Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 12. Die Reichstage zu Worms 1513 und Mainz 1517 bearbeitet von Reinhard Seyboth
[1.] Teilweises Scheitern der Vermittlung aufgrund der Verweigerungshaltung der Gegenpartei bei einigen Streitfragen; [2.] Ansprüche auf Hammelburg, Kloster Holzkirchen sowie Schloss und Amt Saaleck als ungeklärte Konfliktpunkte.
Marburg, StA, Bestand 2 Nr. 183, o. Fol., Kop.
[1.] Uf gehapt underhandlung der irrungen, sich zwischen unsern ungehorsamen und widerwertigen unsers stifts Fulda und uns anderteils erhaben, sein nach verhore der sachen aller teils uf itzt nehstgehalten tage zu Mentzs durch forschlage der underhandler der geprechen aller maß und wege der gute funden und die partien vergleicht worden, usgescheiden disen nachfolgende artikel, der sich unser ungehorsamen und widerwertigen frevelichs gemuts und gewalts aller pillicheit zuwider entsetzet und denen nicht verfolgen haben wollen, sondern daruf ires durstigen mutwillens vor tage ane ends und beschluß abgescheiden.
[2.] Erstlich haben unser ungehorsamen und widerwertigen haben wollen, daß wir denen, so zu stathaltern verordent werden sollen, unser stadt Hamelburg sampt dem schloß und ampte Saleck und alles dem anhang in ire, der stathalter, regirende verwaltung geben und uns der enteussern sollen. Solchs ist uns zu verfolgen eren halben, auch sunst nicht lidlich, sondern wir haben in dem uns erpoten und noch dem forschlage der menzischen stathalter, zu Aschaffenburg des letzstgehalten tags geschen, uns zu halten. Dem wir auch noch in dem nachzukomen uns erpiten.
Wir haben uns auch, in sonderheit zu zeiten der verledigung, unser probsti und closter zu Holzkirchen forbehalten. Deshalben sich unser widerwertigen zu verfolgen in underhandlung der sachen begeben, dan ir hapt zu erwegen, daß wir als der abte je so billich einer probsti zu haben wert // sein sollen, eyn probstei zu haben, als eyn gemeyner conventsbruder und monche geübt haben [sic!], nemlich mit innemen unser schloß, stette, ampte und gerichte, als sich pillich gepurt, purgirt und in seinen ersten stand ergenzet werde, also daß unsers stifts amptleute, amptknechte und alle andere, so unser widerwertigen in ires gewalts, inen gelobde und pflichts zu tun, genotiget haben, derselbigen getanen pflicht fryhe und ledig gesagt und an uns, iren rechten H., wie vor den angezeigten gewalt wir dis als regirender H. und abts des stifts Fulda ingehapt, gewist werden. Alsdan wollen wir, diewil sich gepürt, zu pflichten wider annemen und nach solchem dieselbigen alle an unser verordente stathalter, denen in unserm namen und us unserm bevelh gewertig zu sein, weisen und heischen. Solchem unserm mehr dan uberflussigen erpiten haben unser widerwertigen auch kein statt geben wollen. Was erbaren pillicheit, hapt ire und eyn iglicher zu ermessen.
Zum dritten haben sich unser widerwertigen dem, das auch in eynem besondern artikel der menzischen stathalter des vorgemelten letzsten tags zu Aschaffenburg vermeldet ist, widersetzt, nemlich, daß schloß und ampte Saleck, so unser forfar vor 2000 fl. verpfendt hat, zu losen und zu unsern gepruche folgen zu lassen, allein der geferlichen gestalt, uns zu unguten, nachdem sie wissens und guten bericht tragen, das wir uns zu Hamelburg der kellerigefelle nicht erhalten ader bedragen mögen, wir haben dan das ampte // und schloß Saleck zu unserm gepruche. Und werden solche geferliche usfluchte gegen uns allein des grunds gesucht und forgenomen, uns der sachen in die lengde verdrißlich zu machen und von dem unsern, das wir Gott und allen, die mit vergeweltigten erbarmens haben mogen, clagen.