Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XI. Band. Der Reichstag zu Regensburg 1541 bearbeitet von Albrecht P. Luttenberger, für den Druck vorbereitet von Christiane Neerfeld

A  Dresden HStA, 10024 GA, Loc. 10183/04, Regenspurgischen Reichstags, Religion und andere Händel vermöge einer hierbey [...] Anno 1539–1547, fol. 163r–173v (Kop.).

B  koll. Dresden HStA, 10024 GA, Loc. 08993/03, Reichsstand der Bff. von Meißen, Merseburg und Naumburg [...] 1512–1549, fol. 164r–177v (Reinkonz.); fol. 177r Datumszeile: Datum Montags nach Margarethe [1541 Juli 18], v. a. Hd. korr. aus: Datum Sontags nach Margarethe.

C  koll. Dresden HStA, 10024 GA, Loc. 08994/01, Der Bff. zu Meissen, Merseburg und Naumburg [...] angemaßte Session im Reich [...] auf den Reichstagen zu Speyer 1541–1547, fol. 54r–62v (Reinschrift); fol. 62v: Datumszeile: Datum Dinstags nach Corporis Christi, den 21. Junij anno etc. 41.

D  koll. Dresden HStA, 10024 GA, Loc. 08994/01, Der Bff. zu Meissen, Merseburg und Naumburg [...] angemaßte Session im Reich [...] auf den Reichstagen zu Speyer [...] 1541–1547, fol. 107r–116v (Reinkonz.); fol. 116r–116v Datumszeile: Datum Sonabents, den neunden des monats July anno etc. 41; DV v. a. Hd. fol. 116v: Nota: Dasjhenige, so understrichen, ist alles bliben stehen, weil man sich mit dem churfursten und seinem bruder der anthwurt vorglichen.

E  koll. Dresden HStA, 10024 GA, Loc. 08994/01, Der Bff. zu Meissen, Merseburg und Naumburg [...] angemaßte Session im Reich [...] auf den Reichstagen zu Speyer 1541–1547, fol. 118r–131v (Reinkonz.); fol. 130v Datumszeile: ursprünglich wie in C; erste Korrekturstufe: Datum [Sonabents]Visitationis Marie, den andern Julij anno domini 1541; letzte Korrektur v. a. Hd. in: Datum Sontag nach Margarethe, den 17. Julij im 41.

Regest mit Ausz.: Gersdorf, Urkundenbuch Bd. III, Nr. 1426, S. 366–369.

Die hoch- und wolgeborne Hn. Wolfgangk F. zu Anhalt etc., unser liber oheim und vetter, und Hans Heinrich Gf. und H. zu Schwartzburg etc., auch unsere beyderseits rethe, so wier auf itzigem euerer ksl. Mt. reichstag gegen Regenspurg verordent, haben uns die vermessen clageschriften der bischoffe, nemlich zu Meissen und Merßeburg, zugeschigt, damit sie an eure ksl. Mt. als der Bf. von Meissen uber uns beyde als die landesfursten und erbschutzfursten undt der Bf. zu Merßeburg uber mich, Heinrichenn Hg. zu Sachssen, als den landesfursten undt erbschutzfursten beschwerlichen gelanget und aus euer ksl. Mt. gnedigstem bephelich gnanten unserm oheim, vetter und rethen ubergeben seind worden, euere ksl. Mt. darauf bericht zu thun etc., welchs wier gegen euer ksl. Mt. undertheniglichen bedancken undt wehren in underthenigkeit gantz willig gewest, euer ksl. Mt. ethwas eher darauf widerumb zu schreyben, so hat doch unsere nothdurft erfordert, sölche schriften zu berathschlagena.

Thuen darauf euer ksl. Mt. folgende underthenigste, warhaftige antzeigungb und anfenglich, nachdem in allen beschribenen rechten vorsehen und vorordent, das ein yder, wes standes er sey, durch den andern an seiner hergebrachten posses und gewher sal unbetrubet und unverunruigt pleiben, so hetten wier uns weniger dan gar nicht zu gedachten beyden bischoffen vorsehen, das sie sich solten underwunden haben, uns und das haus zu Sachssen dermassen mit neuerung an unser und gemeltes hauses zu Sachssen hergebrachter posses zu verunruigen und zu turbiren, auch uns dartzu so ungegrunt gegen euer ksl. Mt. zu vorkleinen uber und wider das, das ihre vorfahren und sie uber menschengedencken sich yhe und alle wege an unsere voreltern und forfahren, c die landesfursten und–c erbliche schutzfursten, gehalten und diselbigen alle wege darfur erkant, sich auch an das reich als reichsstende nicht getzogen, sundern bey den d landesfursten und–d erbschutzfursten mit wissentlichem gedulden euere ksl. Mt. vorfahren, römischen kaysern undt königen, uber menschengedencken bliben sein, das sölch heerkommen in allen rechten einer außdruglichen, vorbrifften und vorsigelten kayserlichen concession und privilegirung gleich mus geacht werden.

