Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 12. Die Reichstage zu Worms 1513 und Mainz 1517 bearbeitet von Reinhard Seyboth
Empfehlung, den Eintritt deutscher Knechte in frz. Kriegsdienste und die Bundschuhbewegung auf dem kommenden Reichstag zur Diskussion zu stellen.
Nürnberg, StA, Rst. Nürnberg, Briefbücher des Inneren Rates Nr. 71, fol. 190a–191a, Kop.
Der Ks. hat in einem Schreiben1 zum einen über deutsche Knechte, die verbotswidrig in die Dienste Kg. (Ludwigs) von Frankreich getreten sind, und zum anderen über den am Rhein entstandenen Bundschuh berichtet. Da beides ihres Erachtens etwas tapfer und uber die maß beschwerlich und streflich, auch dermassen im hl. Reich mit großer far und besorgnus zu gedulden sein, achten und erkennen wir uns furwar ze wenig und unverstendig, nach begern euer ksl. Mt. zu solchen farlichen geschichten ze raten, zudem, das uns nicht zweyfelt, euer ksl. Mt. aus hochbegabter vernunft und schicklichait wißen sich hierinnen und in grossern zufelligen sachen nach aller notdurft und gepur ze halten, wie euer ksl. Mt. als aller stend und besondern personen des Reichs rechten, natürlichen H. aigent und zusteet. Doch so ist dannocht zu verhuten merer und schwerer eingang und derselben untreglichen nachvolg aus schuldiger gehorsam unser einfeltig gutbedunken, das euer ksl. Mt. solch schwer und ferlich notsachen uf dem ausgeschriben reichstag den vordersten glydern, unsern gnst. und gn. Hh., den Kff., Ff. und andern stenden des hl. Reichs, in derselben versamlung laßen furtragen und bevelhen, darüber ze ratschlagen und zu bedenken, wie obgemelt ungehorsam der knecht, auch das unloblich pundschuchisch furnemen abgestellt und nidergedruckt werden müg oder was dargegen furzenemen sey. Die Nürnberger Reichstagsgesandten werden Weisung erhalten, sich an den entsprechenden Beratungen nach Kräften zu beteiligen. Bitten den Ks., dieses Schreiben nicht zu verübeln, vielmehr ihnen und der Stadt Nürnberg weiter ein gnädiger Herr zu bleiben.