Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 10. Der Reichstag zu Worms 1509 bearbeitet von Dietmar Heil
Berlin, GStA, Ordensfoliant Nr. 30, pag. 73–74 (undat. Kop.).
Der Hochmeister hat sich in der Hoffnung auf die persönliche Anwesenheit des Ks. zum Wormser Reichstag begeben. Der Ks. war jedoch aufgrund seiner vielfältigen Inanspruchnahme daran gehindert. Er hat deshalb seine und des Ordens Beschwerden gegen Polen, wie schon bei früheren Gelegenheiten dem Ks., nun den Kff., Ff. und Reichsständen vorgetragen. Gemeinsam mit den ksl. Kommissaren gaben diese daraufhin eine Erklärung hinsichtlich der Beilegung des Konflikts ab [Nr. 300], die der Gesandte zur Information mitführt. Man einigte sich darauf, dass der Ks. sowie die Kff., Ff. und Stände den Papst durch den ksl. Sollizitator [Wolfgang Boecklin] über die Beschwerden des Ordens und ihre diesbezüglichen Beschlüsse unterrichten. Der Papst soll gebeten werden, den polnischen Kg. schriftlich zur Annahme der Vermittlungsinitiative aufzufordern und diesem auch seine Teilnahme an den Schiedsverhandlungen durch eine eigene Gesandtschaft neben Ks. und Reichsständen anzukündigen. Er, der Hochmeister, bittet den Ks., dieses Anliegen durch einen Gesandten oder den ksl. Sollizitator dem Papst zu übermitteln, selbst rechtzeitig zum 11. November (Martini)einen eigenen Gesandten nach Breslau (Presla)und von dort weiter zum Kg. von Ungarn-Böhmen zu schicken und schließlich der Gesandtschaft von Ks. und Reich die Reise zum polnischen Kg. zu gestatten.