sonderlich dem beleidigten theil, wol beschwerlich zuerwarten biß die sache außgeubet etc. Solte derwegen etwa dahin zu richten sein, k–das derhalben dz erkentnus bei der ksl.Mt. stünde und dero heimgestellet wurde, damit der beleidigte theil soviel ehe zufrieden gestellet etc. etc.–k [Art. 28 (Münzwesen):]
Bei dem punct der munzvergleichung halben etc.l, bedencket, es uf die meynung zurichten, m–dz diejenigen, so priviret etc., ane mit vorwissen der churfursten nicht solten restituiret werden–m .\
Köln (Kanzler): Weiß auch, dz anno 62 die capittulation genugsam erwogen etc.; ist damit nachmaln auch wol zufrieden. Weil aber von Trier erwenet, was hierbei zuerwegen etc. [Art. 17, Art. 19:]; wissen von den ane vorwissen aufgerichten czöllen nichts, wollens irem hern berichten. Achten sonsten, weil die abschaffung der billigkeit gemeß, ir her wirdts seines theils wol zufrieden sein und befordern helffen. Pfalzgraff Wolfgangs czolbewilligung belangende, achten auch, dz nachmaln der reverß billich erfolge etc. Wuste sonst nicht anders, denn dz die bewilligung des czolles nur uf ein jar geschehen etc. [Art. 23:] Der punct die acht belangende, were wol gut, dz jederman am cammergericht schleunig recht widderfure etc. Wollens aber, wz Trier bedacht, irem hern berichten etc. [Art. 28:] Den punct der munz, were albereit eine munzordnung aufgerichtet unnd dasselbe, wie die Trierschen angezogen, genugsam darinne versehen10, darumb hette dz seinen bescheidt etc.
Pfalz (Dr. Ehem): Achtet die capittulation, weil die anno 62 wol erwogen und bedacht etc., sei genugsam etc. und es izo darnach zurichten etc. Doch hette Pfalz in seiner instruction befehl, dabei auch etliche punct zuerinnern und anzuzeichnen etc.n,11: [Art. 1 (Kirchenadvokatie):]o–Bei dem ersten artickell helt [er] dafur, dz gut, dz einmal bei allen Kff. durchaus eine vergleichung bedacht und getroffen werden möge, also das sonderlich in der capittulation auch die wörtter vom „stuel zu Rom etc.“ und der „bepstlichen Heiligkeit etc.“ außgelassen. Und dz dagegen in gemein gesezt, die christliche kirche in schuz und schirm zu haben, weil wir untter einem heubt etc. Denn gleichwol nicht one, dz die bapste sieder dem tridentischen concilio viel eingefuret und erregt etc., so were auch gut, dz man sich den keiser also nicht liesse widder unsere kirche verbinden etc.–o [Art. 2 (Verpflichtung des Ks. auf die Reichsordnungen und -gesetze):] Bei dem artickell § „wir sollen auch in religion und prophansachen etc.“ achtet [er], weil anno 55 von keiser Ferdinando, domaln römischen könig etc., bei dem religionfrieden eine declaration12 erfolget, dz die jenigen, sonderlich eine commun etc., so hiebvorn die augsburgische confession gehabt und gebraucht etc., dabei solten gelassen werden etc. , p–und solche declaration dem cammergericht noch nicht insinuiret, welchs original etwa bei der sechssischen canzlei vorhanden sein wurde etc., das dieselbe nachmaln dem cammergericht möchte insinuiret und bei dem religionfrieden inseriret, auch in dieser newen capittulation etwas gedacht und folgig publiciret werden etc.–p q–Item dz der punct der freistellung, weil der durch aus nicht bewilligt, richtigk gemacht unnd ausdrucklich gesezt werde etc.–q [Art. 14 (Jurisdiktion):]r–Bei dem punct vom rotweilischen gericht, dz, weil dz rotwellische gericht auch nicht macht hette, einigen underthanen der reinischen churfursten zu citiren und vor solch gericht zuziehen, so achtet er, dz solchs billich abgeschaffet etc.–r [Art. 12 (Besetzung der Ämter):]s–Bei dem § „wir sollen und wollen auch die empter mit deutzschen bestellen etc.“, bedenckt dabei, weil noch ungewiß, wz dz vor einer sein möge, so zum römischen könig erwehlet, das es gut, davon zurehden und dahin zu gedencken, alß do es ein solcher herr sein möchte, so spannier, italianer oder dergleichen nationen bei sich hette, dz demselben römischen könig etwa von den churfursten ein graffe oder rath zugeordnet wurde etc.