Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 9. Der Reichstag zu Konstanz 1507 bearbeitet von Dietmar Heil

Er ist im Begriff, wegen der Ausstände an den in Köln und Konstanz bewilligten Reichshilfen an etliche rheinische Reichsstände zu schreiben. Bittet um Weisung, wie er diesbezüglich mit dem Ebf. von Magdeburg, Kf. Joachim von Brandenburg und anderen in Sachsen beheimateten Ständen verfahren soll, bzw. um Mitteilung, wer von ihnen die Hilfe bereits geleistet hat. Denn er hat erfahren, daß am kgl. Hof viele Quittungen über eingegangene Zahlungen ausgestellt werden. Würde er dieses Geld anmahnen, wer es schimphlich.

Übersendet den Entwurf einer Zitation an die Bff. von Metz, Toul und Verdun1 zur Durchsicht bzw. zur Vorlage an Gelehrte zur Prüfung. Bittet, die Dokumente so rasch wie möglich auszustellen und ihm zuzuschicken. Ich acht wol, es mues dergleichen auch mit andern gehandlt werden. On das wurd man sonst nit vil einbringen mugen. Bittet erneut um baldige Verhandlungen in seinem Streit mit Dietrich von Plieningen2 und um einen Hengst für seinen Sohn [Lutz].3

Konstanz, 3. Dezember 1507.

Innsbruck, TLA, Maximiliana XIV (1507), fol. 116–116’ (Or.).

Anmerkungen

1
 Mit Schreiben vom 14.11. hatte Landau Serntein über eine Vorladung an die drei Bff. informiert und Heinrich Geuder als seinen Anwalt bevollmächtigt. Der Kanzler sollte für die Aufnahme des Verfahrens sorgen. Landau wies darauf hin, daß es für die Reputation Kg. Maximilians nachteilig wäre, wenn die Zitation folgenlos bliebe (Or. m. S. Konstanz; HHStA Wien, Maximiliana 18, Konv. 2, fol. 8–8’).
2
 Der Streit ging wahrscheinlich um Pfandgüter in Offingen (Plieningen an Serntein, Kop., s.l., montag nach Petri ad vincula [2.8.]1507; TLA Innsbruck, Maximiliana XIV (1507), fol. 76–77). Die Beschwerde Landaus wegen angeblicher Schmähungen Plieningens gegen ihn während einer Sitzung des kgl. Hofrates hatte Kg. Maximilian an das kgl. Kammergericht verwiesen, zugleich jedoch festgestellt, daß der Vorfall die Ehre der Beteiligten nicht tangiert habe (Kg. Maximilian an Hans von Landau, Kop. Konstanz, 31.7.1507; TLA Innsbruck, Maximiliana XIV (1507), fol. 71–71’. Entsprechende Mitteilung an Plieningen, Kop. Konstanz, 31.7.1507; ebd., fol. 72).
3
 Bereits am 19.11. hatte Landau Serntein darauf hingewiesen, daß der röm. Kg. seinen älteren Sohn Lutz mit vier Pferden zur Teilnahme am Romzug verpflichtet habe, und darum gebeten, diesen mit einem Hengst auszustatten (Or. Konstanz; TLA Innsbruck, Maximiliana XIV (1507), fol. 110–110’).