Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XI. Band. Der Reichstag zu Regensburg 1541 bearbeitet von Albrecht P. Luttenberger, für den Druck vorbereitet von Christiane Neerfeld

A  Weimar HStA, EGA, Reg. H pag. 385 Nr. 146 , unfol. (Kop.); DV v. verschiedenen Händen: Supplication des Bf. von Hildesheim contra Braunschwig von wegen des stieft abgedrungenen schlossen, steten, flecken und dorfen. 1541. An die stende des reichs zu Regennspurg ubergeben.

B  koll. Hannover NLA, Hild. 1 Nr. 783, fol. 78r–82v (Kop.); ÜS fol. 78r: Copey der supplication H. Valentins Bf., den churfusten, fursten und gemeynen stenden in gemeynen reichsrath contra duces Brunsuicenses pro executione die 13. mensis Junij ubergeben.

C  koll. Hannover NLA, Hild. 1 Nr. 783, fol. 122r–126v (Kop.); ÜS fol. 122r: Copey eyner andern supplication pro restitutione, an Kff., Ff. und stende durch H. Valentin Bf. ubergeben mit angezeygter verzellung, weß thettlicher beschwerung ihme und seinem stieft von den Ff. von Braunschweig etliche zeyt here und noch teglichs begegenet und zugefuegt werden3; AV fol. 126v: Praesentata statibus imperii die 14. mensis Junij anno etc. 1541 per dominum Valentinum episcopum Hildesemensem.

D  koll. Hannover NLA, Hild. 1 Nr. 784, fol. 509r–511v (Kop.); AV fol. 509r: Supplicatio exhibita statibus imperii die 14. mensis Junij anno 41 Ratisponae.

Euern kfl. und fstl. Gn., L. und G. fuegen wir underthenig und freundlich zu vernhemen, das demnach wir kurtzverschiener jharen durch ein ordenliche, rechtmessige whaall dem stift Hildeßheim zu einem bischove gewheleth, von der babstlichen Hlt., H. Paulo babst dem dritten, confirmiert und consecrierth und volgends von der röm. ksl. Mt., unserm allergnedigsten herren, unsere gewondliche regalia erlangt und in wesentliche und wirgliche possession gedachts stifts Hildeßheim gekhomen, haben wir gethanen unsern pflichten nach, darmit wir dem stull zu Rhom, ksl. Mt. und gedachtem unserm stift Hildeßheim verwendth und zugethan, nit umbgehen oder untherlassen sollen, das furtzunhemen, das zu gedachts stifts, welcher im grund durch die Ff. von Braunschweig, Hgg. Erich und Heinrichen gevettern, vortherbt und aller seiner guether, wenig ausgenhomen, entsetzt, dartzu auch in merglichen, grossen beschwerungen und ob die zweimahl 100.000 fl. schulden beladen, wolfhardten und uffkhomen dienstlich und noetig. Darumb und damit gedachter unser stift seines vortherbs errettet, zu den abgedrungenen und enthwerten guethern widerumb khomen und also auß den hohen und merglichen schulden, darin er begrieffen, erhebt werden mocht, haben wir uns zu der rechtvertigung, so solichs stifts entzogenen guether halb etwa bei zeitten loblicher gedechtnus H. Adrianj babsten durch den hochgebornen fursten H. Johansen Hg. zu Sachsen, Engern und Westphalen, etwo Bf. zu Hildesheim, unsern furfharn, zu Rhom angefangen, volgendt bei zeitten babsten Clementis und allerhand comissarien, auch loblicher und seliger gedechtnus, gerichtlich ventiliert und doch durch den unversehenlichen infall in Rhom und a andere ehafte–a vorhinderung un geortert erliggen plibben, dieselbig widerumb wie recht zu prosequieren und zu vervolgenb, in den standt, in welchem sie der zeit befunden, durch hochgedachte bapstliche Hlt., H. Paulum den dritten, zuzulassen und deshalb commissarien zu vorordnen, gebetten.

