Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth

[1.] Erneute erfolglose Verhandlungen mit Zyprian von Serntein; [2.] Hohe Sterblichkeit in Köln, Abreise fast aller Ff., Hoffnung auf ihre baldige Heimkehr.

[Köln], 13. September 1512

Straßburg, AM, AA 337 Fasz. 1, fol. 42a, Konz.

[1.] Gruß. Lb. Hh., anochdem und ungezwifelt H. Ludwig Bockel, ritter, H. Conrad von Duntzenheim und Dr. Sebastianus Brandt so von uns gescheiden und euwer wisheit bericht, wie sy von uns abgescheiden sind, darauf dann wir mit dem Serentiner gehandelt und alle stunden, zit und tag, so er uns ye angesetzt hat, besucht und zu vil molen vor im erschynen und aber nit wyter von ime konnen erlangen, dann wie es gestanden ist, do die verordenten Hh. by uns sind gewesen, wann wo uns anders begegnet wer, hetten wir euwer wisheit ehe geschriben.–a

[2.] Ferrer so ist yetzunder der sterbet, der etliche tag zu Cöln zuchtiglichen geweret hat, in kurzen tagen so merglichen ingerissen, daz gemeinlich, als man sagt, eins tags 30 menschen und daby sterben und sich allenthalben in die statt Cöln gespreit, daz nyemants wol gelieben will zu bliben. Es sind auch alle Ff. hinweg, usgenomen der Bf. von Menz, und sind wir in guter hoffnung, bald auch zu komen. Gott der almechtig wolle uns und euwer wysheit in gnadrichem schirm und friden bewaren. Datum mentag vigilia exaltationis crucis.

Anmerkungen

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–a Korrigiert aus: als die Hh., so by uns gewesen, wider von uns zu scheiden, in willen waren, haben wir miteinander verlossen, das wir dem röm. canzler um usbringung des briefs inhalt gestellter copien anhangen wollten, do wir sie doch noch nit empfangen haben. Sithar allen und yeden tag mit ganzem vlyß dem von Serentin angehangen, der uns ye von stund zu stund und tag zu tag mit manigfaltigem widerkommen ufenthalten hat, also das wir gemeinlich eins tags zwey- und drymol uf- und abgangen sind und noch zur zyt kein andren bescheid haben, dann wie die gemelten Hh. mit uns empfangen, ungezweyfelt, den euwer wisheit wol entdeckt haben. Uf welchen bescheid wir noch zur zyt gewarten. Und was uns witer begegnen wurt, wollent euwer wisheit und gunsten wir nit verhalten.