Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 10. Der Reichstag zu Worms 1509 bearbeitet von Dietmar Heil

[1.] Verspätetes Eintreffen Kf. Friedrichs auf dem Reichstag; [2.] Teilnahme des Gesandten an den Reichstagsverhandlungen; [3.] Ablehnung des Reichstagskommissariats, Fernbleiben Kf. Friedrichs vom Reichstag im Falle einer vorzeitigen Abreise Ks. Maximilians aus Worms.

Weimar, HStA, EGA, Reg. E, Nr. 56, fol. 28 (Or., freitag in der hailigen osterwochen) [Pkt. 1f.], fol. 27 (undat. Konz. des Postskripts) [Pkt. 3].

[1.] Der Ks. hat ihn schriftlich aufgefordert, sich unverzüglich nach Worms zu begeben [Nr. 228]. Ein sofortiger Aufbruch ist jedoch aus triftigen Gründen nicht möglich. Er soll sich deshalb unverzüglich nach Worms oder wo er den Ks. sonst antreffen kann, begeben und unter Vorlage seines Kredenzbriefes [Nr. 234] gemäß der beiliegenden Instruktion [Nr. 242] vorstellig werden. Er soll darauf achten, dass er mit dem Ks. allein sprechen kann. Über dessen Antwort soll er unverzüglich Bericht erstatten.

[2.] Ob auch curfursten, fursten und ander stende des Reichs berait zu Wormbs weren und in des Hailigen Reichs sachen handelten und kaiserliche Mt. wolt, dz ir an unser stat bey solcher handlung auch sein solt, dz wellet also tun. Und was von andern fur gut angesehen und beslossen werdt, von unsertwegen darein auch willigen. In dem allem tut ir uns zu gefallen. [Datum].

[3.] Ob sich auch kayserliche Mt. wurd vernemen lassen, es were gut, das wir komen wolten und ir solt dieweyl aldo verharren und sein kaiserliche Mt. wolt zu Wormbs verrucken, so solten wir als seiner Mt. stathalter dann mit den stenden handeln. Daz wellet in kein weg annemen und euch horen lassen, das ir des kein bevelh het, sonder wu sein Mt. aldo verharren und mit den stenden handeln wurd, das ir alßdann an unser stat sein solt. Wurd aber sein ksl. Mt. verrucken, so het ir Mt. wol zu achten, was er tun kont. So mochten wir, so wir horen wurden, das sein ksl. Mt. nicht mer zu Wormbs were, auch nicht dohyn kommen. Sein Mt. mocht uns aber deßhalb schreiben, sunder zweivel, wir wurden uns underteniger antwurt vernemen lassen und, so ir Mt. uns an ein gelegen ort im Reich zu yrer Mt. bescheiden wurd, auch nit aussen bleiben.