Dresden HStA, 10024, GA, Loc. 10184/5, fol. 26rv (Ausf.); DV: Auf diesen briff hat mein gnediger herr kgl. Mt. noch kein antwort geben.

Der König hat aus Hg. Moritz’ Schreiben (Nr. 18) die Gründe für dessen Fernbleiben vom Reichstag vernommen. Und das wir deiner L. auf solch ir schreiben bisher dhein antburt gegeben, ist auß dem ervolgt, das wir uns etlicher chur- und fursten ankonft in kurtzem hieher versehen. So sich aber derselben ankomen so lang verzogen, haben wir dein L. one antwurt nit lenger lassen wollen und nemen darauf deiner L. gethane entschuldigung, neben dem das dieselb ire räte mit so statlichem und volkomen bevelh und gwalt auf gegenburtigen reichstag abgevertigt hat, sambt deiner L. gehorsamen und trostlichn erpieten zu dem vorhabendn cristlichn werckh wider gemainer cristenhait erbvheind, den Turggen, zu sonder gnedigem und frundtlichem gefalln an und wollen dein L. dessen, auch ires hievor erzaigten gehorsamen cristlichen erzaigens und trostlichen wolhaltens bei der röm. ksl. Mt., unserm liebn brueder und herrn, zum hochstn beruemen, solhs auch neben ir L. und ksl. Mt. gegen deiner L., auch deren landen und leuten in allen gnaden erkennen und zu guetem nit vergessen. Und dieweil wir aber noch in handlung stehen, etliche chur- und fursten auf disen reichstag zu bewegen, so ersuechen wir dein L. nochmaln, gnedigclich und frundtlich begerend, dein L. wolle derselbn sachen und handlungen in irem furstenthumb darnach richten und schickhn, wann bemelte chur- und fursten hie ankomen wurden, das sich dein L. alßdann allem wesen zu wolfart und guetem auch personlich hieher verfuegen moge, damit in dem vorsteenden hochnotwendigen werckh, daran gemainer cristenhait so trefflich und vil gelegen umb sovil mer statlicher gehandelt werde. Das wollten wir deiner L. zu antburt gnediger und frundtlicher mainung nit verhalten.