Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 10. Der Reichstag zu Worms 1509 bearbeitet von Dietmar Heil

Wien, HHStA, Maximiliana 20, Konv. 2, fol. 44–44’ (Or., mitwoch nach conversionis Pauli).

Während seiner Abwesenheit wegen der Trauerfeierlichkeiten für Hg. Albrecht von Bayern in München ging seinen Räten in Ansbach (Onolzbach)am Abend des 21. Januar (sonntag nach Sebastiani)ein ksl. Schreiben [Nr. 50] zu, das ihm nach seiner Rückkehr vorgetragen wurde. Darin wurde der Abschluss eines Friedensvertrages mit Frankreich verkündet und er für den 22. Februar (St. Peterstag kathedra)zum Reichstag nach Worms eingeladen. Genau für diesen Termin ist jedoch die Jahresrechnung vorgesehen, bei der er in den letzten Jahren wegen seiner Dienste für ihn, den Ks., und eigener Angelegenheiten nicht zugegen sein konnte. Die Sache ist ihm wichtig. Er bittet deshalb um einen Aufschub von vier bis fünf Wochen. Bis zu seiner Ankunft würde er sich durch seine Räte auf dem Reichstag vertreten lassen. Falls er dieser Bitte nicht willfahren will, soll er dies durch den Überbringer des Schreibens mitteilen.1

Anmerkungen

1
 Ks. Maximilian bewilligte Mgf. Friedrich einen Aufschub von vier bis fünf Wochen, forderte jedoch die Entsendung Mgf. Kasimirs oder mgfl. Räte als bevollmächtigte Gesandte. Der Mgf. bedankte sich in seinem Antwortschreiben, kündigte an, so bald wie möglich selbst auf dem RT zu erscheinen oder, falls weitere schwerwiegende Hinderungsgründe eintreten sollten, seinen Sohn Kasimir abzuordnen (PS zu einem nicht vorliegenden Schreiben; Or., s.l., s.d.; HHStA Wien, Maximiliana 20, Konv. 2, fol. 61).