Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 10. Der Reichstag zu Worms 1509 bearbeitet von Dietmar Heil

Nr. 343 Lehenbrief Ebf. Philipps von Köln für Wolfgang Kämmerer von Dalberg – Worms, 26. April 1509

Darmstadt, StA, B 15, Nr. 538 (Or. Perg. m. S., donnerstag nach St. Markus tag).

Regest: Battenberg, Dalberger Urkunden I, Nr. 714, S. 205.

Verleiht Wolfgang Kämmerer von Dalberg, auch für seine Brüder1und die Kinder des verstorbenen Friedrich Kämmerer von Dalberg2, einen Hof zu Guntersblum mit allem Zubehör als Mannlehen.

Nr. 344 Lehenbrief Ebf. Philipps von Köln für Kf. Ludwig V. von der Pfalz – Worms, 4. Mai 1509

Duisburg, LA NRW, Abt. Rheinland, Kurköln, Lehen II, Nr. 218, Urk. 3 (Kop., freytag nach dem sontag jubilate) = Textvorlage A. Karlsruhe, GLA, Abt. 67, Nr. 1010, fol. III’-IV’ (Kop.).

Druck: Günther, Codex V, Nr. 49, S. 157f.

Belehnt Kf. Ludwig von der Pfalz mit der Burg Stahleck, der Vogtei zu Bacharach, einem Anteil am Schloss Waldeck im Hunsrück und einem Fünftel Anteil am Dorf Lonsheim, wie dies zuvor der verstorbene Gf. Johann [V.] von Sponheim und nach ihm die Kff. von der Pfalz von den Ebff. von Köln zu Lehen empfangen haben.1

Nr. 345 Lehenbrief Ebf. Philipps von Köln für Gf. Adolf von Nassau-Wiesbaden – Worms, 6. Mai 1509

Wiesbaden, HStA, Abt. 131, Urk. 237a (Or. Perg. m. S., sonntag cantate).

Belehnt unter Bezugnahme auf eine Verschreibung Ebf. Hermanns von Köln1Gf. Adolf von Nassau mit einem Manngeld von 200 bescheidenen fl. aus der ebfl. Kammer, jährlich auszahlbar am 11. November (uf sanct Martins des heiligen bischofs tag). Gf. Adolf und seinen männlichen Erben obliegen dafür die üblichen Lehnspflichten, was dieser auch persönlich geschworen hat. Den Ebff. von Köln bleibt jedoch die Ablösung des Manngelds durch Zahlung von 3000 oberländischen fl. vorbehalten. Als Zeugen waren die ebfl. Räte Johann und Paul von Breitbach sowie der ebfl. Türhüter Thies Wolfskeel anwesend.2

Anmerkungen

1
 Nur einer der Brüder Wolfgangs, Dieter Kämmerer von Dalberg, war zu diesem Zeitpunkt noch am Leben (Schwennicke, Stammtafeln XI, Tafel 56).
2
 = Johann, Wolfgang, Friedrich und Philipp (ebd.).
1
 Lehnsbrief Ebf. Dietrichs von Köln für Kf. Ludwig IV. von der Pfalz vom 27.1.1441 (Druck: Günther, Codex IV, Nr. 188, S. 406f.). – Am 19.5. belehnte Ebf. Jakob von Trier Kf. Ludwig mit den vom Est. Trier herrührenden Lehen, im Einzelnen der bei Andernach gelegenen Burg Brohl (Bruel), der Vogtei in Leutesdorf, den von der Kurpfalz herrührenden Lehen und Afterlehen auf dem Maifeld (Meynfelde), der Burg Stahlberg (oberhalb von Steeg), einem halben Anteil an der Burg Braunshorn, den pfälzischen Gütern in den Tälern Bacharach und Diebach, sämtlichen Lehen und Afterlehen des Pfälzer Kf. im linksrheinischen Est. Trier, insgesamt 353 Pfd. Heller an jährlichen Renten (Kop. Worms, sambstag nach dem sonntag vocem jocunditatis; GLA Karlsruhe, Abt. 67, Nr. 1010, fol. I-II’) und einem fünftel Anteil an der Hottenbacher Pflege (Kop. Worms, sambstag nach dem sontag vocem jocunditatis; ebd., fol. II’-III’).
1
 Urkunde Ebf. Hermanns vom 18.5.1486 (Kop.; HStA Wiesbaden, Abt. 131, Nr. 206a). Das Geld war von Ebf. Hermann seit Jahren nicht mehr ausbezahlt worden. Johann von Nassau (Amtmann zu Sonnenberg) und Emmerich Seelgen (gfl. Kellerer in Nassau) hatten als Gesandte Gf. Adolfs bei dem neugewählten Ebf. Philipp die Bezahlung der Ausstände – laut einem 1510 vorgelegten Verzeichnis [Nachweis siehe Anm. 2] bis 1508 insgesamt 1514 fl.– angemahnt. Der Wunsch des Ebf. nach Vertagung der Angelegenheit bis zum Wormser RT sollte unter Hinweis auf den dringenden Geldbedarf Gf. Adolfs angesichts der bevorstehenden Frankfurter [Frühjahrs-]Messe abgelehnt werden (Instruktion Gf. Adolfs für Nassau und Seelgen, undat. Kop.; HStA Wiesbaden, Abt. 130 I, II B 5 Lehen von Kurköln, Nr. 2, fol. 59–59’, 65).
2
 Ebf. Philipp erklärte in Worms auch seine Bereitschaft, die von seinem Vorgänger versäumten Zahlungen nachzuholen (Instruktion Gf. Adolfs für Johann von Nassau und Emmerich Seelgen, [irrtümlich datiert auf] sambstags nach allerselen tag[3.11.]1509]; HStA Wiesbaden, Abt. 130 I, II B 5 Lehen von Kurköln, Nr. 2, fol. 48–48’; 55–55’. Aus dem Inhalt des Stücks ergibt sich als Terminus post quem der 11.11.1509. Sehr wahrscheinlich gehört ein auf den 9.7.1510 [dinstag nach Kiliani] datierter Kredenzbrief [ebd., fol. 74–74’] für diese beiden Gesandten zu dieser Instruktion). Ebenfalls in Worms leistete der Ebf. laut einer Aufstellung über die ausstehenden Manngelder eine Zahlung von 200 fl. (sechs undat. Kopien; ebd., fol. 49; 50; 51; 52; 53; 54).