Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth
[1.] Seine Bemühungen in Sachen Jubelgeld und Schulden des Ks. bei Hg. Georg; [2.] Hoffnung auf baldige Heimkehr; [3.] Bemühen um die ksl. Bestätigung zweier Schriftstücke über den Anfall des Hgt. Jülich an Sachsen bzw. die Belehnung Gf. Edzards von Ostfriesland; [4.] Verzögerte Behandlung der Angelegenheit des Deutschen Ordens; [5.] Erlangung eines ksl. Schreibens in Sachen Dechantei zu Meißen; [6.] Bewilligung einer Reichshilfe, Anberaumung eines weiteren Reichstags in Augsburg oder Worms, Verhandlungen über die Streitfälle EB von Mainz gegen Kf. von Sachsen, Kf. von Sachsen gegen EB von Magdeburg und Landgf.in von Hessen gegen das hessische Regiment, Vorbereitungen für ein Turnier.
[Augsburg], 5. Mai 1510
Dresden, HStA, GR, Loc. 8800/1, fol. 14a, Orig. Pap. m. S.
[1.] Gruß. Gn. H., ich habe euer ftl. Gn. jungst vermeldet und zugeschriben [Schreiben liegt nicht vor], was mir der Bf. von Gurk in sachen das jubelgelt und euer Gn. schuld belangend zu antwort und abschid gegeben. Alzo hab ich seid der zeit H. Paulus von Lichtenstein angeloufen und keinen andern weg bei im ausrichten ader erlangen mogen, dan nach form diser hiebeilegten ausgesnitten zedeln [liegen nicht vor], die ich an euer ftl. Gn. zu tragen und zu gelangen lasen (wy euer ftl. Gn. darinne vermerkt).
[2.] [Ich habe] meinen abschid genomen, und so mir der almechtig Got, als ich verhoff, in kurzer zeid zu hus verhilft, so wil ich euer ftl. Gn. des handels waiter, dan euer ftl. Gn. durch dise schrift bescheen mag, underrichtung tuen.
[3.] Dan ich habe nue zur zeit alhir nichts zu tund dan in des hoemeisters, meins gnst. H., sachen und zwey kleine zedeln, die berait geschriben und von dem Ks. sollen unterschriben werden, nemlich in sachen den anfal von Julich belangend 1 und den Gf. [Edzard] von Ostfrisland. 2 Und wywol ich alle tage an denselbten armen zedeln sollicitirt habe, so habe ich sie doch bisher nicht mogen herausbringen.
[4.] Item des hoemeisters sachen [vgl. Abschnitt I.4.6.] haben so vil widerwertikeid, das bisher derselbt handel weder von dem Ks. ader von den stenden, in masen sie zugesagt, volzogen.
[5.] Item in sachen die techenay zu Meisen belangend hab ich eine schrift aus ksl. canzley erlangt [liegt nicht vor], in masen mir euer Gn. befolen. Denselben brif wil ich H. Hans von Sleinitz kegen Rom zuschicken. [...]
[6.] Item des Reichs hendel mit dem Ks. seind allenthalb beslossen und uf ein hulf, wy zu Collen bewilligt, zugesagt, daran auch sein ksl. Mt. gesetigt. Und ist ein neuer reichstag uf purificationis Marie [2.2.11] alher kegen Augspurg, do sein ksl. Mt. in eigener person darbey sein wil, angesetzt. So aber sein ksl. Mt. in eigener person darbey nicht gesein konde, so sol derselbt tag zu Worms gehalten werden. Und die meiste handelung, so alhir vorhanden, seind zwischen Hg. Friderich und dem Bf. von Menz [vgl. Abschnitt I.4.1.] und abermals Hg. Friderich und dem Bf. von Magdeburg und zwuschen der Landgf.in und den regenten zu Hessen [vgl. Abschnitt I.4.2.]. Und versihe mich, eher dan die Ff. voneinander scheiden, es werde ein tornier alhir gehalten ader gerent ader gestochen, dan es seind die blanken uf dem markt ufgeschlagen. Euer ftl. Gn. vil angenemen dinst zu bezaigen, bin ich ganz willig. Datum sontags vocem jocunditatis Ao. etc. decimo.