Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 10. Der Reichstag zu Worms 1509 bearbeitet von Dietmar Heil

Worms, StdA, 1 B, Nr. 1928/3, Stück-Nr. 171 (Kop., mitwoch nach quasimodogeniti).

Bestätigt den Empfang seiner Mitteilung, wonach er in ihrer beider Namen den Kompromiss zwischen Stadt und Klerus um zwei weitere Monate bis Ende Mai verlängert habe1und die unmittelbar bevorstehende Eröffnung des Reichstages abwarten wolle. Dort werde er, Ebf. Jakob, in Kürze eintreffen und auch seine, Kf. Friedrichs, Ankunft erwarten. Deshalb habe er vorläufig auf die Benennung von Termin und Ort für die Schiedsverhandlungen verzichtet.2

Stimmt der Verlängerung des Kompromisses zu. Er will auch, wenn er zum Reichstag kommt, was er mit Gottes Hilfe beabsichtigt, und sofern es die Angelegenheiten von Ks. und Reich zulassen, gemeinsam mit ihm in diesem Konflikt vermitteln. Falls ihm dies persönlich nicht möglich sein sollte, wird er seine Räte bevollmächtigten, damit keine weitere Verzögerung eintritt und der Streit endlich beigelegt wird.3

Anmerkungen

1
 Entsprechende Mitteilungen Ebf. Jakobs an den Stiftsklerus vom 25.3. (Kop., sontag judica; StdA Worms, 1 B, Nr. 1928/3, Stück-Nr. 207) sowie an Bürgermeister und Rat der Stadt Worms vom 1.4.1509 (Or. Pfalzel, palmtag; ebd., Stück-Nr. 205). Die Stadt hatte den Klerus am 8.3. um seine Einwilligung zu einer [weiteren] zweimonatigen Verlängerung des Kompromisses ersucht (Konz.; dorstags nach reminiscere; ebd., Stück-Nr. 184). Die Stiftsgeistlichen erklärten zwei Tage später ihr Einverständnis, forderten jedoch unter Berufung auf eine Klausel des Kompromissbriefes, dass Bf. Philipp von Speyer und Hg. Ulrich von Württemberg das Schiedsverfahren im Mai übernehmen sollten, falls Kurtrier und Kursachsen bis dahin keine Einigung gelingen würde (Kop.; ebd., Stück-Nr. 180).
2
 Entsprechendes Schreiben Ebf. Jakobs an Kf. Friedrich vom 31.3.1509 (Kop. Pfalzel, sampstags nach dem sontag judica; StdA Worms, 1 B, Nr. 1928/3, Stück-Nr. 206).
3
 Mit Schreiben vom gleichen Datum ersuchte Kf. Friedrich Bürgermeister und Rat der Stadt Worms um Weiterleitung seines Schreibens an Ebf. Jakob und teilte mit, dass wir vermittelst gotlicher fristung willens, weil wir von ksl. Mt. eylends erfordert sein, uns in kurz zu erheben und den furgenomen reichstag bey euch zu besuchen(Or., mitwoch nach dem sontag quasimodogeniti, Gegenz. Hie[ronymus] R[udelauf]; StdA Worms, 1 B, Nr. 1928/3, Stück-Nr. 173).