Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XI. Band. Der Reichstag zu Regensburg 1541 bearbeitet von Albrecht P. Luttenberger, für den Druck vorbereitet von Christiane Neerfeld
Augsburg StadtA, Lit. 1541, unfol. (Reinkonz.).
Regest: Roth, Zur Geschichte, T. I (ARG 2), Nr. 8, S. 286–287.
Angestert hab ich, Georg Herwart, euch bei Christoffen Jhenisch geschrieben, des verhoffens, ir werdn dasselb schreiben wol empfahen. So ist uns gedachts tags zu abends spat eur schreiben, den 5. dits ussgangen, durch Stöcklin geantwurt, und lassen uns eur wolmainung und bedencken Wirtemberg und dern von Eßlingen halb durchaus gantz wol gefallen, namlich, das dieser handl in allweg durch die christlichen verstentnus verwandten vor allen dingen mit vleiß zu stillung und hinlegung gehandlet werde, guter zuversicht, obgleich hertikait verhanden, die werd sich selbs durch die zeit und auch so viel guter leut anhalten lindern und miltern lassen. Wa aber sollichs nit verfahen sollt, stund dannoch denen von Eßlingen gemainer reichsstett rate und der ksl. Mt. etc. hilf bevor, darzu es aber nit gut kumen ze las[sen]. Es were auch gut, die von Eßlingen zu undertheniger, guter nachbarschaft etc. zu erinnern und ermanen, welchs aber gemainer evangelischen stett gesandten zu thun unsers bedenckens am besten ansteen und auch am fruchtbarsten sein will.
Goßlar halb seien wir auch eur maynung, das sich die oberlendischen stett allain in erkentnus, ob ir sach religionisch sei oder nit, kainswegs einlassen sollen, sonder, wa ye darin will beschlossen werden, das es vermöge der verfassung durch di gemainen stimmen beschehe; werdt euch wol wissen, im selben ze halten.
Von dern von Einbeckh wegen, so ist euch unverborgen, dhweil es geldt antriefft, das uns, ausser eins e[rsamen] rats beschaid ze geben, nit gebuert, wir achten aber, das der sach rue ze geben sei, bis sie in di handlung kumbt. Darnach hapt ir euch uff ainen ersamen rat zu referiren, dasselb anhere langen ze lassen und euch beschaids zu erholn. Ist aber unser bitt, wan sich solchs zutregt, das ir eur bedencken uns darin in schriften eroffen wöllend.
Ferner seien wir gewertig, wie es mit H. Meußlin uff das ankumen der gesandten zu Straßburg ze halten. Was ir uns dann zuschreibt, demselben soll volg geschehen, wiewol wir leyden möchten, das er hie plieb, solang man sein zu Regenspurg entperen möcht.
H. Dr. Claudi Beuttingers gemachte registratur, die sich in ain zimliche lenge erstreckht, ist fertig und soll euch bei nechster furh zukumen. Datum Montag, 7. Marcij 15411.