–s [Art. 15 (Annatenzahlungen an die Kurie):] Item erinnert weiter, weil die annaten, so sonst nach Rohm gehen etc.t, dem keiser und Reich zu gute kommen und sonderlich widder den turcken angewendet werden köntten, welchs viel nuzlicher etc., das es etwa uf den wegk zurichten, damit sie zu dem ende gebracht oder viellieber die den geistlichen churfursten bleiben und heim kommen möchten, denn dz sie dem bapst solten folgen etc.uv–[Zusatzart. (Anwesenheit des Ks. am Wahlort):] Item obs nicht bedencklich, das die waal izo alhier vorgenommen werden solte, weil die ksl.Mt. zur stet, und mit irer Mt. vorwissen hirinne zufaren etc., sonsten haben die Kff. die freye waal etc.–v\
[Art. 17, Art. 19:] Was den punct der czölle antrifft, wurde billich daruber gehalten, dz niemandt one sondere bewilligung und zulassung newe czölle und aufseze zumachen verstattet etc. Von dem aldenburgischen newen czoll wuste er nicht, were zuerkundigen, ob deme also und alßdan geburliche einsehen zuthun. Wuste auch von pfalzgraff Reicharts new aufgerichten czoll nicht, so wuste er nicht anders, dz es ein alter czoll von 50 oder 60 jarn her were. Man köntte aber auch erkundigung nehmen und darinne die gebur anordnen etc. Soviel aber pfalzgraf Wulfgangs reverß anlangte, wuste er, dz es hiebevor in tractaten gewesen, sonderlich aber zu Erffurdt13, dz der reverß gegeben werden solte, wuste aber nicht waran der mangel, dz es verblieben. Meinz wurde es am besten wissen etc. Sonst were es auch an deme, dz der herzogk in Beyern inn seinen czöllen auch einen grossen aufsez gemacht, stellets doch auch uf bessere erkundigung und dz alßdan solchs abgeschaffet werde etc. [Art. 23:] Was der acht halben erwehnet, desfalß hetten sie keinen befehl, woltens berichten. Achten vor ire person wol, dz auf von beiden theilen eingefurten motiven sichs zuweilen etwz lange aufzöge ehe es zur entschafft keme etc. Dz man aber der ksl.Mt. die erkentnus allein zuthun heimstellen solte, wolte dennoch wol etwas bedencklich sein etc.w
Sachsen (Dr. Lindemann): Achtet auch, dz in der capittulation wenig zuandern, den die anno 62 mit sonderlichen hohem fleiß erwogen und mit einhelligen rath der churfursten geschlossen etc., allein dz etliche wenig anzuge were. Was sonst erwenet, wollen sie iren hern berichten.[Art. 17, Art. 19:]x–Soviel den punct der czölle anlangte, were nicht one, dz der newerungen viel im Reich abgestellet und die underthanen und kaufhendler beschweret wurden–x . S. kfl.Gn. aber hetten vor ire person keine newe czolle oder newerungen aufgerichtet, woltens auch ungerne vor ire person thun, geschweige den andern in sein landen gestatten. Wo nu gleichwol, wie angezogen, von andern newe czölle und beschwerungen one vorwissen aufgerichtet etc., wurde es bei denen billich widderumb abgeschaffet. Do man auch bedenckt, das es bei diesem punct etwas besser gescherffet solte werden, wil er sich gern vergleichen etc. [Art. 23:]y–Der punct der acht [halben] were wol gut, dz es am keiserlichen hofe erörtet wurde, doch dz sonsten dem cammergericht etwa kein abbruch geschege etc. und dz es also an beiden örtern sein maß haben möchte. Wie aber dieser punct weiter zubedencken und zu machen, wil er sich gern mit vergleichen–y .\ [Art. 28:]z–Was den punct der munz betrifft, were es an deme, dz albereit eine munzordnung aufgerichtet, darinne deme maß gegeben sein wurde. Wo es aber darinne nicht begriffen, so were gut, dz nachmaln gesezt wurde, do ein standt priviret, dz er one vorwissen der churfursten nicht solte restituiret werden–z .\
Weiter von den pfalzischen additiones: [Art. 1:] Was den schuz des babsts betreffe, helt [er] selbst dafur, dz nicht böse, dz der babst außgelassen. Were auch wol anno 62 hart disputiret und lezlich uf der ksl.Mt. erhaltung gestellet, aber nichts erfolget. Kan es aber nu izo nachmaln zu dem ende befordert [werden], dz es geandert und außgelassen werde, segen sie gerne und nicht liebers etc.
