Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XI. Band. Der Reichstag zu Regensburg 1541 bearbeitet von Albrecht P. Luttenberger, für den Druck vorbereitet von Christiane Neerfeld
Nürnberg StA, Briefbücher des Nürnberger Rates 124, fol. 167v–170v (Kop.).
Eingang ihrer Schreiben vom 4. und 5. April. Kg. Ferdinand hat sie über die türkische Belagerung Pests informiert und um drei Büchsenmeister gebeten, die sie mit Zehrgeld nach Wien abgefertigt haben.
Zettel der Älteren von Nürnberg: Ihr Schreiben vom 4. April an sie. Sind mit ihren Vorschlägen zur Überarbeitung der Stellungnahme zu Helchners Klage einverstanden. Haben den Tenor auch für zu scharf gehalten. Die redigierte Fassung wird ihnen umgehend zugehen. Sollen sie Kg. Ferdinand, wenn er nach Regensburg kommt, zustellen. Volkamer soll die ihm zugegangenen Befehle in Sachen Helchner ausführen.
Was die Anregung Dr. Hels wegen des Augsburger Prädikanten Musculus angeht, so haben sie diesem für die Abschriften von Akten des Wormser Kolloquiums schriftlich danken wollen und die vorgesehene Verehrung, da die Religionsverhandlungen in Regensburg fortgesetzt werden sollen, vorläufig aufgeschoben. Das Schreiben an Musculus ist aber nicht ausgegangen, weil es Erasmus Ebner bei sich behalten hat. Nehmen an, dass die Anregung deshalb geschehen ist, weil man wegen des Fortgangs des Religionsgespräches keine große Zuversicht hat. Sollen deshalb durch Dr. Hel dem Prediger Musculus 24 fl. als Verehrung überreichen lassen. Sollen weitere Erkenntlichkeit in Aussicht stellen, falls es zur Fortsetzung des Kolloquiums kommt und Musculus weitere Mühe haben sollte. Wollten Musculus eigentlich 32 fl. zukommen lassen. Aber Erasmus Ebner hat darauf hingewiesen, dass die Notare im Namen aller Stände eine Verehrung erhalten sollen. Müssen dazu auch einen Beitrag leisten. Stellen es Volkamer anheim, die Summe zu erhöhen.
Haben sie über ihr Vorgehen anlässlich des von einem Mönch überbrachten Schreibens des Kaisers wegen der Ordensleute unterrichtet 1. Erasmus Ebner und Sebastian Groß haben die Beschlüsse des Rates wegen des Konvents vollzogen. Die Mönche haben sich zu Gehorsam erboten und eingestanden, Messe gehalten zu haben. Sie meinten, dies tun zu dürfen, weil es nicht öffentlich geschehen sei. Haben die Mönche, dieweil wir fynden, das auch etlich unser burgerschaft zu inen ins closter gangen und meß darynnen gehort, auch oftermaln gastungen und maltzeyt hineingelegt, angewiesen, das Messelesen zu unterlassen. Die Mönche haben sich gutwillig erboten, zugleich aber gebeten zu dulden, dass man ihnen, da sie sonst kein Einkommen hätten, ab und zu eine Gabe ins Kloster bringe. Haben dies für diesmal auf sich beruhen lassen. Nach erfolgter Beratung über das ksl. Schreiben werden sie ihnen mitteilen, ob und was sie darauf antworten wollen. Glauben wie sie, das solichs durch sonder personen anregen im hofrat außpracht sey. Halten ihr Vorhaben, bei sich bietender Gelegenheit mit Naves darüber zu reden, nicht für gut, es sei denn, sie können unvermerckt Erkundigungen einziehen.
Schicken Kopie des von ihrer Bürgerin Apolonia Linhart Gruberin beim Kaiser erhaltenen moratorial2. Da ihnen dies hochbeschwerlich ist, haben sie ihre Gelehrten mit einem Gutachten beauftragt. Sie haben nämlich für einen solchen Fall ein Privileg Ks. Maximilians, das freilich gewisse Einschränkungen enthält. Sollen darüber nachdenken.
Rückkehr Pankraz Wagners, der noch nicht angehört werden konnte. Nach seiner Relation werden sie darüber berichten. [...]. Datum ut in litteris.