[1.] Sein Sessionskonflikt mit dem hgl.-bayerischen Gesandten Gregor von Egloffstein; [2.] Dessen Ablösung durch Simon von Reischach; [3.] Eintreffen eines reichsstädtischen Truppenkontingents in Worms und Speyer; [4.] Mutmaßliche Abreise der vier rheinischen Kff.
Dresden, HStA, Geheimer Rat (Geheimes Archiv), Loc. 10181/7, fol. 269–270, Orig. Pap. m. S.
[1.] /269a/ Hat sich auf dem Reichstag gemäß der ihm von Hg. Georg übersandten Instruktion (Nr. 951) angemeldet, ich hab aber bisher kein session gehabet aus ursachen, das meins gn. H. Hg. Wilhelm von Beiern etc. botschaft [Gregor von Egloffstein] die session von irs H. wegen vor mir vormeint zu haben. Nu bin ich bisher ufgehalten bis uf zukunft des reichsmarschalks [Ulrich von Pappenheim], der an gestern [17.7.17] herkomen ist. Also haben dy Kff. und Ff. unde stende des Reichs darinne gutlich underrede gehabet zwischen unser zweien botschaften, also das unser einer derselben botschaften ye ein tag um den andern sitzen und um den ersten tag der session solt gelost werden. Das ich mich von euren Gn. wegen het lassen weisen, aber die beyerisch botschaft hat dorein nicht willigen wollen, sunder gesaget, sye sei das von irs H. wegen in beseß, den dy ksl. Mt., unser allergnst. H., hab meinem gn. H. Hg. Wilhelm von Beyeren uf dem reichstag zu Auspurg selbs die possessio und vorsitz [gegeben] und in mit seyner Mt. hand dargefurt in kegenwertikeit euren ftl. Gn.1 Denselben beseß wollen sie von irs H. wegen nicht begeben. Doweil nu sulch wider eur ftl. Gn. als dem eltern und ir voreltern herkommen und gebrauch wert, habe ich dorein von euren Gn. wegen nicht ferner willigen wellen, den euer Gn. instruction, vur zugesandt, solichs ausnymbt, ich es ouch demnach nicht zu tun habe, sunder will mich von euren Gn. wegen diß reichstages bis eur Gn. weitern bescheid entschlagen, was ich den offentlich protestirt habe.2 /269b/ Ouch so bedunket mich underteniger, getreuer meynung gut, das eur ftl. Gn. solichs der ksl. Mt. fuglich weise in undertenigkeit zu erkennen gebe, mit anzeigunge, das eur ftl. Gn. als ein gehorsamer F. sich durch eur botschaft undertenig erzeiget het, ouch noch furder gerne etc., wie sulchs eur ftl. Gn. aus hocher vernunft weiter zu bedenken weiß. Sulch mein undertenig schreiben wolle eur ftl. Gn. guter, geneigter meynung vorstehen und mich wie bisher in genaygtem bevehel haben. […] Gegeben zu Menz Ao. XVII am sonnobend noch Alexii.
[2.] /270a/ [Zettel:] Ouch, gn. H., gebe ich euren ftl. Gn. undertenig zu erkennen, das vor zwen tagen [16.7.17] ungeverlich Gregor von Egloffstein, amptmann zu Landspurg, meins gn. H. Hg. Wilhelms von Beyren botschaft, hie weggeritten und ist an sein stadt kommen Symon von Reyschach, etwen eur Gn. canzler in Frisland. Hat sich ken mir als an euren Gn. stadt hoch entschuldigt, das er euren ftl. Gn. als von seins H. wegen etwas widerstand tun müß, das ime doch ganz nicht lib sey. Er konne aber aus dem bevelh, den er hab, nicht gehen und bite, in seyner person halb entschuldiget zu haben.
[3.] Mer, gn. H., so laß euren Gn. ich wissen, das ein klein anzal krigesvolk von etlichen Rstt. in Speier und Worms einkommen sein, nach meiner achtonge Franciscen von Sigingen zuwider. Aber, als ich mich vorsehe, so wirdet dismals in dem nichts weiter nachdruck geschen, sonder ist sich zu vorsehen, das dasselb krigesfolk wider heymzihen wert. Franciscus bleibet aber noch als[o] in seynem furnemen und handelunge.
[4.] Es sind dy vir Kff. am Rein noch hir und man vormutet sich, das sy in kurz iren abschid nemehen werden.