[Art. 2:]aa–Also segen sie auch wol gerne, dz der punct der freistellunge geandert, wenn es aber nicht köntte erhalten werden, musten sie auch zufrieden sein etc.–aa ab–Sonsten hielte man uber den religionfrieden, wz der mitbrechte, billich und weil keisers Ferdinandi erfolgte declaration (dz untter den stenden die jenigen oder ein commun, so bei der augspurgischen confession und religion befunden etc., solten dabei bleiben unnd gelassen werden), welches original vor handen, zum religionfrieden gehörig und es also ein ding, so achten sie, dz es darzu gesezt werde etc.; wolten sich auch des gern mit vereinigen–ab . [Art. 14:] Rotweilisch gericht: Derhalben were uf jungsten reichstage auch allerhandt beschwerung angezogen etc.14 Wissen aber nicht anders, denn dz davon ein sonderlicher punct in der cammergerichtsordnung gesezt15. Wo aber nicht, so köntte es am besten uf kunfftigen reichstage erörtern werdenac. [Art. 12:] Was anlanget, dz dem kunfftigen römischen könig etc. ein grafe zuzuordnen etc., achten sie, dz es nicht thuenlich, weil es desselben reputation verkleinerlich etc. Wusten auch nicht, obs den churfursten zuthun, denn sie im so schier einen, der seines theilß were etc., zugeben kontten alß nicht etc. etc.ad So weren dergleichen zuordnungen zuvor auch wol geschehenae, hetten er aber keinen bestandt gehabt, sondern widder abgestellet werden mussen. [Art. 15:]
Die Annaten giengen den weltlichen churfursten nicht an, darumb es auf im selbst beruhet etc.af[Zusatzart.:] Dz der keiser nicht bei der waal sein solte, des were in der gulden bulle albereit genugsame versehung geschehen; dz den Kff. die waale frei stehet, dabei bliebe es billich etc.ag
Brandenburg (Kanzler): Befinden auch, dz anno 62 die capittulation mit fleiß verbessert, dz izo wenig daran zu andern, doch hetten sie befehl, bei einem artickell oder zween auch erinnerung zuthun etc. [Art. 17, Art. 19:]ah–Hetten sonst bei dem punct der czölle etc. der trierischen und der anderen bedencken gehöret, dz von etlichen stenden newe czolle aufzurichten und die alten zuerhöhen sich untterstanden etc. Nu achtet man, dz dieser punct albereit genugsam in der capittulation versehen, dabei es billich bleibet, sonderlich weil auch darinne begriffen, dz die uberfarer solten gestraffet werden. Were derhalben, dz man durch keiserliche mandata solchs an die uberfarer vernewerte, und do es bei inen nicht helffen wolte, dz man alßdann vermuge desselben puncts mit straffe widder sie verfure etc. Von pfalzgraff Wolfgangs seligen angezogenen reverß hetten sie nicht sonderliche wissenschafft. Do es aber also und von ime bewilligt, so erfolget solcher reverß von seinen nachgelassenen sönen nicht unbillich etc.–ah\ [Art. 23:]
ai–Die acht belangende, were es albereit zuvor dahin gerichtet, dz one vorwissen der ksl.Mt. und vorgehenden proceß niemandt in die acht solte ercleret werden. Weil auch sonst der proceß am cammergericht langsam, were desfalß anno 55 im landtfrieden geburliche versehung geschehen etc.16 Die capittulation geben deme auch maß. Achtet darumb, dz es dabei woll köntte bleiben, doch wollen sie es berichten etc.–ai\ [Art. 28:]aj–Die munz betreffendt, were der vorigen capittulation nach albereit desfalß genugsame versehunge geschehen, auch ein sonderliche munz ordnung aufgerichtet, darinne verleibet, dz der keiser daruber halten solte, dabei es auch biß hero blieben. Achtet aber auch, dz dabei zubedencken wie von den sechssischen angezogen etc.–aj\