Daruff die babstliche Hlt. uns, wie gebetten, zu volnfhuerung solicher sachen in recht zugelassen, auch den hochwirdigsten H. Laurentium cardinalem Campegium loblicher und seliger gedechtnus zu commissarien geben und verordneth. Und wir demnach denselbigen comissarien c H. Laurentium cardinalem Campegium–c bekhomen, so haben wir nit untherlassen, in solicher sachen, wie sich das noch seiner ordenung d und zum rechten–d eigneth, furtzufharen und vleis furtzuwenden, die vorige geuebte gerichtshandlunge, acten, gefuerdthe kundschaften und, wes des alles zuvor bei zeitten Adrianj und Clementis etc. gehandlet, durch vorgemelten, unversehenlichen infall zu Rhom verstreueth, widerumb zusamenzupringen und darin, wie sich in recht eigneth, furzufharn, als wir dan auch soliche acta und handlung, so auß sonderlicher gnaden, hulf und vorsehung Gottes behalten, zusamenpracht und bekhomen und ferrers durch unsere volmechtige anwelde und bevelhaber, wie sich das in recht und nach seiner ordenung geeigneth, wider gedachte Hn. Erich und Heinrich Hgg. zu Braunschweig zu recuperation unsers stifts abgedrungenen und occupierthen guethern procediert und furtgefharn. Als aber auß schickung des almechtigen gedachter H. Laurentius cardinalis Campegius, commissarius, ehe erorterter und geendther sachen verstorben und die gegentheille, Ff. von Braunschweig und ihre bevelhaber zu Rhom, die sachen von nheuem dem auch hochwirdigsten H. Hieronimo de [Ginutijs] cardinaln4 durch die ehrgedachte, itzige babstliche Hlt. committieren und bevelhen lassen, so haben wir nit untherlassen, darin wie recht auch ferrer furtzufharen und zu procedieren.

Und wiewhol sichs von rechts und billigkeit wegen wol geeigneth, die widertheile dem rechten seinen stracken und ongevherlichen gang gelassen, so haben sie doch zu ausflucht und verlengerung der sachen (wiewhol soliche ausfhlucht wider ihr gedencken und suchen derselbigen sach furderung und endschaft gewest), die jurisdiction babstlicher Hlt. disser sachen strittig zu machen, understanden und dorumb de competentia judicis und, ob babstlicher Hlt. disser sachen richter oder ob sie fur die röm. ksl. Mt. zu remittieren sein sollt, zu disputieren, und in sonderheit gebetten, babstliche Hlt. wollten in eigner person in consistorio secreto mit ihrer Hlt. cardineln solichen articul selb discutiieren [sic!] und erorthern.

Und so wir dardurch nit anders vermercken konnen, dann das die gegentheille dem commissario, welcher doch uff ihr selb anhalten und bitt deputierte, in dissem articul remissionis nit gethreuen wollen und, das die bapstliche Hlt. selb personlich die sach an sich ziehen sollte, gearbeith, ist uns solichs ihr furhaben nit zuwider geweßt, sonder haben es gherne propter celeriorem expeditionem causae und, das wir der sachen dester eher abkhomen mochten, welchs ihr meinung nit gewest, geschehen lassen, doch herwiderumb und zu noch mehrer furderlicher expedition der sachen unser und unsers stifts notturft auch nit vergessen, sonder so bald bebstliche Hlt. underthenig gebetten, das, da ihre Hlt. mitsambt derselbigen cardineln daruff handlen wollten, ob die sach fur ihre Hlt. gehoren sollt oder nit, und den befunden, dieselbig sach an die röm. ksl. Mt. zu remittieren sein, das sie denn dahin remittiert und geweißt wurd, den wir, fur ihrer Mt. die sachen zu rechtvertigen, kheine scheu thruegen, who aber befunden, die sachn vor ihrer Hlt. von rechts wegen pleiben sollt, das alßdan ihre Hlt. f auch die heuptsach fur die hand und an sich nhemen und, die mitsambt ihrer Hlt. cardineln in ihrem consistorio secreto personlich zu erortern, gnediglich geruhten. Dasselbig ist uns auch als fhur billich angesehen zugelassen. Also haben daruff, in die kurtz zu vermelden, bobstliche Hlt. die sachen erstlich super remissione von beiden theillen nach aller notturft zu recht disputieren lassen, und ervolgt, das ihre Hlt. sambt derselbigen cardineln auß furbrachten berichten befunden, die sachen, in recht fhur ihre Hlt. gehorig, zu rechtvertigen sein und da pleiben sollt, und derohalben sich competentem judicem erkenneth.