So haben auch diselbigen bischoffe die landthege, wan sie von unsern vorfahren und uns den e landesfursten und–e erbschutzfursten beschriben, gleich andern des landes prelaten und landstenden ersucht, auch darauf gleich andern futter undt mhal von uns und unsern vorfahren genommen, aldo von des landes obligen rathschlagen undt beschlissen helfen, auch, was beschlossen, in ihren stiften ausgeschriben, auch der fursten landesordnung angenommen und volntzogen. Dartzu haben auch unsere eldern und vorfahren, f weil die drey stifte mit unsern landen umbkrayst, zum theyl darinne gelegen, denselben anhengig und in ihrer L. erbschutz gewesen–f, in der väterlichen theilung ydes stift, welches furstlichen theyls sich halden sölde, klerlich ausgedrugt und vorsehen, des sich auch die bischoffe gehalten haben, wider ditz alles sich berurthe beyde bischoffe vorgemelter vorunruigung vor zweyen jharen dardurch understanden, das sie, wie sie selbst bekennig, ihren vormeinthen bepheelhaber auf den tag gegen Wormbs, so der thurckenhulf halben dahin bestimpt, vorordent und demselben befehlen [sic!], gleich andern des reichs fursten reichsstand und session von yhrentwegen aldo antzunehmen, zu halten und stimme zu haben, do yhnen doch selbst und dem gantzen reich vorberurt, widerwertig herkommen wol bewust ist, welchs sie nicht vorneynen mugen, das dergleichen von yhren vorfahren und ihnen in menschengedencken nicht geschehen g noch dermassen herkommen und gestatet ist–g.

Und ob sie sölchs vorneinen wolten, als wier uns nicht vorsehen, so können wier leyden, das eure ksl. Mt. alle die abschide lassen durchsehen und lesen, die auf reichs- und andern vorsamlungstegen in menschengedencken gemacht und aufgericht worden, deren auch viel im druck ausgangen seind, so werden eure ksl. Mt. nicht befinden, das die bischoffe des hauses zu Sachssen ader yhre botschaften gleich andern reichsfursten ader stenden und zuförderst fur sich selbst darinnen benant, da doch sunsten alle andere des reichs bischoffe, auch schlechte epte, so dem reich ahne mittel underworfen, und derselben gesanthen nhamen darinnen befunden werde. Und ist nicht vermutlich noch der vornunft nach glaublich, das es ihre vorfahren so lange wurden underlassen und gar keynen reichstag besucht oder beschigt noch sich reichsstandes underzogen haben, wo es die meinung bey ihnen gehapt hette, das sie sich fur reichsfursten und stende mit session undt stimme zu halten, auch bey ihnen es dafur zu achten gewust hette, das es die landesfursten, unsere voreltern, wurde haben gedulden mussen. Hirzu wollen wier uns auch auf alle unvordechtige Kff., Ff. und stende des reichs getzogen haben, die ahne zweyfel neben disem nit anders sagen werden, dan das sie nit wissen, auch von ihren vorfahren und anherren nye gehort haben, das einiger bischoff, es sey Meissenn, Naumburck ader Merßeburck yemals in menschengedencken ader innerhalb verwerther zeit reichsstandt, session und stimmen auf reichsthegen gehapt ader anders darauf gespurt wehren. So jhe einer yemals darauf kommen, dan als rethe der khur- und fursten zu Sachssen, wie dan neulich auf jungst vor disem zu Regenspurg gehaltenem reichstage der Bf. zu Meissen, H. Johans von Schleinitz seliger, zu Regenspurck perßönlich gewest, sich aber als eynen fursten des reichs nie angeben, viel weniger standt in des reichs vorsamlung gehalten. Ferrer zihen wier uns auch auf das gemeine geruchte, so uber das ganze reich alle wegen gewest und ist, das gemelte drey h bischoffe fur des hauses zu Sachssen bischoffe geacht, gehalten und geschatzt seind wurden–h.

Derhalben werden euere ksl. Mt. ahne zweifel als ein hochvorstendiger kayser selbst gnedigst ermessen, das wier berurthe bischoffe nicht unbillich solcher yhrer geubten, unrechtlichen vorunruigung und beschickung halben des tages zu Wormbs angesprochen und sie desselben erinnert, auch abtrag derwegen begert, wie wier dan auch mit dem Bf. von Meissen als der uns vermöge unserer veterlichen teylung beiderseits zustehet, selbst eigener perßon hivon geredt, nachdem unsere schreyben bey ihme nicht frucht gewirckt haben. Hetten uns vorsehen, er wurde seinen geubten unfug darauf erkant, sich auch gegen uns guthwillig erzeigt und vornhemen haben lassen, damit es keines weithern nachdenckens bedurft, ihre zu Wormbs geubte vorunruigung dardurch abzuwenden und die bis auf uns hergebrachte gewehr und possession zu vertheidingen, auf das uns diselbige kunftiger zeit zu keinem nachteil noch einfurung gereichen möchte, und ahne das ein yder auch weniger standes, dan wier seindt, in allen rechten befugt ist, seine gewher mit der gegenschanz zimlicher maß, die auch alhier von uns gotlob nicht uberschritten, ausserhalb rechtens zu retten, achten wier ane noth sein, euer ksl. Mt. weitleuftig zu erinnern, nachdem sölchs in des hl. reichs landfriden ausdruglich vorsehen und nachgelassen, auch im reich gemeinlich also gehalten undt herkommen ist, derhalben sich vorbenanthe beyde bischoffe billich hetten sollen scheuen und enthalten, sölche ungegrunthe, beschwerliche schriften an euer ksl. Mt. wider uns als i landesfursten und–i erbschutzfursten zu uberreichen, und sunderlich hette vom Bf. zu Merßenburck vorbleiben söllen, berurthe unsere befugte und im rechten zugelassene, messige handlung also mit wissentlichem ungrunde auszustrecken, wie er in seiner schrift thut, das es menniglich dafur gehalten sölte haben, der Bf. von Meissen wurde seines bistumb von uns genzlich spolirt sein wurden, so sie doch beyde das werck des widerigen offentlich bezeuget, als nemlich, das wier nicht mehr begert haben dan eine cassation und vernichtigung ihrer turbation, daran wier auch entlich zufriden gewest sein.

