Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XI. Band. Der Reichstag zu Regensburg 1541 bearbeitet von Albrecht P. Luttenberger, für den Druck vorbereitet von Christiane Neerfeld
Frankfurt ISG, Reichssachen II Nr. 902, unfol. (Konz.); ÜS: Ausschreiben des stettags gen Regenspurg auf anhalten deren von Goßlar 1541.
Die fursichtigen, ersamen, weisen, auch unsere besunder lieben und gute freund burgermaister und rat der stat Goßlar haben uns kurtzverschiener tag irer begegenten beschwerungen und obligenden not halben geschriben, auch daneben angesucht und gepeten, wie euer L. auß hier inverwarter copei desselben schreibens nach der leng freundtlich zu vernemen, welches wir den strengen, fursichtigen, ersamen, weisen maistern, burgermaistern und räten der stett Straspurg, Nurmberg und Ulm, als neben denen wir gemaine versamblungen der erbarn frei- und reichsstett außzeschreiben pflegen, sampt unsern fruren bedencken alßpald zu erkennen gegeben und uns daruf mit iren L. durch zusamen gethane schriften verglichen1, das nit allein auß freundtlichem und getreuem mitleiden, so mit den gemelten von Goßlar pillich zu tragen ist, sonder auch in bedencken viler andern treffenlichen obligen und beswerungen, so den erbarn frei- und reichsstetten ingemain und sonderhait unaufhörlich widerfahren, gut, nutz und not sein welle, dieweil on das die ksl. Mt., unser allergnedigster herr, itzo ainen gemainen reichstag uf Trium Regum gen Regenspurg angesetzt, das sich die erbarn frei- und reichsstett aller solcher iren gemainen und sondern sachen und beschwerungen halben, zuvor und ehe der angesetzt reichstag anfenge oder gehalten wurde, mitainander der notdurft nach besprochen und beratslagt hetten, und demnach endlich beslossen, ain gemaine der erbarn stett versamblung außzukunden.
Dieweil wir aber in solicher zusammenkunft in betrachtung der gantz kurtzen zeit, hiezwischen dem ausgeschriben reichstag uberig, auch zu vermeidung vergeblicher mue und uncostens nit fuglicher noch bequemer malstat und zeit dan eben gen Regenspurg zu anfang des reichstags, zuvor und ehe dan die gemainen reichshendel angegriffen wurden, furzunemen und zu benennen gewisst haben, so setzen, benennen und verkunden wir eueren L. (wie dan die obgenanten drey stett Straspurg, Nurmberg und Ulm den stetten irer bezircke auch gethan haben) den vierdten tag nach dem angesetzten reichstag oder, so der weiter erstreckt wurde, alßdan auch den vierdten tag nach solicher erstreckung nechstvolgend, zu Regenspurg oder an dem ort, dahin der reichstag villeicht verrugkt oder verendert werden mocht, durch eur erbar ratspotschaft gewißlich zu erscheinen.
Hiemit freundtlich pitend, euer L. wellen die bemelten beschwerungen und obligen der notdurft nach hiezwischen wol bedencken, euch in hertzen geen lassen und zu angeregter zeit nit auspleiben, daselbst gegen solichen beschwerungen, ob und wie die ab- und in pesserung gewendt werden mechten, pestes vleiß handln und raten helfen, wie wir uns versehen, die andern erbar stett des orts an inen auch nichts erwinden lassen werden, so sein wir, eueren L. allen freundtlichen willen und dienst zu beweisen, gantz begirig und genaigt2. Datum Dinstags, den 21. Decembris anno etc. 403.