Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 10. Der Reichstag zu Worms 1509 bearbeitet von Dietmar Heil

Nürnberg, StA, Rst. Nürnberg, Briefbücher des Inneren Rates, Nr. 64, fol. 130’–132’, 133–134, 134–134’, hier 133–134 (Kop., montag nach sant Maria Magdalena tag; Postverm.: In namen der eltern per Lenharten Egerer, den poten, 24. Julii. Kanzleiverm. am Textende: In eadem forma herrn Balthazarn Wolff, cammermeister.).

Regest: Gümbel, Berichte, S. 168f. Anm. 5.

[…]. Nach ihrem Dafürhalten waren es Neider und Feinde der Stadt, die, um Nürnberg beim Ks. zu diskreditieren, nach Ende des Reichstages ein Gerücht ausgestreut haben, wonach der Augsburger Bürgermeister Ulrich Artzt und der Nürnberger Ratsherr Kaspar Nützel dort dermaßen in Streit geraten seien, dass es schließlich zu handgreiflichen Auseinandersetzungen gekommen sei, in deren Verlauf Artzt verletzt worden sei. Einige behaupten sogar, Nützel habe Artzt dabei getötet. Der Grund für den Streit sei gewesen, dass Artzt im Namen Augsburgs dem Ks. die Hilfe habe bewilligen wollen, was der Nürnberger Gesandte habe verhindern wollen. Dem Ks. gegenüber sei beteuert worden, dass dies die Wahrheit sei.

Dies ist natürlich nicht der Fall. Sie können ihm versichern, dass weder Artzt noch Nützel gegen den Ks. gesprochen haben und zwischen ihnen auch kein Streit entstanden ist. Die beiden Gesandten haben in Worms Herberge und Lager geteilt, waren sich bisher immer freundschaftlich verbunden und sind es noch. So sind sie gemeinsam vom Reichstag nach Hause geritten. Beauftragen ihn, den Sachverhalt gegenüber dem Ks. richtigzustellen und ihn zu bitten, diesen orenkrauernkeinen Glauben zu schenken, ohne Nürnberg Gelegenheit zu einer Rechtfertigung zu geben. […].