Dan hetten wier ihre und der stifte gutter ader geldes begert ader ethwas anders gegen ihnen gemeindt dan die blosse handhabung berurter unser posses und gerechtikeit, so wurden wier uns, wie euere ksl. Mt. gnedigst zu erachten, mit sölcher schlechten caution, j darinnen den bischoffen nicht abgeschnitten, wo sie derhalben beschwerung hetten, es an euere ksl. Mt. gelangen zu lassen–j, nicht haben settigen nach abweisen lassen. So weis ich, Hg. Heinrich, mich auch gar nicht zu erinnern, das ich den Bf. von Meissen bephedet, wie er euer ksl. Mt. mit ungrunde vorbringet, das ich yme aber aus gedachten ursachen die sicherung der landstrassen an den orthen, da mier diselben zustehen, nicht gunnen wollen, ist zu erhaltung des hauses zu Sachssen gerechtikeit und also aus nothdurft gescheen und mag daraus keine fehde angetzogen werden. Dan wher mein gemuthe gewesen, inen zu befeden, so wurde er dasselbe dergestaldt, wie in feden zu gescheen pflegt, vormarckt haben. Und wiwol unsere hohe nothdurft erfordert hette, unsere landschaften derwegen zu beschreiben und auf solche der bischoffen geschwinde schriften und anzihen, auchk furgenommene neuerunge, so uns und ihnen selbst untreglich, ihren rath zu hören, denh sie uns ane zweifel undertheniglich mitzutheilen nit wurden underlassen haben mit erbittunge, im fal der nothdurft bey uns als biderleuthe hirinnen zu thun, l so hat es doch in sölcher eyle nicht bescheen können, weil wier euer ksl. Mt. mit disem unserm bericht nicht haben lange vorzihen wollen–l.

Wir können es aber gleichwol nit umbgehen, sonder mussen uns sulchs ihres mutwilligen verunglimpfens, auch stolzes frevels, auch unbillichen neuerung und vornhemens beclagen, dan das ihre sinne undt gedancken dahin gericht sein, wo sie durch euer ksl. Mt. nicht davon gewisen solten werden, das sie uns m als die landesfursten und erbschutzfursten–m, auch unsere land und leuthe ahne alle göttliche, eherliche ader rechtmessige ursach gerne in beschwerung wolten fuhren, auch uns zu foriger vorunruigung unsers erbschutz zu entsetzen, ist hiraus wol abtzunhemen, das sie sich wider uns und die unsern in die nurmbergische bundnis wollen begeben und darauf meinen des Kf. zu Sachssen etc. widerwertigen, nemlich Hg. Heinrich von Braunschwig als berurther bunthnis haupleut einem umb hilfe und schutz angesucht haben, daraus ye keyn anders wie berurt von uns n und unsern landschaften–n vermuttet kann werden, dan dieweil wier des von Braunschwigk vornhemen nicht hetten dulden können, als wier auch nit schuldig gewest, und derhalben, die chur- und fursten der erbeinung, auch die stende der christlichen religion vorwanthnus und andere unsere herren und freunde hinwider umb hulf zu unser defension antzusuchen, nicht hetten umbgehen können, so ist wohl abtzunhemen, das sölchs ahne merckliche beschwerung und unrath nicht wurde abgangen sein, ob wier es auch aus viel berurthen ihren clageschriften nit befunden, so hetten wier uns sölcher ungebur und geferlichen nachstellung zu gedachten bischoffen ßo genzlich nicht versehen können. Und wollen gleich setzen, das es weiland unser vetter und bruder, Hg. George zu Sachssen, wie sie schreyben, gefördert o und auf seiner L. anhalden und mitbewilligen bescheen wehre–o, so ist aber gleichwol an dem, wo es ahne seyner L. mitbewilligung und förderung gewest, so wurden sie, sich in sölche frembde bundnis zu undergeben, haben underlassen mussen. Diweil aber nhun seyne L. ahne menliche leybeslehenserben verstorben und angetzeigte seine mitbewilligung vorloschen, zudem das bey seiner L. leben der Bf. von Meissen seiner L. nicht alleine, sunder uns, dem churfursten und Hg. Johanß Ernsten zu Sachssen, wie obgemelt, mitte zugestanden, so solten sich vielgemelthe bischoffe seind unsers vettern undt brudern absterben weiter vor nurmbergischen bundsvorwanthen als uns itzigen p landesfursten und–p erbschutzfursten und unsern landen zuwider billich widerumb endteussert haben. Wo sies auch nicht thun, so mussen wier sie hinwider vor die halden, so uns q als den landesfursten–q und erbschutzfursten und unsern landen, leuthen, auch underthanen zu unserm, auch ihrem schaden, soviel an ihnen, gerne beschwerungen zuzihen und zu voriger vorunruigung unser auch offenbare und kunthliche erbschutzgerechtikeiten entzihen und entwenden wolten.

