Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 12. Die Reichstage zu Worms 1513 und Mainz 1517 bearbeitet von Reinhard Seyboth

Nichtzustandekommen von Verhandlungen auf dem Wormser Reichstag wegen zu geringer Teilnehmerzahl; sein Aufbruch zum Reichstag; Aufforderung zur Entsendung von Vertretern nach Worms.

Orig. Pap. m. S. (p.r.p.s.; a.m.c.m.p.; Gegenzeichnung: G. Vogt): Nürnberg, StA, Rst. Nürnberg, Ratskanzlei, A-Laden, Akten, A 141 Nr. 15 (an Bm. und Rat von Nürnberg; Präs.vermerk: Praesentatum 2a post Johannis baptiste 27. Juni); Frankfurt a. M., IfStG, RTA Bd. 30, fol. 24 (an Bm. und Rat von Frankfurt a. M.; Präs.vermerk: Praesentatum sabato post Viti Ao. 1513, quod fuit 18. Junii); Nördlingen, StadtA, Missiven 1513/II, fol. 153a (an Bm. und Rat von Nördlingen; Präs.vermerk: Praesentiert Hansen Rotinger, Bm., durch Stefan Stoklin, ksl. Mt. boten, 4ta ante Johannis baptiste 1513 [22.6.13]); Straßburg, AM, AA 340, fol. 1 (an Meister und Rat von Straßburg; Präs.vermerk: Praesentatum quinta post Viti, 16. Junii [16.6.13]).

Kop.: Würzburg, StA, Würzburger RTA 4, fol. 149a u. b (an Bf. Lorenz von Würzburg; Beilage zu Nr.251).

Teildruck: Janssen, Frankfurts Reichscorrespondenz, Nr. 1111 (an Bm. und Rat von Frankfurt a. M.).

Bekanntlich ist laut Kölner Reichsabschied1für den 6. Januar 1513 (trium regum) ein weiterer Reichstag nach Worms anberaumt worden. Deshalben wir uns lange zeit in derselben gegend auf eur und ander Kff., Ff. und stende zuekunft wartend enthalten und, als gemelter tag verschinen gewesen ist, die abwesenden stend etlich mal ernstlich ermant, sy aber bisher nit bewegen mugen haben, ausserhalb etlicher, so im anfang gehorsamlich gen Wormbs ankumen und bisher da gelegen sein. Mitler zeit wir auch unsern und des Reichs und teutscher nation treffenlichen obligenden ytalischen und andern hendeln mit vleiß obgewesen sein und denen ausgewart und uns nu erhebt haben, gen Wormbs zu den stenden zu ziehen und unser und des hl. Reichs notturft nach dem abschid zu Collen zu handeln. Dieweil wir aber bey der berürten klainen anzal der stend, so bisher zu Wormbs gewest und noch sein (als wir inen mermals unser und des Reichs notturften und obligen anbracht und darin ze handeln angesuecht), befunden, das sy sich solcher handlung in so geringer anzal und ausserhalb personlichen gegenwertigheit merer stend nit beladen wellen haben, dardurch bis auf heutigen tag zu unser und des Reichs eren und wolfart nicht[s] ausgericht werden mugen hat, dergleichen uns zu unser zuekunft yetzo, wo nit mer stend dahin ankumen solten, auch begegnen möcht, ademnach emphelhen wir euch mit ganzem ernst und vleiß, das ir eur volmechtig ratspotschaft im fuesstapfen–a zu unsern und des Reichs notturften auf den reichstag gen Wormbs zu uns bvertiget und weiter nit aussenbeleibet, damit ir–b andern irs ausbeleibens und verzugs nit ursach gebetc. Des wollen wir uns dzu euch entlich–d verlassen, und ire tut daran zusambt schuldiger pflicht unser ernstliche meinung. Geben in unser und des Reichs statt Ulm am 4. tag Junii Ao. etc. im 13., unsers reiche im 28. jaren.

Anmerkungen

1
  Reichsordnung, Köln, 26. August 1512. Seyboth, Reichstagsakten 11, Nr.1011 [34.].
a
–a Im Exemplar an Bf. Lorenz von Würzburg: und sich dan dein andacht sonderlich gegen uns bewilligt und zugesagt hat, so es die notturft erheischen und wir dich erfordern werden, das du personlich erscheinen wollest, demnach ermanen wir dein andacht ernstlich und mit fleis bevelend, das du dich in fuesstapfen personlich erhebest und.
b
–b Im Exemplar an Bf. Lorenz von Würzburg: kommest, auch weiter nit aussenpleibest.
c
 Im Exemplar an Bf. Lorenz von Würzburg: du.
d
–d Im Exemplar an Bf. Lorenz von Würzburg: endlich zu dir.
e
 Im Exemplar an Bf. Lorenz von Würzburg: dein andacht.