Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 12. Die Reichstage zu Worms 1513 und Mainz 1517 bearbeitet von Reinhard Seyboth
[1.] Zurückweisung bzw. Richtigstellung der Vorwürfe Katharina von Reides; [2.] Ablehnung einer gütlichen Einigung durch die Klägerin; [3.] Zusage des Ks., den Fall auf dem gegenwärtigen Reichstag beraten zu wollen; [4.] Bitte um Beteiligung der Reichsstände an diesen Verhandlungen; [5.] Nochmalige Zurückweisung des Vorwurfs widerrechtlichen Handelns gegen Johann und Katharina von Reide.
Kop.: Köln, Historisches A., Best. 20A A 49, fol. 95a–97a; Ebd., Best. 50A 44/8, fol. 2a–3a.
[1.] /
[2.] Das auch gedachter Catherina luyt irs furtragens irs rechten gegen uns, doch wider unser baebstliche, ksl. und kgl. privilegia, inhaltende, uns in irster instantz nyet auszuladen, und wyr nyet gegen sie am camergerichte angefangen, durch gnugsam, manichfeltig, geferlich und verzuglich auszuge zu langsamer austracht gefurt sulle werden, kann noch mag sie nümmer mit wairheit bybrengen odir beweren, angesehen, wyr myt ir der sachen halben vor unserm H. von Konigstein, Gf. Eberharten, zu tage gewest, der verhoffnunge, die sache sulte aldae durch seyn Gn. vertragen sein worden. Ist doch der abslag an ir und nyet an uns befunden. Desglichen ist ir auch durch uns schriftlich gleide zugeschreven, auch muntlich geben, sich bynnen unser stat zu fuegen, umb sich myt uns guetlich zu vertragen. Hait sie nyet wollen erschynen, sonder dargegen an ksl. Mt. camergericht iuramentum perhorrescentie [= Verwerfungseid] getan.
[3.] Weiter haben wyr auch an ksl. Mt., unserm allergnst. H., unlangs in Brabant durch unser treffliche botschaft, derzeit by ir Mt. geweist, tun begeren und bitten, das ir Mt. etliche ir Mt. rete odir /
[4.] Wan nun ksl. Mt., als wyr ungezwyfelt achten und halten, irer Mt. commissarien und rete zu obgemelten sachen geben und verordenen wyrt und ir Mt. darby eyn gn. gefallen hette, das by syner ksl. Mt. reten etlichen des Richs mytgegeben wurden, so moechten und mügen wyr auch wol erlyden, das euer ftl. Gn. edelheiden, liebden und gunsten die ire vom Riche myt darzu verordenen und schicken, umb glympf und unglympf zu allen teilen zu verhoeren und uns der alsdan gutlich zu entscheiden und vertragen.
[5.] Und haben heruber luyt ires unguetlichen clagens, an euer ftl. Gn. edelheiden, liebden und gunsten uber uns getan, an ir oder iren huyswyrt noch irer beider kynder nye geweltlich odir nichtz one erkentnus eynichs /