Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XI. Band. Der Reichstag zu Regensburg 1541 bearbeitet von Albrecht P. Luttenberger, für den Druck vorbereitet von Christiane Neerfeld
Nürnberg StA, Briefbücher des Nürnberger Rates 125, fol. 133r–134r (Kop.).
Sollen ihre beiliegende Gegendarstellung der bambergischen verglaitung halben nach vorheriger Prüfung und gegebenenfalls Verbesserung dem Kaiser einreichen.
Und nachdem wir vermutten, der artickel der eylenden turckenhilf halben soll nunmer entledigt sein, so wollet uns berichten, wie es darumb gestalt, ob man die mit geldt oder volck erstatten muß, damit wir uns mit annemung der knecht, der wir gleichwol etlich mit uncosten aufhalten lassen, darnach richten mugen. So ist uns eur schreyben bey Anthoni Korben gestern Mitwochs [1541 Juni 22] tzu mittag auch tzukumen, welichs wir seines inhalts vernummen. Und was die turckenhilf belangt, habt ir unse[rs] versehens nunmer genugsamen bericht, allein, so die laistung diser eylenden hilf des bewilligten dritten tails auf gelt gestelt werden solt, so ist unser maynung, das ir euch im selben auch nit schwer macht, doch mit dem abtzug, inmassen ir das vor euch habt, darein ir euch unser notturft und gemeiner statt nutz nach tzum pesten werd wissen tzu richten.
So ist euch hievor geschriben der underhaltung halben unser verwaltung regiments und cammergerichts etc., derwegen, umb ein entliche quittung zu erlangen, tzu handeln, desselben und passawischen tzols halben, dieweil die kgl. Mt. geen Regensburg ankummen, wollet ingedenck sein, dasselbig tzu handeln und in voltzihung tzu pringen.
Wir haben die tzugeschickten abschrift des puchs entpfangen und wollen dasselbig eurm begern nach nymand abtzuschreyben stattgeben, sonder das in pester enge behalten. Allein haben wir fur notturftig angesehen, dosselbig dannoch unsern theologen, nemlichen Dr. Wentzeln, Dominico Schleuper, Oseandern, Vito und dem Thoma Venatorio durch unsern ratsfreundt Jheronimus Paumgartnern tzutzustellen, ir bedencken in solichem eintzunemen, doch mit solicher verpflichtung, das sie solich puch fur sich selbst nit abschreyben oder abtzuschreyben gestatten, dem sie unsers versehens nachkumen werden. Was wir dann derhalben von inen vernemen, solichs bleybt euch auch unver- halten1.
Beiliegend Mitteilung der Stadt Hammelburg, welichermassen ein Schott und silberkremer etliche cleinot den Juden daselbst versetzt, wie ir darauß vernemen werdet. Haben nur erfahren können, dass der Betreffende jetzt in Regensburg sein und faylhaben soll. Dieweil er dann unser burger, sollen sie nach ihm suchen und ihm das Schreiben übergeben, damit er seinen schaden verhutten konne, und euch wiewol diser geringen sachen, darynnen wir eur gern verschonen wolten, nit beschwern. Das kumbt uns von euch tzu gefallen. Hie bey uns nu werd [sic!] soll ein silberkremer sitzen, Hanns Klain genannt, der ytzo tzu Regenspurg ist und fayl hat. Den mocht ir unvermerckt bemern, ob er derselb were. Dem werd ir wol wissen recht tzu thun. [...]. Datum under unsers eltern Bgm. Jheronimus Holtschuhers petschir Donderstags, 23 Junij 1541 vier stundt nachmittag, durch Heintzlein Weydenhofer2.