Es haben andere furstenthumb im reich auch bischoffe under sich und, ob sie wol auch, wie sich bemelte bischoffe ruhmen, etzliche gerechtikeiten under dem nhamen regalien vom reich empfahen und dem reich derwegen pflicht thun, so halten sie sich doch in andrem gegen ihren landesfurstenr als getreue und fromme landesverwanthen und seind denselben mit rath, hulf, dienste, auch andrem getreulich verwanth, achten sich auch darumb vor keine reichsfursten noch stende, inmassen dergleichen des hauses zu Sachssen bischoffe bis auf die itzigen uber menschengedencken gutwillig und getreulich auch gethan, des sie dann bey unsern voreldern in viel wege sampt ihren leuthen genossen. Dan sie haben whol undt weißlich betrachtet, welchergestalt sie mit ihren ampten und leuthen in unsern landen sitzen wurden, wo sie sich wider s die landesfursten und–s erbschuzfursten entpöreten und widerwertig ertzeigten.

Das aber vielgenanthe bischoffe sagen, wie sie thun, sie wheren euer ksl. Mt. und dem reich mit pflichten verwanth und, diweil sie die kgl. Mt. gegen Wormbs beschriben und erfordert, so hette ihnen nicht anders gepuren wollen, dan an ihre stadt zu schicken und zu gehorsamen, so solten sie t von wegen des hauses zu Sachssen die uber menschengedencken hergebrachte gerechtikeiten und–t habende ruigliche gewehre und, wie weit sich derhalben berurthe ihre pflichte erstrecken möchte, darneben auch betrachtet haben. Ihre vorfahren, so zu Meissen und Merßenburck vor ihne bischoffe gewest, werdenu so wenig als sie wider yhre pflicht haben handeln wollen, aber dannoch haben sie sich sölcher neuerung nicht understanden, sundern seind bey v den landesfursten und–v erbschutzfursten bliben, wie weit sich auch die wircklikeit ihrer gerumbten regalien, dartzu sie dem reich mit keiner andern dan lehenspflicht verwant, erstrecken thut und ihnen fur uns, den landesfursten, gestanden wirdet, ist ihnen selbist unverborgen.

So haben wier auch dem Bf. von Meissen, als wier selbst, wie obstehet, mit yhme geredt, hievon genugliche anzeigung und berichtung thun lassen. Es seind wol grafen, epte, auch leuthe vom adel, die vom reich in gleichnis mit regalien begnadet und dem reich derhalben pflicht thun, ader [sic!] darumb seind sie keine reichsstende. Sölchs wirdet ihnen auch von ihren landesfursten nicht nachgegeben. Uber das mugen wier auch wol ahnzeigen, das kein bischoff in obgenanten des hauses zu Sachssen dreyen stiftenw unersucht x des landsfursten und–x schutzfursten die administration und regirung der stifte ahngenommen, inmassen auch uns und andern fursten in gleichnis wolte schwer sein, einen widerwertigen, verdrislichen bischoff y im kreiß ader zirck seiner lande–y zu haben, daraus euer ksl. Mt. so viel mher genedigst können vorstehen, das es viel ein andere gelegenheit mit gemelten bischoffen hat, dan sie sich ruhmen und anmassen dörfen.

