Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XIV. Band. Der Reichstag zu Nürnberg 1543 bearbeitet von Silvia Schweinzer-Burian, mit Vorarbeiten von Friedrich Edelmayer
München HStA, HS Passau, Blechkastenarchiv 4/31, unfol. (Ausf. v.d.Hd. Kirchbichlers); DV: Datum Nirnberg, den 2. Februar[!]1 1543.
Meins gnedigisten herrn von Saltzburg potschaft, als mein gnediger herr von Chiembsee und der von Hiernhaim, sind am 20. Februarij spets abends ankhumen2, ze stund zu mir geschickht und mich auf fruen morgen, das ist den 21. Februarij, beschiden, allda ich mein credentz, so noch uneröffnet bey dem von der Alm verpliben, gemeld. Also haben die saltzburgerischen, pambergerischen und in namen euer fstl. Gn. ich uns samentlich bschlossen, das, unangesehen das niemand von Regenspurg noch Freising nochmaln vorhanden, wir dannoch nichten weniger röm. kgl. Mt. der dopplanlag wegen zue ersuechen und umb wendung ze bitten etc. Und also am 22. Februarij wir bey röm. kgl. Mt. audientz erhalten und von der topplanlag wegen mundlich ungeverlich auf diese mainung gworben:
Ier kgl. Mt. habe negstgehalten reichsthag ain begriff, welhermassen die funf fursten Saltzburg, Bamberg, Regenspurg, Freising und Passaw der thopplanlag in ierer kgl. Mt. erblanden sollen erlassen sein (wie dan die copi, so euer fstl. Gn. mir zuegeschickt, laut), stellen lassen [RTA JR Bd. XIII, Nr. 98], welhen furschlag der funf fursten potschaften zu bedacht auf hindersichbringen, auf St. Michaelsthag [1542 Sept. 29] schierst verschinen ier gmuet zu endteckhen, gnomen. Hab sich doch solhs auß allerlayhand ursach (nemblich der sterblichen leuff halber, item das die fursten verr voneinander gelegen, mit ierer hofhaltung und räthen zu streit gwest, auch zuvorab iere röm. kgl. Mt. mit hochwichtigen gescheften beladen gwest) untzher verweild, mit underthenigister bit, solhe endtschutung [= Verteidigung] des saumsals [= Versäumnis] gnedigist anzenemen. Und wiewoll dieselb gestelt verschreibung auß villerlay ursach bschwerlich were anzunemen, so wold man dannoch dieselb an itzo anzenemen gwilligt haben, bittend, dieselb zfertigen, doch mit dem underthenigisten anregen, dwheil die landschaft allgereit mit pfandhung verfaren und zu besorgen, möchten itzo Mitterfasten3 mit solher handhabung ferrer furschreitten, ier kgl. Mt. wolten derowegen den funf fursten bsonder ernstliche mandat an die landschaft mitthailen, solh iere thedlich vorhaben einzestellen.
Darauf kgl. Mt. die handlung zu bedacht gnomen, und wiewoll derselb bscheid [von] uns embsig und anhebig [= geflissentlich] ersuecht worden, ist doch solher untzher verpliben. Wir seien denselben auf heut zue besuechen [= überprüfen] bschiden; was fur bschaid erlangt wurdet, will euer fstl. Gn. unverzogenlich zuefertigen. Des von Freising gsanter hat sich in dise handlung, als er ankhumen, nichten wellen einlassen, sonder anzeigt, er hab khain bfelh derowegen. Der von Regenspurg ist zu uns gstanden. [...]4.