Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XIV. Band. Der Reichstag zu Nürnberg 1543 bearbeitet von Silvia Schweinzer-Burian, mit Vorarbeiten von Friedrich Edelmayer

A Lindau StadtA, 35,7 (Ausf.)1.

B Frankfurt ISG, Reichssachen II 964, unfol. (Ausf.).

C Memmingen StadtA, A Bd. 320, S. 69–70, S. 72 (Adr.), (Ausf.).

D Weimar HStA, EGA, Reg. H pag. 519–525, Nr. 175, fol. 136r–137r (Konz.).

Johan Friderich [...] und Philips Lgf. zu Hessen [...]. Wiewol euch ane das als einer reichsstadt den itzigen reichstag zu Nurmberg zu besuchen geburt, zudem das es auch derer sachen notturft erfordert, so von dem tage zu Schweinfurdt dohin gen Nurmberg verschoben sein, auch was der sunst mehr furfallen, so die einung betreffen mugen und mit derselben stenden davon wirt gehandelt wollen werden, so gelanget uns doch an, als sollen die oberlendischen stedte, so der christlichen einung verwandt, nit alle gein Nurmberg geschickt, sundern den gegenwertigen irenhalben aber solchen bevelh und gewalt gegeben haben, so sich zum entlichen beschlus solcher sachen nit erstrecken solle.

Dieweil dan vonnotten sein will, das ein ider furst, standt und stadt der einung die seinen mit gnugsamen und volkomenen gewalt und bevelh gein Nurmberg fertige, alle solche sachen zu handeln und dorinen entlich zu schliessen helfen, so ist unser gnediges gesinnen, ir wollet, wo es albereit nit beschehen, etzliche oder einen aus euch furderlich gein Nurmberg mit gnugsamen und volkomnen gewalt und bevelh nachmals furderlich schicken und fertigen, uff das in allen sachen die christliche verein belangende einhellig und entlich, auch ane hintersichbringen geschlossen muge werden. Hettet ir aber beraitan etzliche ader einen aus euch dohin gein Nurmberg geschickt und doch denselben nicht gnugsamen und volkommenen gewalt mitgegeben, so wollet inen zum forderlichsten solchen hinach schicken, damit eurnhalben darauf nit dorfe vertzogen, sundern die sachen und hendel zum besten und schleunigsten mugen gefordert werden.

Schlussformel und Datum2.

Anmerkungen

1
Das Schreiben der Bundeshauptleute erging nicht nur an die oberländischen Städte (siehe unten Anm. 2), sondern – geringfügig verändert – auch an verschiedene fstl. Mitglieder des Schmalkaldischen Bundes, wie Hg. Ulrich von Württemberg oder die Hgg. von Pommern (Nr. 283).
2
D datiert mit: Freitag nach Estomihi (1543 Febr. 9). Nach dem Datum folgt in D die Aufzählung der oberländischen Städte und der Fürsten, welche das Schreiben erhalten sollten: An di oberlendischen stedte, nemlich Straßburg, Augsburg, Franckfurd, Costantz, Ulm Eßlingen, Reutlingen, Memmingen, Kempten, Lindau, Bibrach, Ißni, Heilbrun, Schwebischen Hal. Fursten: Wirtembergk.