Das sie auch schreiben, man appellire von ihnen in weltlichen sachen an ksl. Mt., seind wier den bischoffen ihres angebens dermassen nicht gestendig und, wiwol derhalben weiter bericht zu thun where, so kunthe doch söllichs appellirens halben ans reich nicht erfolgen, das darumb obberurthe des hauß zu Sachssen herkommen gerechtikeiten, auch derselben posses und gewher dadurch muste aufgehaben sein und eben als wenig, als die auch durch kgl. Mt. und euer ksl. Mt. selbst beschreyben z zu dem tage gegen Wormbs und itzigen reichsthage–z nicht hette können geschwecht noch aufgehaben werden. Wo auch euere ksl. Mt. des reichs register lassen besichtigen, wieviel bischoffe, auch epte und andere prelaten, item grafen und herren, auch leuthe vom adel zu reichstegen erfordert und beschriben, so werden sie wol befinden, welche darauf erschinen seind ader nicht, darumb unser wegerung, das wier berurthe bischoffe nicht reichsstendeaa sein lassen, kein neuikeit. Hetten sie auch kgl. Mt. auf ihre beschreybung gegen Wormbs bericht gethan, wies ihrer vorfahren und ihrenthalben mit dem hause zu Sachssen herkommen ader uns auf ihr anzeige sölchen bericht thun lassen, so wurden sie ebensowohl als yhre vorfahren darbey bliben, auch daruber nicht beschwerdt, sundern durch uns als ab die landesfursten und erbschutzfursten des wol enthnomen wurden sein. Diweil sies aber hinter unsac, wie leichtlich zu erachten, practicirt ader durch unsere misgunstige practiciren lassen, so haben sie sich sölchs unbillichen, affectirten gehorsams ahne zweyfel gerne und gutwillig beladen, des sie wol hetten uberig sein können, dan es seind wol andere wissentliche reichsstende zu berurthem tage gegen Worms unerfordert bliben, wie man weys, darumb an ihrem nicht-erscheinen auch wenig wurde gelegen gewest sein.

Und wiwol uns der Bf. von Meissen in vorgangenen winter zu erkennen gegeben, das er durch euer ksl. Mt. zu dem itzigen reichstage gegen Regenspurck in gleichnis beschriben, inmassen mir, Hg. Heinrichen, der Bf. zu Merßeburck auch zu wissen gethan1, so tragen doch euer ksl. Mt. in gnedigem gedechtnis, welchergestalt euer ksl. Mt. wier semptlich geschriben und gebethen, sölche erforderung gnedigst als das [sic!] hauß zu Sachsen herkommen zuwider abtzuschaffen2, darauf uns euer ksl. Mt. gnedigst beanthwurt, das sölche ihrer Mt. erfordrung darumb bescheen where, diweil von der religion zu Regenspurck weiter gehandelt solt werden, und derhalben gnedigst begert, das wier uns gemelter bischoffe erscheinen nit wolten zuwider sein lassen, mit gnedigster vortröstung, das es uns und dem hause zu Sachssen gar ahne nachteil sein, des uns auch vonad euer ksl. Mt. ein reverß gnedigst aufgericht werden solt3. Hetten uns derhalben zu dem bischoffe sovil weniger versehen, das sie uber berurthe eure ksl. Mt. schriftliche, genedigste messigung ihrer erforderung, derer wier auch underthenigst und gerne euer ksl. Mt. zu ehren, doch sunder nachteil des hauses zu Sachssen stadtgegeben4, unsae als af die landesfursten und erbschutzfursten und advocaten an unsern ehren, fug und glimpf und doch mit offentlichem umbstandeag angerurt, ihnen auch reichsstandt mit ihren schriften zuwider berurter euer ksl. Mt. anthwurt und messigung zutzihen understanden solten haben.

Hirumb und dem allem nach ist an euere ksl. Mt. unser underthenigst ansuchen, euere ksl. Mt. wolten vilberurter bischoffe schrift und anbringen wider uns nit stadtgeben noch ihnen zusehen, das sie mit irer angemasten neuerung uns und das hauß zu Sachssen uber vorberurt euerer ksl. Mt. gnediges zuschreiben dergestalt weiter solten verunruigen, sundern euere ksl. Mt. wollen sie an uns und, sich des ahngemasten reichsstandes, auch der nurmbergischen buntnis zu entschlagen, weißen, ihnen auch, sich dergleichen ungepurlichen furnhemens forthmher enteussern und ihrer caucion brief und sigeln zu geleben und dem festiglichen nachzukommen, mit ernst undersagen lassen.

Hirtzu wollen auch euere ksl. Mt. weiter ihres fiscals am cammergericht derhalben vorgenommene vermeinte und nichtige proceß, so der Bf. zu Meissen geursacht und zuwegen bracht, bey einer ansehenlichen peen gnedigst abschaffen. Dann ich, Hg. Heinrich, ye nicht pillich an zweyen orthen in einer sachen und auf ein mhal sollen beclagt werden, so achte ich mich auch, an beyden örten zu anthwurten, nicht schuldig. Auch wissen euere ksl. Mt. selbst als ein hochverstendiger kayser bas dan die bischofe davon schreiben, ah das unser vornhemen, darzu sie uns durch ihr thetlich verunruigung gedrungen, ihnen wider ihre vorgemelte brief undt sigel keynen behelf zu rechte geben mag noch gesagt werden, das solche ihre brife und caution mit gewalt und forchte unrechtiglich und nichtiglich erdrungen5, diweil sie sich damit zu keiner unpflicht verschriben haben und, do darauf die bischoffe ihre unrechtlicheai verunruigung abstellen, sich auch, wie sie schuldig, als christliche, rechtschaffene und wilferige bischoffe und prelaten sampt ihren capitteln und geistlichen werden hinfort befinden lassen und halten, so söllen sie sich des landes- und erbschuzes also undt dergestalt genißlich empfinden, das sie sich unsernthalben mit pillikeit nicht söllen zu beschweren haben.

