Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XI. Band. Der Reichstag zu Regensburg 1541 bearbeitet von Albrecht P. Luttenberger, für den Druck vorbereitet von Christiane Neerfeld
Augsburg StA, Reichsstadt Nördlingen, Münchner Bestand, Lit. 49, unfol. (Ausf.); DV v. a. Hd.: Werlin uberschickt der protestanten antwort, 26. Aprill 1541.
Euerer fursichtigen, erbaren W. hab ich bey Hanns Herman von Awlen geschriben, der hoffnung, sey euch geantwort worden, aber noch bißher uf solich mein schreiben von euerer fursichtigen W. kein antwort zukomen.
Ferrer gib ich euerer fursichtigen W. zu vernemen, das ich uf den 18. Appril beim H. Oberburger gewest und ine erinnert der ubergebnen supplication, auch den bericht, so H. Wolf Graf, burgermaister, und ich ksl. Mt. uberantwurt haben etc., daneben sein herligkait gebetten, so gutwillig ze sein, mich zu verstendigen, ob die handlung beschlossen sey oder noch nichtz darinen gehandlet. Darauf er mir guetlich angetzaigt, das noch nichtz darinnen beschlossen, dann man die heilig zeit nit rat gehabt, so sey jetzund auch der stend halben und beschwerden und sonst vil grosser hendel vor augen, das man in dergleichen handlung nichtz besonders gehandlet hab. Aber ain mal sey es furgenomen worden, aber doch nichtz entlichs beschlossen, darauf ich sein herligkait und G. gebetten, ob es nit gut were, das ich bey andern personen, so bey der handlung sitzen, der handlung zur furderung erbette, darauf er, Oberpurger mir geantwurt, es mochte wol gut sein, das ich mich solt zu Hg. Friderichs, des pfaltzgrafen, obersten canzler verfuegen und da bey ime anhalten, wie ich dann ze thun wist. Dann er, der canzler, mochte die handlung ganz wol furdern, dann an ime in solichem vil gelegen were. Also hab ich den H. Oberpurger uf das hochst und vleissigist angesucht und gebetten, sovil immer muglich sey, die handlung zu furdern, damit ich als ain gesandter von meinen herrn und obern kain mangel an mir gespurt oder erfunden werde, darauf er mir geantwurt, sovil an ime sey, so woll er willig sein, die handlung zu furdern, meinen herrn zugut, auch mir zu gefallen.
Also bin ich von ime abgeschiden und den negsten hingangen, da Hg. Friderich hof helt, mich auch zum canzler verfuegt und alspald fur sein herligkait gelassen und ime den tittel, wie sich gepurt, geben und den handel nach lengs erzelt, er mich mit ganzem vleiß gehort, darauf sein herligkait gebetten von meiner herrn und obern wegen, das solche handlung im allerpesten furgenomen werd und meine herrn und obern bey irem langen herkomen, auch eingelegten copi von kaisern und kunig gefreit pleiben und darbey handhaben, wie dann sein herligkait bey dem ubergebnen bericht befinden und abnemen werden. Darauf sein herligkait mir ganz freuntlich geantwurt, er hette der handlung gut wissen, wo die beyainander lege, diselbigen ains tails ubersehen, doch nit gar und, sover man jetz widerumb in die reth geen wurde, so wolte er solche handlung zu [handen?] legen, dieselbig furpringen, das sie zu guter entschaft gepracht wurde, mein vleissig bit und begern von meiner herrn und obern wegen in kein vergeß stellen, also bin ich abgeschaiden.
Item, uf den 19. Appril bin ich zu dem H. Dr. Nafes gangen, der dann gegenwurtig bey ksl. Mt., da wir baid gesandten den bericht und copias, die freihait belangend, ir Mt. angenomen und empfangen, ir Mt. von stund an dem doctor ubergeben hat und ich sein erwurd und G. gebetten, auch die handlung nach lengs erzelt, das sein erwirde so diemuetig sein wolle, solche handlung zu guter entschaft verholfen sein ze furdern, das meine herrn und obern bey irem alten, lang hergeprachten herkomen und freyhaiten von kaisern und kunigen gelassen werden, des er sich ganz gutwillig ze furdern und zu allem dem, das gut, erpotten.
Hiemit schick ich euerer fursichtigen, erbaren W. alle ubergebne handlung und schriften, so wir der augspurgischen confession uf der ksl. Mt. propositionschrift zugestellt, darnach wider ksl. Mt. antwurt und alßdann abermal unser antwurt, wie ir ab den copien vernemen werden, mit C [Nr. 84], D [Nr. 85], und E [Nr. 87] vermerckt.
Ersam, weiß, gunstig herrn, uf den 20. Appril bin ich erfordert worden sampt den andern stend in die herperg des landtgraven, da ist von ksl. Mt. verordnet worden Pfgf. Friderich und Dr. Nafes, Hg. Friderich angefangen zu reden, ksl. Mt., unser allergnedigister herr, hett sie zu inen verordnet, nachdem ir aller fstl. Gn. zugewandten irer Mt. haimgesezt, die personen so verordnet und zu benennen, darauf sich ir Mt. entschlossen und in schriften lassen verfassen. Solche schriften wolt er von ir Mt. hiemit ubergeben, in versehung, das sy die bestimpten personen ain gut gefallen tragen werden, laut copias mit B bezaichent [Nr. 93].
Gunstig, gepiettend, lieb herrn, ir wollend Wilhalm Bossen hausfrau 20 fl. an patzen uberantwurten, die wirt er mir hie erlegen und zustellen.
Uf heut dato zu siben ur zu den stenden in die reth wider erfordert, was aber das furnemen ist oder sein wirt, das wirt ich erst anhoren.
Haben vernommen, was er bisher verrichtet hat. Dürfen davon ausgehen, dass er es in Erledigung ihrer Anweisungen und ains erbern rats anligenden sachen an ihm nicht fehlen lassen wird. [...]. Datum Regenspurg, uf den 21. Appril anno etc. 41.
[PS:] Item, dem potten hab ich nichts geben, den wolt mit dem trinckgelt außrichten.