[Art. 1:] Die wörter stuel zu Rom, bebstliche Heiligkeit etc. anlangent, wusten [s.kfl.Gn.], was anno 62 zu Franckfurt desfalß auch furgelauffen und dz sichs die weltliche churfursten mit allem ernst und fleiß angelegen sein lassen, solche worte aussen zu lassen. Es hette aber bei den geistlichen nicht können erhalten werden, und hette es der keiser neben dem herzogk von Beyern und dem von Trautson domaln also behandelt wie es izo stehet etc.17 Köntte es aber izo noch erhalten werden, were gar gut und wurde mehr einigkeit geben. Wo aber nicht, ak–so liesse mans bei voriger vergleichung bleiben–ak , weil doch auch one dz der keiser geschworen, die christenheit zuschuzen etc. [Art. 2:] Die declaration were also uf den religionfrieden mit sonderlichen vorwissen und bewilligung der geistlichen stende erfolget etc.; al–mit weitleufftiger anziehung, wie sichs desfalß domalß allenthalben verlauffen und wohin geschlossen, alß dz ein theil dz ander nicht hindern solte etc.–al Dz nu solche declaration in der itzigen capittulation mitgedacht wurde, were die höchste notturfft, denn do widder eine commun zuwidder solcher declaration sich etwas solte understanden werden und dieselbe zusammen sezte, were allerhandt gefar zubesorgen. Und weil solche declaration den mit bewilligung der geistlichen stende geschehen, so bleibt es billich nachmaln dabei. Alß aber dieselbe dem cammergericht noch nicht insinuiret sein soll, köntte solchs nachmaln geschehen etc. am–Die freystellung köntten [s.]kfl.Gn. sowenig alß derselben herr vater seliger18 gethan eingehen, denn dieselbe allerlei auf sich hette und vermutlich allerhandt unruhe darauß erfolgen köntte. Sonst were gar gut, dz dieser artickell in eine sonderliche einigung gebracht wurde–am . Köntte es auch izo bei den churfursten uf wege gerichtet werden, wol und gut, wo aber nicht, so möchte man es uf ein Reichs tagk verschieben etc. [Art. 14:] Rotweilisch gericht betreffent: Die gulden bulla vermöchte, dz der Kff. underthanen nicht solten in ander oder frembde gerichte gezogen werden19. Wusten auch nicht anders, denn das es etwa in einem abschiede20 versehen, doch do etwa daran mangel were, so köntte mans wol uf wege richten etc. [Art. 12:]an–Dz in der capittulation solte mit versehen werden, dz dem kunfftigen könig deutzschen zuzuordnen etc., besorget man, es wurde ein selzam ansehen sonderlich bei dem könige haben, alß dz man so ein mißtrawen zu im sezte, wie denn zum theil von den sechssischen weiter angezogen etc.–an , doch stellet man diß uf weiter bedencken. Sonsten verhoffet man, dz man wol einen solchen könig kriegen möchte, dz man deßen nicht wurde bedurffen. [Art. 15:] Die annaten belangende, were wol nicht böse, wenn es bei dem babst zuerhalten, weil es, wie man berichtet, vast ein grosses sein soll, das es bei dem Reich widder den turcken oder sonsten nuzlich zugebrauchen bleiben möge etc. [Zusatzart.:] Antreffent, weil sonst die churfursten die waale alleine haben, ob die ksl.Mt. mit dabei sein möge, weil sie izo in loco etc., heltt mans dafur, weil man bei leben der ksl.Mt. einen successorn welet, dz die ksl.Mt. nicht wol auszuschliessenao, denn in der erwelung keisers Ferdinandi hette keiser Carl seine stimme gehabt; also auch in der erwelung der izzigen ksl.Mt. Maximiliani etc. were Ferdinandus auch in loco gewesen21. Man wil sich aber mit den andern desfalß auch gerne vergleichen.
Mainz (Dr. Philipp Wolf von Rosenbach): Hetten die capittulation auch erwogen. Wissen, wie es anno 62 gemacht und dz es gut und richtig. Daran wer[e] wenig zu andern; wurde billich dabei gelassen. Weil aber die andern von etlichen puncten [und] veranderungen underschiedlich geredet, deßen man sich nicht vermutet, darauf sie keinen befehl hetten, so wollen sie es irem hern berichten; zweiffeln nicht, der wirdt sich mit den andern derwegen auch wol vergleichen. [Art. 17, Art. 19:]ap–Sonsten, was pfalzgraff Wulfgangs reverß anlangte, wusten sie nicht anders, denn dz anno 69 berehdet22, dz die Kff. sich einer gewissen nottell des reverß vergleichen wolten, wie denn eine nottell verfasset worden–ap . Weil aber von den Kff. keine erklerung erfolget, obs also genug, so were es also biß hero verblieben, darauf stunde es also noch etc. etc.aq