Wo sie aber auf ihren irthumben wurden verharren und das christliche, arme volck, ihre arme underthanen, uns weither ansuchen, yhnen zu christlichen predigern, damit sie Gottes wort hören und die sacrament nach götlicher einsetzung bekommen und empfahen mugen, gnedige furderung zu thun, welchs der Bf. zu Meissen uns fur eingriff in seyne weltliche jurisdictionaj deuthen und auflegen wil, so werden sie uns ak als die landsfursten und erbschutzfursten nicht verdencken konnen, ab wir ihre abgötherey, mißbreuche und greuliche irtumb, die sie bißher mit frefel haben erhalten wollen, auf berurt der leuth hochflelich anruffen und christlich ermahnen, niderlegen und abthun undt dagegen die warheit Gottes, auch christliche cerimonien unsern furstlichen pflichten nach gegen Got aufrichten mussen, dann euere ksl. Mt. kunnen selbst gnedigst gedencken, wie uns ungleiche undt ungötliche religion in unsern landen leidtlich sein wolte, nachdem nit alleine unser allerseits underthane zu zwitracht, auch in andern unrichtikeiten dardurch oft verursacht, sundern welchs auch das allerbeschwerlichste, das die leuthe under unserm landesschuz ihrer selikeit beraubt werden solten. al Und dieweil der Bf. von Meissen uns und unsern theologen und predigern in seinen schriften vermeint, ertichtiglichen irtumb auftzulegen, so zweifeln wier nicht, euere ksl. Mt. haben seinen ungrundt aus unser und unser mitverwanten augspurgischen confession und apologien, auch aus der itzt zu Regenspurck gepflogenem gespreche handlung und, was die nidergesatzten unsers theils theologen vor stadtliche grunde der heiligen schrift darinnen gefureth, bereitahn genugsam vermargt, das ahne noth, euere ksl. Mt. mit weyter ausfuhrung derwegen zu beschweren. Hetten auch vielgemelte bischoffe unser confession undt apologi, auch andere unsere theologen stadtliche schrifte gelesen und sich damit, wie ihnen als bischoffen wol zugestanden und geburt hat, fleissig bekommert, so wurden sie sich ihres ungeschigten vorgebens in dem auch wol enthalten haben. Wo sie auch hiruber vormeinen, das einicher artickel unser confession und apologien solte irrig sein, so mugen wier leiden, das sie die ursachen des vormeinten irtumbs schriftlich ubergeben und den unsern zugestalt werden, so sal ihnen an redelicher veranthwurtung mit grundt der heiligen schrift weiter kein mangel sein.

Wyer vermercken auch wol, das dem Bf. von Meissen an dem anruffen deram heiligen an in sunderheit fast gelegen, dan was man in der kirchen zu Meissen in meynem, Hg. Heinrichs, schlosse, daselbst gelegen, etzliche viel jhar here fur ein treffliche, erschreckliche abgötterey eines bischofs halben, den man Benno genanth, gefureth und angericht, davon er in seiner clageschrift selbst meldet, welchen Benno sein vorfahr durch den bapst canonisiren lassen zu verfurung unserer und anderer oberkeitten christlichen underthanen umb merglichs nutz undt inganges willen, welchen die bischoffe und sein capittel zu Meissen fur undt auch nach berurthem vermeintenao canonisiren erlangt, weiß der bischoff whol, ist auch landruchtig, das entlich nicht hette verpleiben konnen, Got wurde derselben merglichen abgötherey halben, wo sie lenger gestanden und gelitten, landt und leuthe ernstlichen gestrafft haben, wie er auch die welt von anfang bishiher umb abgötherey willen alwegen hertiglich und ernstlich gestrafft hat. Wo uns auch genanter bischoff ursach geben wirdet, euerer ksl. Mt. von sölcher undt andern seynen und seyner geistlichen verfuhrungen weithern bericht zu thun, so sal daran kein mangel sein, sunder die gelegenheit nothdurftiglich ferner erclert werden.

ap So ist auch in sunderheit ertichtet, das der Bf. von Meissen euer ksl. Mt. anzeiget, wie ezliche prediger unserer lande zulassen theten, das ein haußvater seyne diner undt haußgesindt selbst communicirte, so er es doch dergestalt nimmermehr wirdet kunnen whar machen. Das wirdet aber, wie wier wissen, von unsern predigern fleissigk gelehrt, das ein itzlicher haußvater verpflicht sey, seyne kinder und hausgesinde zu Gottes forcht zu halten und sie des cathecismi wol zu underrichten, welchs aber genanter von Meissen verschweigt und auf ein ander geferliche weiße angibt undt deutet. Aber wie droben vermeldet, so söllen gedachte bischoffe, ab Got wil, nimmermher auf uns weiß[en] noch whar machen, das wier semptlich ader sunderlich ihrer und der ihren halben anders gehandelt dann als christliche, eherlibende chur- undt fursten und uns whol gefugt hat, auch gegen Got und euer ksl. Mt. underthenigst vertrauen zu veranthworten.

