Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 9. Der Reichstag zu Konstanz 1507 bearbeitet von Dietmar Heil

Die Stadt Esslingen hat ihn über ein in Kopie beigelegtes Schreiben Kg. Maximilians wegen der ihr auf dem Konstanzer RT auferlegten Romzughilfe [Nr. 742] informiert und gebeten, noch vor dem Städtetag in Speyer einen Bundesstädtetag einzuberufen, da sie dem Kg. eine Antwort durch eine eigene Gesandtschaft zugesagt habe [Nr. 749]. Da die Angelegenheit auch für andere Städte von erheblicher Bedeutung ist, hat er diesen Tag für den 30. August (montag vor St. Gilligen tag) nach Ulm anberaumt. Bittet sie in seiner Eigenschaft als Bundeshauptmann, über die Sache zu beraten und ihre Gesandtschaft zu dem Tag abzuordnen. Falls ihnen bis dahin ein entsprechendes kgl. Mandat zugeht, sollen sie wie Esslingen die Antwort bis zu einem Beschluß des Bundesstädtetages verzögern.

[Ulm], 18. August 1507 (mitwochen nach assumptionis). 

Nördlingen, StdA, Missiven 1507–1508, Fasz. 1, fol. 233–233’ (Or.) = Textvorlage A.1 Augsburg, StdA, Lit. 1505–1507, Fasz. [18] Schwäbischer Bund (Jan.-Dez. 1507), unfol. (Or. m. S.) = B. Stuttgart, HStA, H 53, Bü. 156 (Fasz. 44), unfol. (Or. m. S., Adressat: Bürgermeister und Rat der Stadt Heilbronn).2

Anmerkungen

1
 Nördlingen informierte wie üblich die beiden Städte Bopfingen und Dinkelsbühl sowie Windsheim über das Schreiben des Bundeshauptmannes (Eintrag im Nördlinger Botenregister unter dem 21.8.1507 (sampstag nach assumptionis Marie); StA Augsburg, Rst. Nördlingen, Mü. Best. Lit. 946, unfol.).
2
 Heilbronn war am 25.8. ein entsprechendes Mandat wie Esslingen zugestellt worden. Der Rat ersuchte daraufhin BM Konrad Erer, sich mit den anderen Gesandten dafür einzusetzen, daß die Rechte der Städte nicht geschmälert würden. Erer sollte außerdem das Fernbleiben Wimpfens, dem das kgl. Mandat ebenfalls zugegangen war, entschuldigen (Heilbronn, 26.8.1507; Rauch, Urkundenbuch III, Nr. 2089, S. 169f. Anm. a).