Und so wir demnach ihre Hlt. judicem und zu richtern erhalten, haben wir bey ihrer Hlt., auch in der heuptsachen, wie gemeldet, furtzufharn, angehalten. Und ist die sach ungevherlich ein gantz jhar in allen consistoriis ventiliert, disputiert, trutiniert und mit hohistem vleis und stadtlichem zeittigem bedencken zu grund erwegen. Und haben beschlieslich babstliche Hlt. nach erwegung aller furbrachten berichte, acten, gerichtshandlungen und gefuerdther kundschaften mitsambt aller ihrer Hlt. cardineln einmuettiglich g und einhelliglich–g consistorialiter vereinigt in recht befunden und beschlossen, unsern stift Hildeshem seiner guether unpilliche entsetzt und spoliiert, darumb auch denselbigen von rechts und aller billigkeit wegen zu restituiern sein. Daruff dan auch die babstliche Hlt. mit derselbigen cardinelen, in consistorio suo secreto consistorialiter versambleth, fur uns und unsern stift Hildeßheim sententiiert, geurtheilt und gesprochen, das die Ff. von Braunschweig, uns und unserm stift alle occupierthe stiftsschloß, stett, bürge, vlecken, kloster, dorf, mannschaft mit aller und jeder geistliche [sic!] und weltlicher obrigkeit mitsamt uffgehobner nutzung, item, den abgedrungenen steuren und schatzungen, dartzu scheden und interesse und uffgewendthe gerichtskosten zu restituieren, zu erlegen und zu erstatten, schuldig und pflichtig sein, wie dann ein solichs die deshalb eroffnethe urtheil nach der lengde mit sich bringt.

Wiewhol nhu die gegentheille, Ff. von Braunschweig, von solicher rechtmessigen und wolgesprochen urtheil unther dem schein malae informationis und alsoh a papa tanquam male informato ad papam melius informandum appellierth, daruff babstliche Hlt. ihnen, den appellanten, terminum juris et infra quandocunque ad [respondendum] i de apostolis geben, volgend solichen termyn in etliche monadthe prorogierth, alles ad effectum, ob die gegentheille pro meliori informatione ihrem beruffen nach wes weither furtzubringen hetten, dasselbig thuen mochten, so ist doch durchj die gegentheille nichts furbracht, derowegen babstliche Hlt. uff unser anhalten ferrer, wie sich in recht gebuereth, furgefharn und den appellantibus apostolosk refutatorios geben, uns aber urtheil und executorialbrief sub plumbo wie recht mitgetheilt, die wir euer kfl. und fstl. Gn., L. und G. l zu verleßen uberreichen.