Diesen unsern underthenigsten bericht wollen euere ksl. Mt. von uns gnedigst undt zu unser, auch unser landschaft hohe nothdurft, auch nicht anders vermercken6 und uns, auch das hauß zu Sachssenaq bey lanck hergebrachter obrikeit, gerechtikeit und derselben posses und gewehr gnedigst und kayserlich schutzen und hanthaben7.

Datumar Sontag nach Margarete, den 17. Julij anno domini im 1541.

Anmerkungen

a
 Im folgenden textkritischen Apparat sind Korrekturen, die in B, C, D und E vorgenommen wurden, um den Text in eine Separateingabe Kf. Johann Friedrichs von Sachsen und seines Bruders Hg. Johann Ernst von Sachsen bzw. Hg. Heinrichs von Sachsen umzuredigieren, nicht berücksichtigt, wenn sie ansonsten inhaltlich nicht relevant sind. Vgl. den DV zu D.
b
 In B danach v. a. Hd. nachgetr.: doch mit disem underschid, das ich sulche voranthwortung des Bf. von Meissen halben dergestalt will vorgewant haben, das ich sein und seines stifts mitschutzfurst bin. Was aber den Bf. von Merseburg antrift, weil ich desselben furnhemlich zu thun, will ich doruff volgend anthwurt als vor mich allein antzeigen. – In D lautet an dieser Stelle der Nachtrag v. a. Hd., der allerdings wieder gestrichen ist: doch mit disem underschit, das wir solche verantwortung des Bf. von Meissen halben dergestalt wollen furgewant haben, das wir sein und seins stifts mitlands- und erbschutzfurst sein, was aber den Bf. von Merseburg antrieft, weil unser vedter desselben furnemenlich zu thun hat, wollen wir uns seiner clage nit ferner noch anders angenommen haben, dan sovil unser und des hauses zu Sachsen gemeine gerechtigkeit und interesse anlangt und sonderlich wider das ehr sich des reichsstandes und session in gleichnus wie der Bf. von Meissen vermeint anzumassen berurthem haus zcu Sachsenn zu nachteil.
c
–c In C: als ire landesoberkait, auch.
d
–d In E nachgetr v. a. Hd.
e
–e In E nachgetr. v. a. Hd.
f
–f Fehlt in C, in D unterstr.
g
–g In D: ader von den landes- und erbschutzfursten inen verstadt worden sey.
h
–h In C unterstr.
i
–i In C: ire.
j
–j Fehlt in D.
k
 Nach B und C korr. aus: auf.
l
–l In D: so haben wir es doch noch dyßmals aus andern bedengken underwegen gelassen.
m
–m Fehlt in D; in E v. a. Hd. korr. aus: yre erbschutzfursten.
n
–n Fehlt in D.
o
–o In D: das genannthe bischove sich in die nurnnbergische bundtnus begeben hetten.
p
–p In E v. a. Hd. nachgetr.
q
–q In E v. a. Hd. nachgetr.
r
 In D danach: und schutzfursten.
s
–s In E v. a. Hd. korr. aus: yhre.
t
–t In D: yhre vorwandtnus gegen dem haus zu Sachsen und desselben uber menschengedencken hergebrachte patronat, landes- und erbschutzgerechtigkeit und des alles.
u
 In C, D und E danach: ane zweiffel.
v
–v V. a. Hd. korr. aus: ihren.
w
 In D danach: in menschengedencken.
x
–x V. a. Hd. korr. aus: ihre.
y
–y In D: in seynnem lande.
z
–z V. a. Hd. marg. korr. aus: zu den reichsthagen.
aa
 In D und C: reichsfursten oder stende.
ab
–ab In D v. a. Hd. korr. aus: yre.
ac
 In D danach: den lands- und erbschutzfursten gethan und.
1
 Vgl. Anm. 1 zu Nr. 420.
2
 Vgl. Nr. 420.
ad
 Nach C korr. aus: an.
3
 Vgl. Anm. 3 zu Nr. 420.
4
 Vgl. etwa die Anweisung Kf. Johann Friedrichs und Hg. Johann Ernsts von Sachsen an die kursächsischen Beamten und Amtsträger, für die Sicherheit Bf. Sigismunds von Merseburg auf seiner Durchreise nach Regensburg Sorge zu tragen, Schneeberg, 1541 Mai 12, Merseburg DomstiftsA, E III 6, fol. 46r (Kop.).
ae
 Nach C korr. aus: und.
af
–af In E v. a. Hd. korr. aus: yhre.
ag
 In B, C, D und E: unbestande.
ah
–ah In B gestr., dafür v. a. Hd. nachgetr.: welchs ich und meine vettern, der Kf. zu Sachssen und seiner L. bruder wider den Bf. zu Meissen semptlich, ich aber wider den Bf. zu Merßburg allein der obberurten verunrhuigen halben zu erhalten des hauses zu Sachssen gerechtikeit und geweher haben thun mussen, inen keinen behelf wider ire aufgerichten caution, briff und sigel zu recht geben mag, als ob.
5
 Zum Vertrag zwischen dem Haus Sachsen und Bf. Johann von Meißen, 1539 Juli 14, vgl. Anm. 5 zu Nr. 279.
ai
 In D: unpflichtliche.
aj
 In D danach: vermessentlich.
ak
–ak Fehlt in C; in E v. a. Hd. nachgetr.
al
