Trier, 15. Mai 1512

Mantua, Archivio di Stato, Archivio Gonzaga, E/IV/3: Dipartimento degli Affari Esteri, Corti Elettorali, Carteggio degli Inviati e Diversi, Busta 522, Nr. 443-444, Orig. Pap. m. S. (ital.).

(…) Ks. Maximilian wird sich wegen der äußerst dringenden geldrischen Angelegenheiten nach Flandern begeben. Die neuen frz. Gesandten stimmen voll mit ihm überein, ausgenommen, was die Geldernfrage betrifft. Der Reichstag ist noch nicht beendet. Die Ff. wollen nicht, daß der Ks. nach Flandern geht. Man glaubt nun, der Reichstag werde nach Köln verlegt. Hier ist die Neuigkeit eingetroffen, daß Mgf. (Francesco Gonzaga von Mantua) die Regierung in Verona übernehmen wird. Er (Cassola) weiß nicht, ob (Matthäus) Lang rechtzeitig zum Abschluß eines Friedens in Rom eintreffen wird, da die Reise dorthin mindestens vierzig Tage dauert. In dieser Zeit können viele Dinge passieren. Man rechnet hier sicher mit einem Bruch zwischen dem Kg. von England und dem Kg. von Frankreich. Der ebenso blutige wie ruhmreiche Sieg der Franzosen (in der Schlacht bei Ravenna) hat Hg. (Alfonso d’Este von Ferrara)1 große Ehre eingebracht.