Als wir demnach nhu unsers stifts abgedrungene guether und onbillicherweyße ingenhomene guether, so in das 20. jhar durch die Ff. von Braunschweig, wie obgeruerth, onpillicherweiß detiniert und occupierth und hoher und meher als ihr eigen furstenthumbs underthanen mit schatzungen, diensten und dergleichen beschwerth, itzu nit on grosse muhe, unkosten, schaden und arbeith, auch mit gefhar unsers leibs und aller wolfhardthen durch hulf und gnaden des almechtigen mit urtheil und recht, die auch in ihre kraft und wirglicheit gangen, erhalten, den gegentheillen aller behelf, dardurch sie sich bißdaher wider recht vermeintlich mit hohistem vleis zu schutzen und uffzuhalten, understanden, auch geschutzt, gewerdth und uffgehalten haben, gantz und zumahl abgeschnitten und ihnen m in recht–m hinfhuro ein ewigs stillschweigen uffgelegt worden und die röm. ksl. Mt., unser allergnedigster herr, in gethanem auschreiben disses gegenwurtigen, gemeinen reichstags, auch in erstmhals ihrer Mt. furbrachter proposition und darin erwidderthem ausschreiben, neben der religionsachen unther anderm der fhurnhemlichsten ursachen, wie fridde, recht und ruhe im hl. reich gepflantzt, notturftige handlung zu pflegen, euer kfl. und fstl. Gn., L. und G. als gemeine stende n des hl. röm. reichs–n alhie zu erscheinen, erforderth, dergestalt dan euer kfl. und fstl. Gn., L. und G. alhie erschienen, ungetzweivelther hoffenung, dasselbig alles zum besten zu verhandlen, nit untherlassen werden, o demnach und uff solichs gnedigs schreiben ksl. Mt. zu erhaltung rechts und auch, dweil es pillich, gesprochne urtheil, die in ihre kraft und wirglicheit ergangen, gehandthabt, exequiert und vollenstreckt werden–o, so ist zu euern kfl. und fstl. Gn., L. und G. als gemeinen stenden des hl. röm. reichs unser underthenig, dienstlich und freundlich bitten, euer kfl. und fstl. Gn., L. und G. wellen gnediglich und freundlich bedencken, wie unpillich so ein hochloblichs des hl. reichs und theutscher nation glidde, der stift Hildeßhem, seiner so treffenlichen guether an schlossen, stetten, bürgen, vlecken, clostern, dorfen, stadtlicher manschaften und aller obrigkeiten, geistlich und weltlich, soliche lange zeit entsetzt und spoliiert gewesen und noch, wie mit grosser muhe, arbeith, unkosten und darlegen wir die sachen so weith arbeithen und pringen muessen, das die zu recht ordenlich entscheiden und ihre rechtmessige endschaft gewhonnen und das nhu nichts billichers, dann das dieselbige rechtmessige, wollgesprochne urtheil wirglich vollenzogen und exequiert werd, und demnach gnediglich, freundlich und guthwillig als gemeine stend des hl. röm. reichs neben der röm. ksl. Mt., unserm allergnedigsten herren, die wir disser sachen allgereid gleichsfalls nach der lengde bericht und underthenigst ersucht, auch nit anders als der sachen zu unserm rechten p mit gnaden–p geneigt befunden, uns zu wirglicher recuperation, restitution und reintegration unsers stifts guether, die wir mit urtheil und recht, in ihre kraft, wie gemeldet, gangen, erhalten, verhelfen, wie dan die bapstliche Hlt. durch ihre sonderliche brieve und gnedige furschrift an euer kfl. und fstl. Gn., L. und G. als gemeine stende des reichs loco mandati executivi gnediglich und vetterlich thuedt begheren, die wir hiermit euer kfl. und fstl. Gn., L. und G. zu verlesen uberreichen, und darneben bedencken, wes churfursten, fursten, graven, herren und gemeiner ritterschaft an so hohen kayserlichen und kkoniglichen stiften und gottsheusern gelegen und, who disse urtheil zu wirglicher vollenstreckung nit khommen sollthe, was das fur ingang, nachtheil und schaden dem romischen reich, welchem auch dardurch ein furstenstand entzogen und als res mali exempli allerlei infhueren und geperen wurd. Euer kfl. und fstl. Gn., L. und G. wellen sich in dissem unbeschwerdt gegen uns und unsern stift finden und also gnediglich und freundlich erzeugen, als pillich in gleichem gherne und genhommen hetten und auch zu thuen schuldig und pflichtig sein. Dasselbig wollen wir uns zu euern kfl. und fstl. Gn., L. und G. als gemeinen stenden des hl. röm. reichs unabschlegig und on verzugk geschehen der billigkeit nach gentzlich vertrosten und versehen, denn on das gemelther stift in khein weg weither zu erhalten5.

