Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XI. Band. Der Reichstag zu Regensburg 1541 bearbeitet von Albrecht P. Luttenberger, für den Druck vorbereitet von Christiane Neerfeld

A  Duisburg LAV NRW R, Jülich-Berg II 2271, fol. 472r–472v (Kop.); ÜS fol. 472r: Kriegsbestellung H. Gangolfs zu hohen Geroltseck zu eynem obristen uber die raisigen und kriegsrath.

B  koll. München HStA, Kasten blau 271/1, fol. 247r–247v (Kop.).

C  koll. Weimar HStA, EGA, Reg. E 140, fol. 452r–452v (Kop.).

Ich, Gangolff H. zu hohen Geroltzeck etc., bekennen etc. Wir, Kff., Ff. und gemeyne stende des hl. reichs und der abwesenden botschaften und rethe, so uff dem reichstag alhie zu Regenspurg erschienen sein, bekennen offentlich mit diesem brief: Als wir den röm. ksl. und kgl. Mtt., unsern allergnedigsten herrn, zu underthenigstem gefallen bewilligt haben eyn eylende turckenhilf widder dem erbfeiandta des christlichen glaubens und namens, b den Turcken–b, zu leisten, demnach haben wir den wolgebornen, unsern lieben, getruwen, besondern freundt und gnedigen herren Gangolff H. zu hohen Geroltzeck zu unserm obristen uber die reysigen und kriegsrath uff- und angenomen und ine unserm obristen velthauptman zugeordent, daruff sich gemelter Gf. Gangolff gegen uns verpfligt und verbonden, seinem ampt zum treuwelichsten furzusein, der ksl. Mt., unser und des hl. reichs eher, nutz und wolfart zu furdern, zum treuwesten zu rathen, in den musterungen keinen betrug zuzulassen, auch nit zu bewilligen, das unser kriegsvolck wider jemantz anders dan zu widderstandt des Turcken und seiner helfer und anhangs gepraucht werden solte, vermog hievor derhalb zu Speier uffgerichter abscheide1. Und was gehaim im rath gehandelt wurdet, das soll er sein leben lang verschweigen und sunst alles das thun, das eynem obristen uber die reysigen und getreuwem kriegsrath zustehet und gepurt.

Daruff haben wir uns mit ime seiner bestallung vergliechen, wie folgt: Irstlich sullen und wollen wir inen uff sein person und taffel geben gelt monatlich 500 fl., uff eynen lieutenant 100 fl., uff zween wägen 48 fl., uff zehn travanten zehn eynfachtige zolde under dem ventlein, darzu eynem jeden eyn ubersolde, uff eynen caplan, eynen wundtartz, eynen schreiber, eynen forierer, eynen dolmetsch und zwei trommeter jedem reuterdobbelsold. Und was er fur geruste pferde haben wurde, sollen ime wie ander gemustert und bezalt und alwege uff zwölf pferde eyn wagenc und monatlich uff eyn wagen bezalt werden 24 fl. Darzu sollen und wollen wir ime uff bottenlon und ander ußgaben itzo bar zustellen 200 fl., die soll er uns, wie sich gepurt, berechenen. Dan des abzugs halber soll es mit ime gehalten werden wie mit anderm obgemeltem reichskriegsfolck und vermog des uffgerichten abscheidts. Daruff greden und versprechen wir [etc.].

Anmerkungen

a
 In C: vheint.
b
–b Fehlt in C.
1
 Vgl. den Speyerer Reichsabschied, 1526 August 27 (wie oben [Nr. 215] Anm. 1), und den Speyerer Reichsabschied, 1529 April 22 (vgl. [Nr. 215] Anm. 1).
c
 In B danach: gehalten.