–al In C: Und uff das auch dem Bf. von Meissen auf die artigkel, damit er uns, auch unsere theologen und prediger in seinen schrieften vormeint, ertichtiglichen irthumb aufzulegen, zu nodturft geantwort werde, wo er sich wirdet understehen dorfen, wider uns und gedachte die unsern seinen angegebenen irthumb mit gotlicher, heyliger schrieft auszufhuren, so haben wir unser oheim und vedter von Anhalt und rethen bevolhen, das sie vo[r] euer ksl. Mt. oder derselben bevelhaber nach euer ksl. Mt. gefallen die theologen, so wir und andere unsere mitvorwandten itzt zu Regenspurgk haben, uber das, was nunmher in euer ksl. Mt. vorordenten gesprech von solchen und dergleichen artigkeln gered worden, gegen ime sollen darstellen, die berurten artigkel auf sein ausfhuren gegen ime zu vorantworten, daran sie auch durch gotliche vorleyhung und genannten Bf. von Meissen seinen selbst irthumb und vorfhurung redelich dartzuthun kainen mangel werden sein lassen.
am
 In D danach: auch vermeinten.
an
–an In D: vil.
ao
 In C und D: ungotlichen.
ap
–ap In C: Und hetten keine scheu gehabt, dasselbe mit dieser unser schrieft zu thun, wo wir nicht bedacht hetten, euer ksl. Mt. mit zu langen schrieften noch zur zeit unbeladen zu lassen. So achten wir auch, vilgenanter bischoffe unwarhaftigs antichten, damit sie uns gegen euer ksl. Mt. der relligion halben gerne wollten in viel wege vorungelimpfen, mit weitleufigem gegenbericht abtzulehnen, ane nodt sein. Dann welchergestalt wir in unsern landen lheren, auch warhaftigen rechten gottesdinst fhuren lassen, solchs ist euer ksl. Mt. aus unser confession und appologien baß wissent dan gemelten bischoffen, welche, wie aus irem antzihen woll zu vorsehen ist, aus giftigem und vorhassetem gemut die gemelte unsere confession und appologia villeicht nicht gelesen, darumb sie auch von der sachen gelegenheit weniger dan nichts wissen, dann, wo es ane das were, sollten sie sich und sonderlich der von Meissen billich geschemet haben, euer ksl. Mt. mit seinem ertichten angeben wider uns zu belestigen und sonderlich in deme, als er under andern hat schreiben dorfen.
6
 Dazu in D marg. Notiz: Stehet one das in dieser schrift.
aq
 In D danach: berurter bischoff halben.
7
 Vgl. auch Kf. Johann Friedrich und Hg. Johann Ernst von Sachsen an den Kaiser, o. Ort, o. Datum, Dresden HStA, 10024 GA, Loc. 08994/01, Der Bff. zu Meissen, Merseburg und Naumburg [...] angemaßte Session im Reich [...] auf den Reichstagen zu Speyer 1541–1547, fol. 151v–151v (Kop.): Nachdem und als der hochgeborne furst H. Hainrich Hg. zu Sachssenn etc., unser freuntlicher, lieber vetter, schwager und gevatter, und wir itzt an euere ksl. Mt. durch ain samptschrieft unser veranthwortung underthenigs wieder der Bff. von Meissenn und Merseburgk clageschrieften gelangen, so wissen euere ksl. Mt. wir in underthenigkait nit unangetzaigt zu lassen, das wir es dofur halten, das wir uns, die Ff. zu Sachssenn, nit allain fur erbschutzfursten, sonder auch fur die landesfursten der Bff. zu Meißen, Naumburgk und Mersenburgk halten und mugen leiden, ist uns auch nit zuwieder, das den Bff. von Meissen und Mersenburgk solchs von unser baider wegen neben obberurter samptschrieft auch furgehalten und zu erkennen gegeben werde. Bitten auch undertheniglich, euere ksl. Mt. wolle solchs nit anderst dann zu unser und des hauß zu Sachssenn notturft vormercken. Das seint wir umb euere ksl. Mt. in aller underthenigkait zu vordienen alle tzeit willig. Datum. Die Eingabe der sächsischen Fürsten zur Reichsstandschaft der Bff. von Meißen und Merseburg wurde dem Kaiser in Regensburg am 21. Juli 1541 eingereicht, vgl. Beilage zu Nr. 901. Zum Konflikt um die Reichsstandschaft des Hochstiftes Meißen seit 1539 und auf dem Regensburger Reichstag 1541 vgl. auch Lobeck, Das Hochstift Meißen, S. 131–148 und S. 167–179.
ar
 Die Datumszeilen lauten: In B: Montags nach Margarete [1541 Juli 18]; in C: Dinstags nach Corporis Christi, den 21. Junij anno 1541; in D: Sonabents den neunden des monats July anno etc. 41; in E ursprünglich wie in C, dann korr. in: [Sonabents] Visitationis Mariae, den andern Julij anno domini 1541, schließlich v. a. Hd. in das Datum von A korr.