Anmerkungen

1
 Hannover NLA, Hild. 1 Nr. 783, fol. 110v–121v (Kop.) findet sich eine etwas weiter ausholende Fassung der Supplikation, die die Geschicke des Hochstifts seit der Hildesheimer Stiftsfehde stärker berücksichtigt und auf die Prozessführung in Rom ausführlicher eingeht, von der Tetleben aber offenbar keinen Gebrauch machte.
2
 Zur Datierung vgl. das Mainzer Kurfürstenratsprotokoll zum Reichstag in Regensburg ad 14. Juni 1541 [Nr. 65] und Johann von Glauburg und Dr. Hieronymus zum Lamb an Bgm. und Rat von Frankfurt, Regensburg, 1541 Juni 15, Frankfurt ISG, RTA 46, fol. 149r–152v (Ausf.) [Nr. 747].
3
 Vgl. Hannover NLA, Hild. 1, Nr. 783, fol. 127r–147v die Klagschrift Bf. Valentins von Hildesheim gegen Hg. Heinrich von Braunschweig, die mutatis mutandis mit der Beilage zur hildesheimischen Supplikation an den Kaiser [vgl. Nr. 274 ] übereinstimmt.
a
–a In C: anderley.
b
 In C danach: uns.
c
–c In C: etc. zusammenbracht und.
d
–d Fehlt in B und D.
4
  Kard. Girolamo Ghinucci.
e
 In B: disputirt.
f
 In C danach: mitsambt den herrn cardinäln erkennen würde, woe die ihrer Hlt. zu rechtvertigen bleyben sollt, das.
g
–g Fehlt in B.
h
 In B, C und D danach: tanquam.
i
 Ergänzt nach B, C und D.
j
 In B, C und D danach: sie.
k
 Nach B, C und D korr. aus: apostolis.
l
 In B und D danach: hiermit.
m
–m Fehlt in B und D.
n
–n Fehlt in B und D.
o
–o Fehlt in C.
p
–p Fehlt in B und D.
5
 Auf den Schluss des Stückes folgt in B fol. 83r–84r die protokollarische Aufzeichnung: Als aber datzumahl Pfgf. Friedrich anstatt der röm. ksl. Mt. etliche sachen gmeynen stenden in obgemelten gemeynen reichsrathe catholicorum proponirt und der antwort in eyl gewarten wollen, ist durch verhynderung derselbigen geschefte, das soliche supplication domahls unverlesen geblieben, doch durch den Kf. zu Meintz als ertzcantzlern des reichs von gemeiner reichstend wegen antwort und vertröstung gefallen, das, sobald gemeyne stend widerumb zusammenkommen würden und es gescheen konth, wölten sie befürdern, die supplication verlesen würd und darauf das, so gestalt und herekommen der sachen erfürdert und sie von rechts wegen thun könthen und sollten, das die stend dasselbig auch thun wollten, erbotten und darauf auch bevolhen, ihme, dem bischoffe, die originalia executorialium et brevium apostolicorum ad electores et status retentis copiis ausculatis widrumb zuzustellen, wie gescheen. Und dweyl wie ob die protestirenden in dieser reichsstende versamblung nit zugegen, sonder einen besondern rath in einem andern gemach gehalten, damit dann dieselbigen solicher des bischoffen sachen, dweyl die ein gmeyne reichssach und ein stand des reichs betreffen thett, auch wiessens haben möchten, hat vielgedachter H. Valentin Bf. nit underlassen wollen, dieselbigen protestirenden auch in ihrem rathsess zu ersuchen, sein anligen fürzutragen und darnehist inserirten copeien gleichlauttend copeien neben uberreichung der executorialbrieven und bäbstlicher Hlt. fürschrieften auch zu übergeben mit biett, die zu verlesen, und, so die executorial und brevia verlesen, ihme die widerumb zuzustellen, gebetten mit erbiettung, ihnen derselbigen glaubwirdige copeien zustellen wollt, alsdann ein solichs desselbigen tags auch gescheen und dem churfürstlichen sächsischen cantzler als des rathsess fürnembsten und referendario uberantworth worden seyen. Nach welchem allem ehe und zuvor auf jetzangezeigte vielfaltig anregen umb execution, bey ksl. und kgl. Mtt., auch Kff., Ff. und gemeynen stenden bescheen, etwas gevolgt, hat Hg. Heinrich von Braunschweig von wegen sein und als angemaster curator des jungen Hg. Erichs, seines vettern, ein schrieft zu ableynung der vorgemelthen urtheyl, wieder ihnen und Hg. Erichen zu Rom ergangen, und zu abschneydung der angewendthen bitt und petition pro executione nachvolgendts inhalts außgehen lassen, doch nit offentlich, sonder heymlich under Kff., Ff. und stende understecken lassen und gleich am end und, da sich jetzo der reichstag enden wollen, in meynung, das gedachter H. Valentin Bf. zu verantwortung kürtz halb der zeyt nit kommen sollt konnen, und derowegen die execution verhyndern, ihme den glympf schepfen und behalten möchte.