Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XI. Band. Der Reichstag zu Regensburg 1541 bearbeitet von Albrecht P. Luttenberger, für den Druck vorbereitet von Christiane Neerfeld

Wien HHStA, RK RTA 7, unfol. (Kop.).

Dieterich Gf. zu Manderschiedt und Blanckenheim, H. zu Schleiden, Kerpten, Cronenburg etc. hat Kff., Ff. und stenden supplicirt, zeigt an, das ime, Die therichen dem eltern, Gf. zu Manderschiedt, mit der wolgebornen Elizabethen von der Nuerburg das schloß und herschaft Moselburg under anderm, nachdem sie vor ime verstorben, ein zeit zu besitzen und inzuhaben, zugeeigent, wie er auch dasselbig vermog der heulichsverschreibung ingehabt und besessen. Und als nach gedachter seiner hausfrauen absterben die wolgeborne frau Margrethe von der Nuerburgk, ir leibliche schwester, gedacht schloß und herschaft als ir naturlich, vetterliche erbschaft angenomen, doch seiner, Gf. Dietherichs, gerechtigkheit und posses vorbeheltlich, hab doch einer von Prerefort gnant, ein Frantzhoß geporn, deßmals des Hg. zu Calabrien, Lotringen und Bar dienner, gedachter frau Margarethen solich schloß und herschaft geweltlicher that mit gewapender handt ingenomen und, ob hochgedachter Hg. von Lotringen sich irenthalben einichs nachtheyls besorgt, dieweil es ein vest hauß, das die frau urbutig, das sein fstl. Gn. imants, wer der gelieben wolt, neben sie in soliche schloß zu verordnen, das notturftiglich zu vorkomen, aber des unangesehen sey sie aus gedachtem schloß und herschaft außgetrungen, also, das der Hg. zu Lotringen in das berurt spolium gefolgt und getretten und noch, so ist an kfl., fstl. Gn. und G. sein underthenig dienstlich und freuntlich bit, dieselbigen wollen es genediglich und freuntlich erwegen, inen ein schrift an hochgedachten Hg. von Lutringen mitheilen, damit ime, Dietherichen, der unpillichen verwaltigung halb soliche pilliche ergezlicheidt beschee und ime, Frantzen, inreumung gedachts schloß und herschaft uff sein angeregt erbieten wiederfaren moge, und darneben daran zu sein, das dem keyserlichen camergericht bevolhen werde, sofer der hertzog vermog solich schrieft die gepetten inantwortung und restitution nicht thun wurdt, inen gepurliche ladung der entweltigung halber nach vermog des keyserlichen landfridens mitzutheilen und gepurlich recht gegen seinen fstl. Gn. wiederfaren zu lassen.

Ist durch den ausschuß bedacht, das ksl. Mt. durch Kff., Ff. und stende underthenigst zu bietten, das ir Mt. den supplicanten mit inschliessung seiner supplication an hochgedachten Hg. von Lotringen vorschreib, daran zu sein und zu verschaffen, damit er wieder restituirt werde.

Anmerkungen

1
 Die Supplikation liegt im Volltext vor Wien HHStA, RK RTA 7, unfol. (Kop.).